VW Polo GTI (2017): Test Fahrspaß im Polo GTI
Der neue VW Polo GTI (2017) verspricht mit seinen 200 PS und einem knackigen Sportfahrwerk unterhaltsame Stunden – nicht nur auf kurvenreichen Landstraßen, sondern auch im Test.
Es ist ein rundes Jubiläum: Der neue Polo GTI (2017) kommt genau 20 Jahre, nachdem dem Wolfsburger Kleinwagen zum ersten Mal die drei legendären Buchstaben auf die Heckklappe geklebt wurden. Was 1998 mit dem Polo GTI der ersten Generation und 120 PS aus 1,6 Liter Hubraum begann, findet derzeit seinen Höhepunkt im aktuellen Polo GTI mit zwei Liter Hubraum und reichlich eingeschenkten 200 Turbo-PS, die per serienmäßigem Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe an die Vorderräder geleitet werden. Neu sind das volldigitale Cockpit (Option) und die Tatsache, dass man den gar nicht mehr so kleinen Kraftmeier ausschließlich mit vier Türen bekommt. Mit einer Außenlänge von 4,07 Metern ist er lediglich eine Handbreit kürzer als ein VW Golf der vierten Generation, im Radstand überragt der Kleine den Kompakten gar um 3,8 Zentimeter. So bietet auch die Rückbank vollwertige Sitzplätze, was den Nutzwert des Viertürers unterstreicht. Unterwegs wird schnell klar, dass der großzügig bemessene Hubraum im Verbund mit dem Turbolader schon bei niedriger Drehzahl für ordentlich Druck sorgt. So liegen maximal 320 Newtonmeter Drehmoment bereits bei 1500/min an. Und wer das Gaspedal im Bodenblech versenkt, erlebt die Stürmerqualitäten des Polo GTI (2017).
Fakten zum VW Polo im Video:
Der VW Polo GTI (2017) im Test
Es drückt das Fahrpersonal gehörig in die Sitze, wenn schon nach 6,5 Sekunden die 100 km/h-Marke fällt. Heftige 237 km/h gibt Wolfsburg als Höchstgeschwindigkeit an – mehr als genug. Allerdings hatten wir die Gangwechsel der Doppelkupplungsgetriebe in den GTI-Modellen bislang zackiger in Erinnerung. Im Test gut: Mit 8,6 Liter Super auf 100 Kilometern bleibt der Verbrauch im Rahmen. Doch das nicht zu straff abgestimmte Sport Select-Fahrwerk (290 Euro) fordert eher dazu auf, das Potenzial des Power-Polo ganz auszukosten. Im Sportmodus meistert der Kleine Asphaltbiegungen mit Kart-agilem Einlenken und wenig Seitenneigung dank stärker dimensionierter Stabilisatoren als bei den schwächeren Versionen. So wird der Polo zum Kurvenstar und weckt Erinnerungen an die Frühzeit des GTI, als Fahrspaß in der Kompaktklasse noch mit kleineren Abmessungen und weniger Masse gelang. Obwohl: Der tatsächliche Gewichtsunterschied zwischen dem aktuellen Polo GTI (2017) und dem Golf GTI beträgt laut Werk nur 31 Kilogramm. Der Polo bereitet mit seiner feinfühlingen Lenkung viel Vergnügen bei zugleich hohem Sicherheitsniveau. Einen Schönheitsfehler gibt es dennoch: Kommt zu angefeuchtetem Asphalt zu viel Last am Kurvenscheitelpunkt hinzu, lässt die Traktion spürbar nach. Zwar hilft die serienmäßige elektronische Differenzialsperre XDS mit einseitigem Bremseingriff auf das kurveninnere Rad, die Traktion zu verbessern. Doch das ist Klagen auf hohem Niveau. Insgesamt vereint der kleine GTI Kurvenspaß mit einem hohen Maß an Alltagskomfort.
VW Polo GTI (2017) | |
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Positiv | Sehr gute Fahrleistungen, sichere Fahreigenschaften und moderater Verbrauch |
Negativ | Die Schaltzeiten des Doppelkupplungsgetriebes könnten kürzer sein |
Technische Daten
VW Polo GTI (2017) | |
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Zylinder/Ventile pro Zylin. | 4/4, Turbo |
Hubraum | 1984 ccm |
Leistung | 200 PS |
Max. Gesamtdrehmoment | 320 Newtonmeter |
Getriebe/Antrieb | 6-Gang, Doppelkupplung/ Vorderradantrieb |
Beschleunigung | |
0 - 100 km/h | 6,5 s |
Höchstgeschwindigkeit | 237 km/h |
Leergewicht (Werk) | 1299 kg |
Bremsweg aus 100 km/h warm | 32,6 m |
Verbrauch (Test/EU) | 8,6/5,9 l S/100 km |
CO2-Ausstoß (Werk) | 134 g/km |
Grundpreis | 23.950 Euro |
Deutlich günstiger als ein Golf GTI, etwas schlechtere Fahrleistungen, aber kaum weniger Fahrspaß: Der wieselflinke Polo GTI (2017) hat das Zeug zum alltagstauglichen Volkssportler.