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Geht auch ganz einfach:

Volvo V60/Volvo XC60: Test Volvo-SUV oder Kombi?

Michael Godde Leitung Test & Sonderaufgaben
Inhalt
  1. Volvo V60 und Volvo XC60 im Test
  2. Fahrkomfort: Volvo XC60 mit Vorteilen
  3. Motor/Getriebe: Volvo V60 deutlich sportlicher
  4. Fahrdynamik: Volvo V60 knapp vorn
  5. Umwelt/Kosten: Volvo XC60 wesentlich teurer
  6. Messwerte und technische Daten Volvo V60 und Volvo XC60
  7. Fazit

Mit dem Volvo V60 und dem Volvo XC60 haben Volvo-Kunden die Qual der Wahl – Kombi oder SUV? Die Antwort liefert der Test!

Gesamtbewertung (max. Punkte)Volvo V60Volvo XC60
Karosserie (1000)680693
Fahrkomfort (1000)770781
Motor/Getriebe (1000)672638
Fahrdynamik (1000)627624
Eigenschaftswertung (4000)27492736
Kosten/Umwelt (1000)363335
Gesamtwertung (5000)31123071
Platzierung12

Nicht nur der Volvo V60 und der Volvo XC60 haben in den vergangenen Jahren Erfolgsgeschichte geschrieben: Mit elegantem Design sowie moderner Sicherheits- und Motorentechnik sind die Modelle aus Skandinavien inzwischen wieder konkurrenzfähige Alternativen zu deutschen Premium- Fahrzeugen. Die guten Verkaufszahlen hierzulande sprechen jedenfalls eine deutliche Sprache. Und obwohl Volvo wie kaum eine andere Marke für praktische Kombinationskraftwagen steht, wurde in Göteborg auch der SUV-Trend frühzeitig erkannt: Im Mittelklasse-Segment haben Käufer deshalb die Wahl zwischen dem klassischen Kombi V60 und dem XC60, einem modischen SUV. Zum Vergleichstest treten beide mit 150 PS starkem Vierzylinder-Turbodiesel, Vorderradantrieb und manuellem Getriebe an.

Der Volvo V60 im Video:

 
 

Volvo V60 und Volvo XC60 im Test

Die Formensprache von Kombi und SUV folgt der aktuellen Volvo-Designlinie. Natürlich lässt sich über Äußerlichkeiten trefflich streiten, elegante Erscheinungen sind beide Volvo-Modelle aber zweifelsohne. Der 4,76 Meter lange Volvo V60 überragt den Volvo XC60 in der Länge zwar um sieben Zentimeter, dafür ist das SUV ganze 22 Zentimeter höher. Weil die Interieurgestaltung der zwei Schweden nahezu identisch ausfällt – Dreh- und Angelpunkt ist ein großer Touchscreen im Hochformat – ergibt sich der größte Unterschied bei der Sitzposition: Im XC60 herrscht typisches SUV-Feeling, man thront satte 20 Zentimeter höher als im V60. Letzterer integriert den Fahrer dafür besser ins gleichfalls edle Cockpit. Genügend Raum für die Passagiere bieten beide, allerdings stellt der XC60 in Reihe eins mehr seitliche Bewegungsfreiheit und im Fond mehr Abstand bis zum Dachhimmel zur Verfügung. Der V60 kontert mit dem größeren Laderaum: 529 bis 1441 Liter Gepäckvolumen sind für einen Premium-Kombi sehr ordentlich. Beim XC60 müssen sich Hobby-Spediteure mit 505 bis 1432 Litern zufriedengeben. Unpraktische SUV-Eigenheit ist die fast zehn Zentimeter höhere Ladekante. Während die beiden Kontrahenten mit jeweils rund 500 Kilogramm bei der Zuladung noch gleichauf liegen, eignet sich der XC60 dank einer maximalen Anhängelast von 2,3 Tonnen (V60: 1,6 Tonnen) deutlich besser als Zugfahrzeug. Allerdings: Wer häufig im Anhängerbetrieb unterwegs ist, sollte hier wie dort die traktionsstarken Allrad-Versionen wählen. Den Volvo V60 D3 gibt es übrigens schon als AWD, der Volvo XC60 ist dagegen erst als 190 PS starker D4 mit Allradantrieb erhältlich (ab 47.550 Euro). Traditionell stark präsentieren sich die beiden Volvo in puncto Sicherheitsausstattung: Notbrems- und Spurhalteassistenten sind ebenso serienmäßig an Bord wie LED-Scheinwerfer oder eine Müdigkeitserkennung. Optional können Kunden diverse weitere Sicherheitsfeatures ordern.

