Kindersitz-Gruppe 0+/1: Tipps zum Kauf
Die Alternative zur Babyschale
- Tipps: Darauf beim Kauf von Kindersitzen der Gruppe 0+/1 achten
- So werden für Kindersitze der Gruppe 0+/1 befestigt
- Kindersitz-Gruppe 0+/1: Empfehlungen der Redaktion
- Das sind die Vor- & Nachteile
- Kindersitzen der Gruppe 0+/1 einstellen: So gehts
- Kindersitz-Tests können bei der Kaufentscheidung helfen
Für den Transport von Neugeborenen im Auto eignen sich Autositze der Kindersitz-Gruppe 0+/1, bis der Nachwuchs ein Gewicht von 18 kg oder ein Alter von etwa dreieinhalb Jahren erreicht hat. Beim Kauf sollten Eltern jedoch einige Dinge beachten. Die AUTO ZEITUNG gibt Tipps, nennt Vor- und Nachteile der Gruppe-0+/1-Sitze und zeigt empfehlenswerte Modelle!
Steht Familienzuwachs bevor, stellt sich die Frage: Kindersitz oder Babyschale? Denn Babys und Kleinkinder bis zu einem Gewicht von 18 kg können ab Geburt bis zu einem Alter von etwa dreieinhalb Jahren in einem sogenannten "mitwachsenden" Kinderautositz der Gruppe 0+/1 im Auto mitfahren. Es handelt sich bei entsprechenden Modellen, die sowohl mit als auch ohne Isofix-System angeboten werden, also quasi um eine Kombination aus Babyschale (Gruppe 0) und Kindersitz. Ihr Vorteil: Sie sind drehbar. In ihnen können Babys und Kleinkinder vorwärtsgerichtet sowie entgegen der Fahrtrichtung (Reboarder) transportiert werden. Die AUTO ZEITUNG gibt Tipps, worauf Eltern beim Kauf und dem Einsatz im Auto achten sollten.
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Tipps: Darauf beim Kauf von Kindersitzen der Gruppe 0+/1 achten
Bei einem "mitwachsenden" Kindersitz der Gruppe 0+/1 gibt es beim Kauf einiges zu beachten. Da diese Kinderautositze meist schon vor der Geburt gekauft werden, ist ein Probesitzen des Nachwuchses oft nicht möglich. Daher sollten Eltern bei der Auswahl eines Kindersitzes für Neugeborene bedenken, dass der Einsatz für einen Sitz, der für Babys bis zu einem Alter von etwa zwölf Monaten gedacht ist, ihnen eine möglichste flache Position ermöglicht. Darüber hinaus ist eine gute Polsterung, die fest im Autositz liegt, notwendig, um Verletzungen zu vermeiden. Schließlich soll insbesondere der Nackenbereich von Neugeborenen wegen der noch nicht ausreichend ausgebildeten Muskulatur entlastet werden.
Ebenfalls wichtig: Nach der neuen i-Size-Norm (UN ECE Reg. 129-Norm) sind Kindersitze der Gruppe 0+/1 bis zu einem Alter von mindestens 15 Monaten so zu nutzen, dass der Nachwuchs entgegen der Fahrtrichtung mitreist. Generell empfehlen Expert:innen das auch darüber hinaus zu machen, sofern der Kinderautositz es ermöglicht. Zudem bieten heutzutage zahlreiche Modelle eine praktische Drehfunktion, mit der das Hineinsetzen und Anschnallen der Kinder leichter von der Hand gehen soll. Wichtig ist vor dem Kauf natürlich auch, zu klären, ob der Sitz in den eigenen Pkw eingebaut werden kann. Das lässt sich nur durch Ausprobieren herausfinden.
Eine detaillierte Übersicht zu den verschiedenen Kindersitz-Gruppen und empfehlenswerten Modellen gibt es auf folgenden Übersichtsseiten:
So werden für Kindersitze der Gruppe 0+/1 befestigt
Kindersitze der Gruppe 0+/1 (0-18 kg) lassen sich entweder mit dem Dreipunktgurt des jeweiligen Fahrzeugs oder via Isofix-System im Auto befestigen. Vor dem Kauf eines Isofix-Kindersitzes sollten Eltern prüfen, ob das eigene Fahrzeug über die entsprechenden Haltebügel (Isofix-Halterung) verfügt. Eine entsprechende Bezeichnung ist an den Autositzen selbst zu finden. Außerdem sind im Handbuch des Wagens entsprechende Angaben enthalten. Die genormte Kindersitzhalterung ist gemäß der EU-Verordnung 2009/661/EG für alle neuen Pkw seit November 2014 vorgeschrieben und so in vielen moderneren Autos (mit Ausnahme Zweisitzer, Nutzfahrzeuge und Wohnmobile) zu finden. Sind die Vorkehrung für eine Isofix-Befestigung vorhanden, erleichtert das den sicheren Einbau von Kindersitzen immens, weil spezielle Rastarme am Kindersitz selbst mit Schnappverschlüssen um die Verankerung im Fahrzeug greifen. Eltern können aber auch auf eine Isofix-Basis zurückgreifen, auf die sich entsprechende Kindersitze aufsetzen lassen und darauf einrasten.
