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Geht auch ganz einfach:

2er Active Tourer/C-Max/Golf Sportsvan: Test Kleine Vans von BMW, Ford & VW

Kompakt-Vans sind nur etwas für Senioren? Mitnichten! Ob Freizeit, Business oder Familie – unser Vergleichstest-Trio wie BMW 2er Active Tourer, Ford C-Max und VW Golf Sportsvan ist fast allen Aufgaben des Alltags gewachsen.

BMW 2er Active Tourer, Ford C-Max und VW Golf Sportsvan sind herausragende Beispiele dafür, dass moderne Kompakt-Vans gern zu Unrecht unterschätzt werden. Schließlich sind sie dank überschaubarer Abmessungen absolut großstadttauglich, aufgrund der variablen Innenräume ungemein praktisch und nicht zuletzt auch noch bezahlbar. Im Vergleichstest treten die agilen Alleskönner mit Dreizylinder-Turbomotoren in der Leistungsklasse von 115 (VW) bis 136 PS (BMW) gegeneinander an. Trotz der eher kurzen Karosserien bieten die Hochdach-Kompakten familientaugliche Platzverhältnisse im Innenraum. Für alle drei gilt: Vorn sitzen selbst sehr Großgewachsene bequem, ohne sich eingeengt zu fühlen. Den größten Fond finden sie allerdings im VW Golf Sportsvan vor, der nicht nur mit jeder Menge Kopffreiheit punktet, sondern auch eine Beinfreiheit auf Luxus-Limo-Niveau bereitstellt. Dafür gefällt der Ford C-Max mit seiner hervorragenden Variabilität. Im Gegensatz zu seinen Kontrahenten, die sich mit längs verschiebbaren und einzeln umlegbaren Rücksitzen begnügen müssen, können beim ihm die drei Einzelsitze im Fond mit wenigen Handgriffen komplett herausgenommen werden – was allerdings aufgrund des doch recht hohen Gewichts der Fauteuils einigen Muskelschmalz voraussetzt. Dazu hat der C-Max einen ganz besonderen Trick auf Lager: Seine beiden äußeren Fondsitze lassen sich, nachdem der mittlere Sitz ganz herausgenommen wurde, nach schräg hinten verschieben. Die Folge: mehr Bein- und Ellenbogenfreiheit für die zwei Passagiere. 230 Euro Aufpreis verlangt Ford für dieses Gimmick.

 

BMW 2er Active Tourer (Video):

 

 

2er Active Tourer, C-Max und Golf Sportsvan im Test

Die umfangreichste Sicherheitsaussstattung bietet derweil der BMW 2er Active Tourer. Ob serienmäßiger Notrufassistent oder aufpreispflichtige Features wie der Spurhalteassistent und die LED-Scheinwerfer: Der Bajuware gibt sich in dieser Hinsicht keinerlei Blöße. Bei dem hier getesteten VW Golf Sportsvan 1.0 TSI handelt es sich um ein so genanntes BlueMotion-Modell, das mit diversen Details, beispielsweise einer aerodynamisch optimierten Front, auf eine besonders hohe Kraftstoffeffizienz getrimmt wurde. Dies hat jedoch Auswirkungen auf die zur Verfügung stehenden Extras. So gibt es etwa den für die übrigen Motorisierungen erhältlichen Abstandsregeltempomaten oder den Notbremsassistenten für den BlueMotion nicht. Der BMW 218i Active Tourer bestreitet diesen Test als einziger Kandidat mit adaptiven Dämpfern. Sie kosten 500 Euro Aufpreis und bürgen trotz der insgesamt eher straffen Grundabstimmung dafür, dass auch grobe Fahrbahnschäden nicht über Gebühr in den Innenraum durchdringen. Vor allem aber das hochsensible Ansprechverhalten der Active Tourer-Federung begeistert nachhaltig.

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Dennoch muss sich der BMW 2er dem Ford C-Max in Sachen Federungskomfort knapp geschlagen geben. Dessen konventionelles Feder-/Dämpfer-Setting überspielt Fahrbahnunebenheiten noch etwas sanfter. Dem hat der VW Golf Sportsvan BlueMotion, zu dessen Gesamtkonzept ein Sportfahrwerk mit 15 Millimeter tiefergelegter Karosserie gehört, nichts entgegenzusetzen. Vor allem die einfache Verbundlenker-Hinterachse, mit der alle Golf-Modelle unter 125 PS ausgerüstet sind, stakst einigermaßen hilflos über Unebenheiten. Selbst kleinere Anregungen – etwa flache Kanten oder Querfugen – werden von den Passagieren jederzeit wahrgenommen. Dafür bietet der Wolfsburger einen insgesamt sehr guten Sitzkomfort. Dies gilt vor allem für die Fahrgäste in der zweiten Reihe, die sich über angenehm konturierte Rückenlehnen sowie eine komfortable Polsterung freuen dürfen. Im BMW gefallen vor allem die 490 Euro teuren, vielfach justierbaren Sportsitze, die neben einer langstreckentauglichen Polsterung auch einen hervorragenden Seitenhalt aufweisen. Nur sollten die darauf Sitzenden nicht allzu breit gebaut sein, denn ansonsten können die Wangen der Lehnen im unteren Rückenbereich zwicken. Auch im Ford C-Max lässt es sich vortrefflich reisen, selbst wenn es auf allen Plätzen etwas an Seitenhalt fehlt. Großgewachsene Zeitgenossen stören sich zudem an den recht kurzen Oberschenkelauflagen. Die angenehme Polsterung der Sitzgelegenheiten tröstet jedoch über diesen Umstand hinweg.

