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Geht auch ganz einfach:

Skoda Superb Combi 2.0 TDI/BMW 520d Touring: Test Superb Combi auf Augenhöhe mit Fünfer Touring?

Markus Schönfeld Freier Mitarbeiter
Inhalt
  1. BMW 520d Touring und Skoda Superb Combi 2.0 TDI im Test
  2. Fahrkomfort: BMW 5er Touring knapp vorne
  3. Motor/Getriebe: Skoda Superb Combi 2.0 TDI verbraucht weniger
  4. Fahrdynamik: Skoda Superb Combi überrascht mit agilerem Fahrverhalten
  5. Umwelt/Kosten: Skoda Superb Combi 2.0 gewinnt dank besserem Preis-Leistungs-Verhältnis
  6. Messwerte & Technische Daten BMW 520d Touring & Skoda Superb Combi 2.0 TDI
  7. Fazit

Viel Komfort, reichlich Platz und allerlei Oberklasse-Extras – eigentlich spielen der BMW 520d Touring und Skoda Superb Combi 2.0 TDI in der gleichen Liga. Aber schon beim Einstiegspreis trennt die beiden rund 15.000 Euro. Das macht einen Vergleichstest erforderlich!

Gesamtbewertung (max. Punkte)BMW 520d TouringSkoda Superb 2.0 TDI SCR
Karosserie (1000)726712
Fahrkomfort (1000)849800
Motor/Getriebe (1000)655655
Fahrdynamik (1000)681686
Eigenschaftswertung (4000)29112853
Kosten/Umwelt (1000)313371
Gesamtwertung (5000)32243224
Platzierung11

Nimmt man es genau, so ist dies ein Vergleichstest zweier Klassen. Der BMW 5er Touring ist traditioneller Vertreter der Oberklasse – der Skoda Superb Combi entstammt trotz seiner Größe eigentlich der Mittelklasse. Doch mit gleich starkem Zweiliter-Diesel unter der Haube bei ähnlichem Raum- und Komfortangebot und vor allem einer hier wie da beeindruckenden Ausstattungsvielfalt darf man doch die Frage stellen: Spielt der Klassenunterschied überhaupt eine Rolle? Beim Preis auf jeden Fall, denn mit 37.950 Euro kostet der Einstieg in den Skoda Superb Combi 2.0 TDI SCR ganze 15.000 Euro weniger als in den BMW 520d Touring (ab 52.850 Euro). Ob der Premium-Anspruch der Bayern diesen Aufpreis rechtfertigt, soll der Vergleichstest klären.

 

BMW 520d Touring und Skoda Superb Combi 2.0 TDI im Test

Auch wenn das Design des BMW 520d Touring dessen Größe geschickt kaschiert, gehört er mit knapp 4,95 Metern doch zu den längsten Kombis auf dem Markt. Selbstredend genießt man im Innenraum ein gutes Platzangebot mit viel Bewegungsfreiheit. Durch das dynamisch geformte Heck und die dicken Verkleidungen bleibt das Kofferraumvolumen (570 bis 1700 Liter) aber hinter dem des Skoda zurück. Der protzt mit 660 bis 1950 Litern und obendrein mit einer unschlagbaren Beinfreiheit in der zweiten Sitzreihe. Obendrein kann der Skoda Superb Combi 2.0 TDI auch in puncto Zuladung und Anhängelast mit dem BMW mithalten. Bei Materialauswahl und Verarbeitungsqualität wird der Klassenunterschied dann aber doch deutlich. Zwar leistet sich der solide ausgeschlagene Skoda Superb Combi hier keinerlei Schwächen. Doch das luxuriöse Ambiente im gut ausgestatteten BMW-Testwagen ist ohne Frage hochklassig. Zudem überzeugt der BMW 5er Touring im Test bei der Sicherheitsausstattung und liefert mit dem tadellos funktionierenden Driving Assistant Plus das umfangreichere Assistenzpaket.