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Fahrkomfort: Volvo XC60 mit Vorteilen

Obwohl die Schweden über ein nahezu identisches Optionsangebot verfügen, rollten unsere Kandidaten unterschiedlich ausgestattet zum Test vor. Der Volvo V60 begnügt sich im Test mit den Seriensitzen, während der Volvo XC60 mit umfangreich einstellbaren Sportsitzen eine deutlich individueller konfigurierbare Sitzposition bietet. Speziell die einstellbare Beinauflage und die Lendenwirbelstütze (vier Wege) sorgen auf längeren Etappen neben dem besseren Seitenhalt für mehr Entlastung und einen angenehmeren Komfort. Die Kehrseite der Medaille: Mit dem höheren Ausstattungsniveau fährt das SUV auf 19-Zoll-Walzen, die in allen Tempobereichen lautere Abrollgeräusche erzeugen als die 17-Zöller des Kombis. Die Reifenkombination hat obendrein Auswirkungen auf den Federungskomfort. Der Vergleich mit anderen bisher getesteten XC60-Modellen zeigt, dass unser aktuelles Testexemplar im groß bereiften R-Design-Trimm Querfugen oder andere Unwegsamkeiten nicht ganz so gelassen ausgleicht wie seine Vorgänger mit kleineren Rädern. Aber der mit optionaler Luftfederung ausgestattete XC60 hat dennoch genügend Feingefühl und Reserven, um vor allem bei höherem Tempo und üppigerer Zuladung gelassener zu bleiben als der trotz adaptiver Dämpfer mitunter hölzern ansprechende V60.

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Motor/Getriebe: Volvo V60 deutlich sportlicher

Auch wenn bei beiden Volvo der D3-Schriftzug die Heckklappe ziert und unter ihren Hauben je ein 2,0-Liter-Turbodiesel mit 150 PS seine Leistung über ein manuelles Sechsgang-Getriebe an die Vorderachse schickt, so ist die Auslegung der Triebwerke im Test überraschend unterschiedlich. Während der Vierzylinder des Volvo V60 seine 150 PS schon bei 3750 Umdrehungen mobilisiert, benötigt das Pendant im Volvo XC60 für einen Diesel sportliche 4250 Umdrehungen. Beim Drehmoment dreht sich das Bild: Hier schiebt der Antrieb des SUV schon ab 1500 Touren mit seiner maximalen Kraft von 350 Newtonmetern bullig an. Der D3-Triebsatz im Kombi benötigt hingegen 1750 Umdrehungen, um seine zudem nur 320 Newtonmeter antreten zu lassen. Das führt dazu, dass sich der Motor im XC60 spritziger anfühlt, leichtfüßiger hochdreht und beherzter aus dem Drehzahlkeller antritt. Dennoch kann das SUV dem fast 200 kg leichteren und flacher durch den Wind gleitenden Kombi bei den Fahrleistungen nichts anhaben. Nur beim Durchzug von 80 auf Tempo 120 im sechsten Gang spielt es seine Spritzigkeit und die zudem kürzere Gesamtübersetzung aus und setzt sich ein wenig vom V60 ab. Mehr Gewicht, eine größere Stirnfläche, ein kürzer übersetztes Getriebe und die individuelle Motorabstimmung des XC60 führen allerdings auch zu einem – wenn auch mit 0,8 Litern nur geringfügig – höheren Verbrauch.

