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Regierungsgutachten: Diesel-Umrüstung möglich & finanzierbar Euro-6-Nachrüstungen sind laut Gutachten machbar

Alexander Koch Chefredakteur Digital

Laut einem Regierungsgutachten sind Diesel-Hardware-Umrüstungen zugleich möglich und finanzierbar. Professor Georg Wachtmeister, TU München, kommt zum Schluss, dass der Aufwand erträglich sei. Die Hintergründe!

Technische Diesel-Umrüstungen zur Senkung des Schadstoffausstoßes sind laut eines Regierungsgutachtens im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums umsetzbar. Nach heutigem Erkenntnisstand sei dies bei Euro-5-Fahrzeugen "mit verträglichem Aufwand möglich", schreibt Professor Georg Wachtmeister von der Technischen Universität München in einem Gutachten, über das zuerst das Magazin "Der Spiegel" berichtete. Die Kosten für Nachrüstungen der Motor-Hardware bewegten sich "in einer realisierbaren Größenordnung", heißt es in der Studie, die auch der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Genannt werden rund 3000 Euro pro Auto. Das Gutachten bestätigt die Machbarkeit einer technischen Nachrüstung der Betrugsdiesel-Pkw und kommt zu Schluss, dass ein Großteil der für eine Hardware-Nachrüstung erforderlichen Komponenten bereits entwickelt und der hierfür erforderliche Bauraum vorhanden seien. Wörtlich heißt es in dem Regierungsgutachten zur Frage, ob Diesel-Umrüstung möglich und finanzierbar sind: "Somit ist davon auszugehen, dass durch die Fahrzeughersteller das größte Potenzial einer schnellen und soliden Hardware-Nachrüstung gegeben ist."

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Regierungsgutachten zu Diesel-Umrüstung

In seinem Gutachten zu Diesel-Umrüstungen zitiert Wachtmeister auch die konkreten Angebote für Euro-5-Diesel-Fahrzeuge der Marken Audi, BMW, Mercedes und VW mit Kosten zwischen 1190 bis 1990 Euro und folgert daraus, dass es ein "weiterer Beleg" dafür sei, dass "für eine Hardware Nachrüstung zur NOx-Reduzierung bei den Fahrzeugherstellern entsprechende Abgasnachbehandlungssysteme vorhanden sein sollten." In seiner "Zusammenfassung und Schlussfolgerung" macht der Regierungsgutachter klare Aussagen: "Die Evaluation möglicher Hardware-Nachrüstungen zur Reduktion der NOx-Emissionen zeigt, dass eine Nachrüstung durch die Fahrzeughersteller eindeutig die beste und sicherste Lösung darstellt. (...) Nach heutigem Erkenntnisstand ist aus meiner Sicht eine Nachrüstung von Euro-5-Diesel-Fahrzeugen mit verträglichem Aufwand möglich. (...) Aus jetzigen Abschätzungen geht hervor, dass sich der Kostenrahmen für eine Hardware-Nachrüstung in einer realisierbaren Größenordnung bewegt." Berechnungen zufolge würden Umrüstungen von Diesel-Fahrzeugen auf Euro 6 fünf bis zu 15 Milliarden Euro kosten. Das geht aus Modellen der Deutschen Umwelthilfe sowie der Grünen-Bundestagsfraktion hervor.

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Diesel-Umrüstungen politisch umstritten

Das Regierungsgutachten zu Diesel-Umrüstungen zeigt einmal mehr, dass die Frage von Nachrüstungen an Diesel-Motoren in der Politik umstritten ist. "Wir im Bundesministerium für Verkehr haben rechtliche und technische Vorbehalte gegen den nachträglichen Einbau von Abgasreinigungssysteme in ältere Fahrzeuge", sagte Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) der "Passauer Neuen Presse". Er wolle die Einhaltung der Grenzwerte ohne Hardware-Nachrüstungen erreichen. Auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat mehrfach Skepsis deutlich gemacht: Solche Nachrüstungen seien "relativ kostenintensiv", sagte die Politikerin Anfang April 2018. Die Regierung habe aber "ganz klare Erwartungen" an die Autoindustrie, die "erkennbar gravierende Fehler" gemacht habe. "Dafür kann weder der Kunde gerade stehen noch der Steuerzahler, sondern dass muss so weit wie möglich von der Automobilindustrie wieder in Ordnung gebracht werden." Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) fordert dagegen technische Diesel-Umrüstungen. Die Autobranche lehnt dies strikt ab. Zugesagt haben die Hersteller neue Abgas-Software für zusätzliche 2,8 Millionen Autos. Ob dies ausreicht, um Schadstoff-Grenzwerte in belasteten Städten wieder einzuhalten, ist umstritten.

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