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Fahrkomfort: BMW 5er Touring knapp vorne

Auf langen Autobahnetappen schlägt die Stunde dieser beiden Kombis mit ihren adaptiven Fahrwerken. Die einstellbaren Dämpfer kosten zwar Aufpreis, können im Komfort-Modus aber echte Schlafwagen-Atmosphäre schaffen. Besonders der BMW 520d Touring überzeugt im Test auch dank der serienmäßigen Luftfedern an der Hinterachse und des langen Radstands von fast drei Metern mit ultrasanftem Dahingleiten und feinstem Abrollen. Schlechte Untergründe verbannen beide Autos durch anständige Federreserven gleichermaßen wirkungsvoll aus der Wahrnehmung. Dabei sind die Karosseriebewegungen im Skoda Superb Combi 2.0 TDI etwas knackiger. Der 5er – hier ohne die optionale aktive Wankstabilisierung (3550 Euro) – neigt dafür auf aufeinander folgenden Wellen im Comfort-Modus etwas zum Aufschwingen. Doch die Isolierung von der Außenwelt geschieht im Bayern mustergültig, während im Skoda Superb Combi die Fahrgeräusche deutlicher hörbar sind. Unangenehm laut geht es aber auch hier selbst bei hohen Geschwindigkeiten nicht zu. Den Rang als Komfortprimus lässt sich der BMW 5er Touring aber auch wegen der extrem bequemen und vielfach einstellbaren Komfortsitze (2290 Euro) nicht abjagen. Glücklich kann man sicher auch mit den guten Sitzen im Superb werden. Sesselhafte Sitzflächen wie im BMW 520d bekommt man aber nicht geboten.

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Motor/Getriebe: Skoda Superb Combi 2.0 TDI verbraucht weniger

Wieder einmal beweist der Dieselmotor, dass an ihm in Sachen Effizienz und Kraft kein Weg vorbeiführt. Zu diesen Reisekombis passen die 190 PS starken Zweiliter-Selbstzünder jedenfalls ideal. Konstruktiv unterscheiden sie sich vor allem im Bohrung-Hub-Verhältnis, das beim BMW 520d Touring im Test etwas ausgeglichener ist. Weil er zudem nahezu hermetisch gekapselt ist, bekommt man im Münchener kaum etwas vom Motor zu hören. Das quer eingebaute Skoda-Pendant macht sich hingegen schon öfter bemerkbar. Das liegt aber auch am vergleichsweise nervöser agierenden Doppelkupplungsgetriebe. Die ZF-Achtstufen-Automatik im BMW 5er strahlt mehr Souveränität aus und arbeitet vor allem im Eco-Pro-Modus extrem zurückhaltend. Würde man nicht auch die nochmals kräftigeren Sechszylinder-Varianten von BMW kennen, man hielte diese Antriebskombination für die ideale. An Leistung lassen es die 400 Newtonmeter starken Vierzylinder jedenfalls nicht missen. Allerdings hat es der Antrieb im 520d mit deutlich mehr Gewicht zu tun, denn der Bayer ist 170 Kilogramm schwerer als der Skoda Superb Combi. Der erreicht Tempo 100 aus dem Stand in 7,4 Sekunden und damit sogar eine halbe Sekunde früher. Auch bei der Verbrauchsmessung kann sich der 1646 Kilogramm schwere Tscheche einen kleinen Vorteil herausfahren. Mit durchschnittlich 6,7 Liter Diesel pro 100 Kilometer ist man aber auch im BMW sehr effizient unterwegs (Skoda: 6,5 Liter). Dabei kommt man in beiden Kombis bei besonders schonender Fahrweise sogar mit nur rund fünf Litern aus. Die alltägliche Reichweite kann so leicht über 1000 Kilometer steigen.

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Fahrdynamik: Skoda Superb Combi überrascht mit agilerem Fahrverhalten

Sowohl im BMW 520d Touring als auch im Skoda Superb Combi 2.0 lässt sich die Gesamtcharakteristik des Autos per Knopfdruck schärfen. Der Sportmodus im Tschechen ist allerdings deutlich konsequenter spürbar: Das Fahrwerk ist straffer, die Gasannahme direkter, das Drehzahlniveau höher. So fährt man auf Anhieb sehr zackige, und narrensichere Runden auf der abgesperrten Teststrecke. Auf im Grenzbereich provozierte Lastwechsel reagiert der Fronttriebler völlig unbeeindruckt. Ganz anders dagegen verhält es sich beim BMW 520d Touring mit abgeschaltetem Stabilitätsprogramm (DSC). Zusammen mit der gelenkten Hinterachse (1250 Euro) setzt das Heck hier auch mal willig zum Übersteuern an. Versierten Fahrern gefällt das, denn dank perfekter Lenkung und direkter Rückmeldung lässt sich der Fünfmeter-Kombi so sehr dynamisch fahren. Ungeübte sollten dagegen lieber das DSC eingeschaltet lassen. Schneller um den Rundkurs fegt in jedem Fall der Skoda Superb Combi. Zudem überzeugt er im Test mit den besseren Bremsen. Und so kann sich der Superb ausgerechnet im Fahrdynamik-Kapitel vor den eigentlich dafür prädestinierten BMW setzen.

