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Alle Tests zum Bentley Flying Spur

Neuer Bentley Flying Spur (2019): Erste Testfahrt

Flying Spur als W12 und V8 im Check

AUTO ZEITUNG
Inhalt
  1. Erste Testfahrt mit dem neuen Bentley Flying Spur (2019)
  2. So fährt der neue Bentley Flying Spur V8 (2020)
  3. Fazit

Mit dem Vorgänger hat der neue Bentley Flying Spur (2019) nur den Namen gemeinsam, wie die erste Testfahrt zeigt. Der W12 und der kleinere V8 im Check!

Noch vor der ersten Testfahrt zeigt sich – der neue Bentley Flying Spur (2019) hat in Europa ein Problem: Klassische Luxuslimousinen sind auf dem alten Kontinent und vor allem hierzulande gerade wenig angesagt. Dabei sind – sachlich betrachtet – gut gemachte Limousinen klassischen Zuschnitts immer noch das Urmeter aller automobilen Dinge. Für alle, die in diesen Worten tiefe Weisheit erkennen und dem Zeitgeist samt seinem Coupé-SUV-Kasperltheater gern den Rücken kehren wollen, dürfte der neue Bentley Flying Spur zum Traumauto avancieren. Er ist an den richtigen Stellen traditionell und herrlich stilvoll, ansonsten aber supermodern. Allein wie er schon dasteht mit seinen kristallinen Rundaugen, der epischen Länge, den mächtig gespannten Muskeln und dem lässig breiten Heck lässt uns durchatmen: Es gibt sie noch, die Coolness jenseits der üblichen Kanten-Kollisionen des Autodesigns, Dankeschön, Bentley! Und innen geht es beim neuen Bentley Flying Spur (2019) so weiter. Die anrührende Detail-Dramaturgie und die verblüffende Wertigkeit kennen wir schon vom kürzeren Continental GT, beides wird hier aber mit neuen Stil-Elementen illustriert. Klar, dass es durch den längeren Radstand im Fond viel Platz gibt, hier räkelt man in Komfort und Schönheit gern und lebt VIP-Momente aus. Mehr zum Thema: Das ist der Bentley Continental GT

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Erste Testfahrt mit dem neuen Bentley Flying Spur (2019)

Nur die optionalen 22-Zöller mit ihrem etwas trockenen Abrollen verderben das endgültige Fliegender-Teppich-Gefühl ein wenig, ansonsten ist der neue Bentley Flying Spur (2019) eine Komfort-Legende. Und trotzdem auch eine Fahrdynamik-Granate. Mit heftigst anschiebendem und 635 PS starkem Sechsliter-Biturbo-W12, Allradlenkung, klugem Allradantrieb, souveränem Adaptivfahrwerk und reaktionsschnellen Fahrdynamiksystemen fährt der Flying Spur bedarfsweise brutal schnell, enorm stabil und gleichzeitig Augen-öffnend handlich – eine echte Ansage, vor allem angesichts 5,30 Meter Länge. Nur einen Kritikpunkt haben wir beim neuen Bentley Flying Spur (2019): Das sportliche Doppelkupplungsgetriebe der Porsche Panamera-Plattform kommt mit dem immensen Drehmoment des Zwölfzylinders von 900 Newtonmeter und den Komfortansprüchen an diese Fahrzeuggattung nicht immer sauber zurecht. Das mag sich durch die Lernfähigkeit des Getriebes im individuellen Nutzerprofil etwas legen – eine moderne Achtstufen-Automatik wäre hier jedoch die bessere Lösung gewesen. Klassik sticht.
von Johannes Riegsinger

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So fährt der neue Bentley Flying Spur V8 (2020)

Das unschöne Wort "Einstiegsmodell" meiden sie bei Bentley in Crewe wie der Teufel das Weihwasser. Dabei könnte der nüchterne Betrachter beim neuen Bentley Flying Spur V8 (2020), der statt des epischen W12-Triebwerks einen 4,0 Liter großen Biturbo-Achtzylinder unter seiner billardtischgroßen Haube trägt, genau diesen Schluss ziehen. Wir aber meinen: Wegen der Höchstleistung von 550 PS, eines maximal zur Verfügung stehenden Drehmoments von 770 Newtonmetern und nicht zuletzt eines Grundpreises von 162.300 Euro (Stand: Dezember 2020) – ohne landesspezifische Mehrwertsteuer – wird der in diesen Kreisen allenfalls als Schmähwort verwendete Begriff dem englischen Gentleman keineswegs gerecht, was auch unsere erste Testfahrt zeigt: Der erlesene Fahrkomfort beeindruckt nachhaltig durch den Geräuschkomfort. Weder Umwelt- noch Abroll- oder Windgeräusche stören die fast schon gespenstische Ruhe an Bord. Gleichzeitig hält der vornehme Brite Fahrbahnunebenheiten mit großer Souveränität von seinen Gästen fern. Die serienmäßige Luftfederung glättet sogar tiefe Schlaglöcher und spricht trotz der feisten 22-Zoll-Räder, mit denen unser Testwagen bestückt ist, hochsensibel auf kleinere Anregungen an. Umso überraschender ist, dass der Flying Spur dem Fahrer über die hervorragende Lenkung ein transparentes Gefühl für die Straße in die Hände übermittelt. Sie arbeitet mit vergleichsweise kleinen Lenkwinkeln und ist keineswegs zu leichtgängig ausgelegt. Mit diesen Eigenschaften erleichtert sie es ferner, das zweifellos vorhandene querdynamische Potenzial auszuloten. Auch wenn der 2,3 Tonnen schwere Luxusliner die Physik nicht auszutricksen vermag: Auf gewundenen Landstraßen fühlt man sich keineswegs deplatziert. Nur allzu schmal sollten sie nicht sein, denn der Flying Spur ist mit Spiegeln immerhin 2,22 Meter breit und alles andere als ein Ausbund an Übersichtlichkeit. Auf der Autobahn ist dieser Umstand indes zu vernachlässigen. Und genau dort fühlt sich der neue Bentley Flying Spur V8 (2020) bei unserer ersten Testfahrt nicht zuletzt wegen seines kraftvollen Achtzylinders am wohlsten. Das äußerst kultivierte Triebwerk sorgt im Verbund mit dem zackig schaltenden Doppelkupplungsgetriebe für einen erhabenen Antriebskomfort und eine druckvolle Beschleunigung. Wie bereits gesagt: Ein Einstiegsmodell sieht sicherlich anders aus.
von Marcel Kühler

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Unser Fazit

Aristokratischer Luxus, eine überlegene Leistung, hochherrschaftlicher Komfort und dabei doch ganz Fahrerauto – der neue Bentley Flying Spur (2019) glänzt bei der ersten Testfahrt auch – oder gerade wegen – des alternativ zum W12 zur Verfügung stehenden V8-Triebwerks mit ungeahnter Vielseitigkeit.

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