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Fahrdynamik: Volvo V60 knapp vorn

Fest in der Volvo-DNA verankert ist die Sicherheit. Das gilt auch für das umfangreiches Arsenal an Assistenzsystemen und die stabile Karosserie – und zugleich für die aktive Fahrsicherheit im Grenzbereich. Die beiden Schweden präsentieren sich im Test einmal mehr als Musterschüler. Mit sicherem Untersteuern, sauber abgestimmtem ESP und den wirkungsvollen Bremsen entschärfen die zwei Markenbrüder jede noch so kritische Fahrsituation vollkommen unaufgeregt. Langweilig sind sie deshalb aber keinesfalls. Vor allem der flache und leichtere Volvo V60 wieselt locker und leicht durch die Slalomgasse, gefällt dabei mit seiner angenehm mitteilsamen Lenkung und sorgt auch in schnellen Passagen für ein gutes Gefühl hinter dem Lenkrad. Der Volvo XC60 profitiert besonders auf dem zügig gefahrenen Handlingparcours von seinen breiten Rädern und klebt dem kleineren V60 so stets im Nacken. Grundsätzlich bleibt er dabei ebenso präzise und leicht kontrollierbar wie der Kombi. Lediglich bei den schnellen Richtungswechseln im Slalom drückt das SUV stärker aus der Spur. Dass die großen Räder aber auch Vorteile haben, zeigt sich beim Bremsen: Trotz seiner Masse braucht der XC60 mit kalten Bremsen einen halben Meter weniger an Weg für die Vollbremsung aus Tempo 100 als der V60.

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Umwelt/Kosten: Volvo XC60 wesentlich teurer

Beim Preis zeigt sich, dass SUV hoch im Kurs stehen. Das gilt auch für einen Volvo. Der XC60 kostet in der Basisausstattung stolze 4700 Euro mehr als der nahezu identisch ausgestattete V60. Zudem schont der Kombi dank besserer Versicherungseinstufungen und des niedrigeren Kraftstoffkonsums die Haushaltskasse.

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Messwerte und technische Daten Volvo V60 und Volvo XC60

AUTO ZEITUNG 6/2019Volvo V60Volvo XC60
Technik
Zylinder/Ventile pro Zylin.4/4; Turbodiesel4/4; Turbodiesel
Hubraum1969 cm³1969 cm³
Leistung110 kW/150 PS110 kW/150 PS
Max. Gesamtdrehmoment320 Nm320 Nm
Getriebe/Antrieb6-Gang, manuell/Vorderrad6-Gang, manuell/Vorderrad
Messwerte
Leergewicht (Werk/Test)1721/1730 kg1845/1866 kg
Beschleunigung (Test)  
0 - 100 km/h10,0 s10,5 s
0 - 150 km/h22,2 s25,2 s
Höchstgeschwindigkeit (Werk)205 km/h190 km/h
Bremsweg aus 100 km/h
kalt/warm (Test)
36.5/35,7 m36,0/35,7 m
Verbrauch (Test/WLTP)6,7 / 5,5 l D/100 km7,7 / 5,8 l D/100 km
CO2-Ausstoß (Test/EU)178/143 g/km205/152 g/km
Preise
Grundpreis37.500 Euro42.200 Euro
Testwagenpreis41.370 Euro48.990 Euro

 
Michael Godde Michael Godde
Unser Fazit

Der Volvo V60 D3 ist das bessere Auto und gewinnt damit diesen Test deutlich. Er bietet ausreichend Platz, einen ordentlichen Komfort, die besseren Fahrleistungen, den niedrigeren Verbrauch und ist zudem auch noch wesentlich günstiger als das SUV der 60er-Baureihe. Der Volvo XC60 geht aus diesem Test zwar nur als Zweiter hervor, ist aber bei Volvo-Kunden die klare Nummer eins und mit deutschlandweit 8136 verkauften Exemplaren im zweiten Halbjahr 2018 auch das wichtigste Modell der Marke. Der V60 kam dagegen nur auf 5173 Stück.

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