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Umwelt/Kosten: Skoda Superb Combi 2.0 gewinnt dank besserem Preis-Leistungs-Verhältnis

Einen Skoda Superb Combi be­kommt man schon ab 28.850 Euro (1.5 TSI mit 150 PS). Beim 190 PS starken 2.0 TDI handelt es sich da­gegen um das Topmodell. Und das ist knapp 10.000 Euro teurer. Dafür ist die bessere Ambition-Ausstat­tung mit Licht- und Regensensor, Multifunktions-Lederlenkrad oder der Zweizonen-Klimaauto­matik dabei. Doch selbst Luxusextras wie das adaptive Fahrwerk (DCC: 940 Euro) oder das Canton-Soundsystem (550 Euro) sind mo­derat eingepreist. Dagegen ver­setzt einem die Aufpreisliste des ohnehin teuren BMW 5er Touring erst einmal einen Schock. Zwar ist das Basis­modell des 520d für 52.850 Euro schon großzügig mit Connectivity-Zutaten und Navi ausge­stattet. Doch wer den 5er mit allen Vorzügen wie Adaptiv-Fahrwerk, Harman-Kardon-Soundsystem, Komfortsitzen oder Leder genie­ßen will, muss tief in die Tasche greifen. Der hier gezeigte Testwa­gen im Sport-Line-Trimm kostet beispielsweise 81.000 Euro.

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Messwerte & Technische Daten BMW 520d Touring & Skoda Superb Combi 2.0 TDI

AUTO ZEITUNG 12/2019BMW 520d TouringSkoda Superb 2.0 TDI SCR
Technik
Zylinder/Ventile pro Zylin.4/4; Turbodiesel4/4; Turbodiesel
Hubraum1995 cm³1968 cm³
Leistung140 kW/190 PS140 kW/190 PS
Max. Gesamtdrehmoment400 Nm400 Nm
Getriebe/Antrieb8-Stufen-Automatik/Hinterrad7-Gang-Doppelkupplung/Vorderrad
Messwerte
Leergewicht (Werk/Test)1685/1816 kg1498/1646 kg
Beschleunigung (Test)  
0 - 100 km/h7,9 s7,4 s
0 - 150 km/h16,8 s16,8 s
Höchstgeschwindigkeit (Werk)225 km/h224 km/h
Bremsweg aus 100 km/h
kalt/warm (Test)
35,6/34,1 m34,6/33,8 m
Verbrauch (Test/WLTP)6,7/6,2 l D/100 km6,5/5,8 l D/100 km
CO2-Ausstoß (Test/WLTP)178/164 g/km172/153 g/km
Preise
Grundpreis52.850 Euro37.950 Euro
Testwagenpreis58.830 Euro39.610 Euro

 
Markus Schönfeld Markus Schönfeld
Unser Fazit

Ganz so groß, wie es die zwei Preislisten suggerieren, ist der Klassenunterschied zwischen diesen beiden Traum-Kombis nicht. Dass der sehr geräumige und sparsame Skoda Superb Combi 2.0 TDI mit einem Preisvorteil von etwa 15.000 Euro reichlich Punkte sammelt, war zu erwarten. Dass er den BMW 520d Touring aber ausgerechnet im Fahrdynamik-Kapitel schlägt, dagegen nicht. Das höhere Gewicht des Bayern macht sich sowohl beim Bremsen als auch im Handling bemerkbar. Dafür kontert der BMW mit feinster Verarbeitung, kultiviertem Antrieb und beispielhaftem Komfort. Am Ende gewinnt er die reine Eigenschaftswertung deutlich. Ob dies den hohen Aufpreis rechtfertigt, sollte jeder selbst entscheiden. Zusammen mit der Kostenbilanz entsteht in diesem Vergleichstest jedenfalls ein Gleichstand.

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