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Geht auch ganz einfach:

Diesel SCR-Katalysator: ADAC-Test So gut funktionieren SCR-Nachrüstungen

Christina Finke

SCR-Katalysatoren für Dieselfahrzeuge zum Nachrüsten im ADAC-Test: Das sind die Ergebnisse nach 50.000 Kilometern im Alltagsbetrieb!

SCR-Katalysator-Systeme zum Nachrüsten für Dieselfahrzeuge sind im Zuge von drohenden Fahrverboten in aller Munde. Die Systeme dreier Anbieter waren von Anfang September 2018 bis in den Januar 2019 im ADAC-Test. Während dieser Zeit hat der Autoclub die Funktions- und Leistungsfähigkeit der Hardware-Lösungen von HJS, Mangold-Oberland und Twintec an Euro-5-Modellen im Alltagsbetrieb geprüft. Außerdem sollte der Test zeigen, ob die neuen Vorgaben des Bundesverkehrsministeriums BMVI eingehalten werden, die im Januar 2019 in Kraft getreten sind. Die umgerüsteten Fahrzeuge mussten währenddessen 50.000 Kilometer zurücklegen. Das Ergebnis: Die NOx-Reduktionen sind stark temperaturabhängig und die Zuverlässigkeit bleibt noch ausbaufähig. Dennoch, alle drei SCR-Katalysator-Systeme zum Nachrüsten verminderten die Emissionen deutlich. Die gemessenen Reduktionsraten lagen im RDE-Test zwischen 64 und 80 Prozent und drückten den Stickoxid-Ausstoß auf oder unter den Grenzwert von 270 Milligramm pro Kilometer – allerdings nur bei angenehmen Temperaturen von über 23 Grad Celcius zu Testbeginn. Schon bei Temperaturen um die zehn Grad Celcius lag selbst der gereinigte NOx-Wert noch bei mindestens 400 Milligramm pro Kilometer. Der 270er-Grenzwert gilt jedoch bis zu einer Temperatur von fünf Grad Celcius. Doch die Fahrzeughersteller drosseln die serienmäßige Abgasreinigung bereits bei höheren Temperaturen stark. Zudem ist im Winter die Strategie des jeweiligen Autobauers entscheidend: Die Nachrüster kennen diese nicht und die Hersteller wollen sie in der Regel nicht verraten. Damit die Nachrüstung optimal klappt, müssten laut ADAC alle Beteiligten zusammenarbeiten. Mehr zum Thema: Alle Informationen zu Fahrverboten für Dieselautos
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Blaue Plakette für Dieselfahrzeuge (Video):

 
 

ADAC-Test von SCR-Katalysatoren für Diesel

Durch die Nachbehandlung der Abgase mit einem SCR-Katalysator soll der Stickoxid-Ausstoß spürbar gesenkt werden. Während sich die Automobilhersteller weigern, Hardware-Umrüstungen anzubieten, haben verschiedene Unternehmen Lösungen entwickelt, die genau das versprechen. Die umgerüsteten Fahrzeuge im ADAC-Test fuhren täglich eine definierte Runde von rund 700 Kilometern im realen Straßenverkehr. 56 Prozent der Strecke sind inner-, der Rest außerorts. 44 Prozent führen über die Autobahn. Dabei wurde das Abgasverhalten kontinuierlich gemessen. Zu den erfassten Daten zählt neben den NOx-Emissionen vor und hinter dem SCR-System auch die Abgastemperatur und der AdBlue-Verbrauch. Zusätzlich führte der ADAC Tests durch, die nichtlimitierte Schadstoffe wie Ammoniak messen. Auch die Belastbarkeit der nachgerüsteten SCR-Katalysatoren wurde mit Fahrten auf Schlechtwegestrecken überprüft.

Infografik ADAC-SCR-Test
Alle drei Systeme im Test reduzieren die NOx-Emissionen (Zwischenstand nach 10.000 Kilometern). Foto: ADAC
 

SCR-Katalysatoren senken NOx-Emissionen

Schon der erste Zwischenbericht (nach 10.000 Kilometern) des ADAC-Tests von SCR-Katalysatoren fiel positiv aus. Alle drei Systeme reduzierten die NOx-Emissionen im sommerlichen Realbetrieb bei Durchschnittstemperaturen von über 23 Grad messbar. Im Mittel bleibt man so in allen drei Fahrzeugen unter dem von der großen Koalition vorgeschlagenen Schwellenwert von 270 Milligramm pro Kilometer. Der ADAC bewertet das Einsparpotential mittels SCR-Katalysatoren als sehr gut. Fokussiert man sich auf den innerstädtischen Betrieb, dann kann das Twintec-System am Opel Astra sowohl auf dem Prüfstand, als auch im realen Verkehr den Schwellenwert unterbieten. Fiat Ducato und VW T5 schaffen den Wert nicht ganz, haben aber auch mit mehr Masse und schlechterer Aerodynamik zu kämpfen. Berücksichtigt man dies und rechnet den für Pkw definierten Schwellenwert entsprechend um, käme man auf einen NOx-Grenzwert von 420 Milligramm pro Kilometer. Dieser wird von beiden Versuchsfahrzeugen deutlich unterschritten. Zwei Zwischenfälle störten den ADAC-Testbetrieb: Der Opel kämpfte mit Kühlwasserverlust, der im Zusammenhang mit dem SCR-Katalysator stand. Beim Ducato fiel das System temporär komplett aus. Laut ADAC haben die Nachrüster in beiden Fällen aber detaillierte Erklärungen und Abhilfemaßnahmen für den Serieneinsatz geliefert.

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ADAC-SCR-Grafik
Die Messergebnisse im rein städtischen Betrieb (Zwischenstand nach 10.000 Kilometern). Foto: ADAC

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