Mini Countryman Facelift (2020): Erste Testfahrt
Der Countryman SE All4 im Check
Das neue Mini Countryman Facelift (2020) hat sich nur im Detail verbessert, wie die erste Testfahrt mit dem Plug-in-Hybrid Mini Cooper Countryman SE All4 zeigt. Das wird dem Erfolg aber keinen Abbruch tun.
Ob sich das neue Mini Countryman Facelift (2020) bei der ersten Testfahrt genauso dezent gibt wie die Modellpflege? Mit rund einem Drittel aller Verkäufe gab es für die Entwickler schließlich keinen Grund für große Änderungen: Von außen erkennt man die Modellpflege deshalb nur an einem retuschierten Kühlergrill, serienmäßigen LED-Scheinwerfern und dem Union-Jack in den Heckleuchten. Innen machen vor allem ein neues Lenkrad, der frisch lackierte Kranz um das Infotainment in der Mittelkonsole sowie die Option auf ein großes, digitales Display in den Instrumenten den Unterschied. Auch unter der Haube gibt es nur Feinschliff, die buchstäblich spannendste Motorvariante ist und bleibt daher der Plug-In-Hybrid namens Mini Cooper Countryman SE All4. Hierbei kombinieren die Entwickler eine 95 PS starke E-Maschine an der Hinterachse, die mit 165 Newtonmeter zu Werke geht, mit einem Lithium-Ionen-Akku mit 10 kWh, der sich ohne nennenswerte Platzeinbußen unter den Kofferraumboden duckt, und einem 1,5 Liter-Dreizylinder, der es auf 125 PS bringt. Im Team erreichen die beiden Triebwerke eine Systemleistung von 220 PS und bis zu 385 Newtonmeter Drehmoment. Entsprechend flott geht es bei der ersten Testfahrt zur Sache: Wenn die Elektronik die Regie für das Zusammenspiel übernimmt, beschleunigt das neue Mini Countryman Facelift (2020) in imposanten 6,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h.
Das Mini JCW Countryman Facelift im Video:
Erste Testfahrt mit dem neuen Mini Countryman Facelift (2020)
Mit 196 km/h nicht sonderlich schnell, spielt das neue Mini Countryman Facelift (2020) seine Stärken in der Landpartie aus: Da die beiden Motoren je auf eine Achse wirken, verfügt der Teilzeitstromer über Allradantrieb und auch ohne Asphalt entsprechend viel Traktion. Sein eigentliches Revier ist aber – natürlich – die Innenstadt. Hier übernimmt der E-Motor selbst im Standard-Modus überraschend oft die Arbeit, verzichtet selbst bei zügigen Ampelspurts auf die Hilfe des Verbrenners und beschleunigt den Mini Cooper Countryman SE All4 auf bis zu 80 km/h. Wird dem E-Antrieb per gelbem Starthebel in der nach wie vor überladenen Mittelkonsole die Alleinherrschaft eingeräumt, hat der Countryman reinen Heckantrieb und ist entsprechend wendig. Man könnte sich fast im Autoscooter wähnen, so wieselflink und flüsterleise surrt das neue Mini Countryman Facelift (2020) durch die Stadt – wenn dieser Mini nur nicht so maxi wäre. Angesichts der Größe überrascht wohl kaum, dass die elektrische Reichweite auch im besten Fall nur bei 61 Kilometern liegt. Hier hat sich mit der Modellpflege nichts geändert. Ist der Akku leer, kann er in gut drei Stunden an der Haushaltssteckdose geladen werden.
Dass sich mit dem neuen Mini Countryman Facelift (2020) zur Hälfte der Laufzeit so wenig geändert hat, liegt zum einen tatsächlich an der stabilen Absatzkurve des Maxi-Modells. Die magere Modellpflege hat ihren Grund auch in den großen Aufgaben, die in Zukunft auf die Marke zukommen: Im Hintergrund läuft längst die Entwicklung der nächsten Modellgeneration und vor allem eines weiteren Elektro-Minis, der gemeinsam mit Great Wall in China entwickelt und von dort aus weltweit vertrieben werden soll.