Darüber hinaus verfügen Isofix-Kindersitze mit Universal-Zulassung zur Sicherheit über einen zusätzlichen dritten Befestigungspunkt. Dafür kommt entweder ein sogenannter Top Tether zum Einsatz, bei dem es sich um einen zusätzlichen Rückhaltegurt handelt, der meist an einem Befestigungspunkt im Auto – oft auf der Rückseite der Lehne oder im Kofferraumboden – angebracht wird oder ein Stützfuß, der den Sitz dem Fahrzeugboden abstützt.
Wer keine Isofix-Befestigung im eigenen Pkw hat, muss den Sitz mit dem Sicherheitsgurt befestigen. Nachrüstlösungen für Isofix gibt es nur für wenige Autos – und müssen zur Sicherheit von Eltern und ihrem Nachwuchs von einer Fachwerkstatt eingebaut werden. Expert:innen raten von Universal-Nachrüstungen ab.
Ungeachtet der Befestigung am Autositz hat der Kindersitz selbst einen Fünfpunktgurt, mit dem das Baby oder Kleinkind gesichert wird. Beim Anschnallen ist insbesondere darauf zu achten, dass die sogenannten Hosenträgergurte straffgezogen werden. Sicherheitsgurte mit Rückhalteautomatik haben Kindersitze in der Regel nicht.
Kindersitz-Gruppe 0+/1: Empfehlungen der Redaktion
Das sind die Vor- & Nachteile
Wie bereits erwähnt, sind Modelle der Kindersitz-Gruppe 0+/1, egal ob mit oder ohne Isofix, eine Art Kompromiss zwischen Babyschale (Normgruppe 0) und einem Kinderautositz der Gruppe 1. Häufig werden in diese Einteilung aber auch reine Gruppe-1-Sitze gefasst, die durch das Ergänzen um eine spezielle Einlage für den Sitz zu einem Autositz der Gruppe 0+/1 werden. Wer auf der Suche nach einem Kinderautositz ist, der zudem eine Tragefunktion bietet, ist mit einem Modell der Gruppe 0+/1 meist nicht gut beraten. Die wenigsten Exemplare verfügen über einen Tragebügel, wie er bei Babyschalen die Regel ist.
Ein Vorteil des Gruppe-0+/1-Sitzes ist dagegen, dass er eine längere Nutzung ermöglicht und Eltern sich unter Umständen den Kauf eines weiteren Autositzes sparen können. Da reine Babyschalen jedoch ausschließlich auf Neugeborene und Babys ausgelegt sind, bieten sie in der Regel die bessere Passform und somit auch mehr Sicherheit.
Kindersitzen der Gruppe 0+/1 einstellen: So gehts
Um den Kindersitz der Körpergröße des Kindes anpassen zu können, verfügen Modelle der Gruppe 0+/1 über verstellbare Kopfstützen, mit der sich auch das Gurtsystem des Sitzes anpasst. Darüber hinaus sind die Rückenlehnen entsprechender Sitze auch in ihrer Neigung verstellbar, was einen hohen Komfort und gefahrloses Schlafen im Kindersitz ermöglichen soll.
Wenn das Kind wächst, kann der Sitz durch das Herausnehmen oder Addieren verschiedener Polsterelemente "mitwachsen". Wichtig ist, dass die Kopfstütze stets in der korrekten Höhe arretiert wird. Der Kopf des Kindes sollte sich stets zwischen den Polstern befinden. Ist die Stütze zu hoch oder zu tief eingestellt bietet der Sitz nicht nur weniger Sitzkomfort für den Nachwuchs, sondern kann bei einem Unfall nicht den bestmöglichen Schutz bieten.
Kindersitz-Tests können bei der Kaufentscheidung helfen
Wer nach einer zusätzlichen Entscheidungshilfe vor dem Kauf eines geeigneten Kindersitzes der Gruppe 0+/1 sucht, sollte einen Blick auf die Ergebnisse des jährlichen ADAC-Kindersitz-Tests werfen. Der Automobilclub führt diesen gemeinsam mit der Stiftung Warentest durch. Regelmäßig sind hier sowohl Babyschalen als auch Modelle der Gruppe 1, Gruppe 2 und Gruppe 3 sowie mitwachsende Kindersitze der Gruppe 1-3 vertreten. Die Ergebnisse werden in zwei Teilen veröffentlicht (Frühjahr und Herbst) und geben einen Überblick über die besten Kindersitze im Test.