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BMW, Ford, VW: Drei Kompakt-Vans mit Dreizylinder

Dreizylinder-Turbomotoren gehören in der Kompaktklasse und auch in Van-Ablegern der populären Fahrzeuggattung längst zum guten Ton. Kein Wunder, gewährleisten sie doch muntere Fahrleistungen mit zeitgemäßen Verbräuchen. Der BMW 218i Active Tourer ist mit 136 PS das stärkste Fahrzeug des Trios. Entsprechend gut sind die Fahrleistungen: Als einziger durchbricht der Bayer die 100-km/h-Marke in weniger als zehn Sekunden und rennt über 200 km/h Spitze. Eine Besonderheit seines manuellen Sechsgang-Getriebes ist die serienmäßige automatische Zwischengasfunktion beim Herunterschalten. Der gezielte Gasstoß schont einerseits die Mechanik, andererseits wird dadurch das störende Verzögerungsmoment des Motors beim Einkuppeln überwunden. Allerdings erweist sich die Schaltung unseres Testwagens zuweilen als recht störrisch. Vor allem der Wechsel vom zweiten in den dritten Gang gelingt teils nur mit Nachdruck. Obwohl nominell 21 PS schwächer, gibt auch der 1,0-Liter-TSI des VW eine richtig gute Figur ab. Ist die leichte Anfahrschwäche erst einmal überwunden, legt sich der kleine Dreizylinder richtig ins Zeug und lässt nur selten den Wunsch nach mehr Leistung aufkommen. Den flotten Fahrleistungen zuträglich ist neben der vergleichsweise kurzen Übersetzung des Getriebes auch das geringe Leergewicht des VW, das gut 150 Kilogramm unter dem der anderen beiden Kompakt-Vans liegt. Dies und die aerodynamisch optimierte Front des BlueMotion-Modells sorgen zudem dafür, dass der Wolfsburger am verantwortungsvollsten mit dem Kraftstoff umgeht. Auf unserem Verbrauchszyklus genügen ihm durchschnittlich 6,4 Liter Super, um 100 Kilometer weit zu fahren. Der 218i und der C-Max verbrauchen auf derselben Distanz 0,7 beziehungsweise 0,6 Liter mehr. Letzterer ist mit dem aus zahlreichen Ford-Modellen bekannten, mehrfach preisgekrönten Dreizylinder-EcoBoost mit 125 PS ausgerüstet. Allerdings tut sich das sonst so vielgelobte Triebwerk in diesem Umfeld ungewohnt schwer. Und so kann der Kölner weder in der Beschleunigung noch in der Höchstgeschwindigkeit seinen Rivalen Paroli bieten.

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VW Golf Sportsvan profitiert von niedrigem Gewicht

Mit seiner für einen Van fast schon zu aggressiv ansprechenden (Sport-)Lenkung und dem nahezu ansatzlosen Einlenkverhalten wirkt der mit 1461 Kilogramm Leergewicht schwerste Kompakt-Van im Feld, der BMW 218i Active Tourer, zunächst ungemein dynamisch und handlich. Allerdings schiebt der Münchner im Grenzbereich kräftig über die Vorderachse. Zudem taucht die Karosserie selbst im Sportmodus der adaptiven Dämpfer tief in die Federn. Und so stiehlt der stets neutral liegende VW Golf Sportsvan seinem bayerischen Wettbewerber auf unserem Handlingkurs die Show. Hier kommt ihm das straff abgestimmte Sportfahrwerk zugute, dank dem er sich vortrefflich in Kurven werfen lässt. Die Seitenneigung der Karosserie bleibt dabei stets maßvoll. Zudem spürt der Fahrer in jeder Kehre das geringe Leergewicht des Sportsvan. Die verbindliche Lenkung hilft ihrerseits dabei, die Ideallinie zuverlässig zu treffen. Die Konsequenz: Der VW nimmt dem BMW auf dem Rundkurs eine halbe Sekunde ab. Der Ford C-MAX gibt sich auf der Handlingstrecke deutlich gelassener als der BMW.  Seine Lenkung verlangt allerdings mehr Bewegung vom Fahrer und vermittelt diesem ein etwas gedämpfteres Feedback. Dennoch erreicht der Kölner ähnliche Rundenzeiten wie der Active Tourer, was an der harmonischen Fahrwerksabstimmung sowie den haftstarken Sport-Contact-Pneus liegt, mit denen der C-MAX vom Werk zum Test geschickt wurde. Wichtiger jedoch als die reine Performance ist bei diesen familienfreundlichen Fuhren die Fahrsicherheit. Und in dieser Disziplin gibt sich keiner der drei Wettstreiter eine Blöße.

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Der BMW 2er Active Tourer ist der teuerste im Trio

Selbst bei deaktivierten Regelsystemen bleiben die drei Kompakt-Vans im Grenzbereich stabil und berechenbar. Auch provozierte Lastwechsel bringen keinen der kompakten Vans aus der Ruhe. Ein Vorteil für den Golf Sportsvan: In kaltem wie warmem Komponentenzustand liefern seine Stopper die kürzesten Bremswege. Ob Versicherungs- und Kraftstoffkosten oder die zu erwartenden Aufwendungen für Werkstattaufenthalte: Von den laufenden Kosten her liegen die drei Kompakt-Vans auf einem sehr ähnlichen, erfreulich niedrigen Niveau. Etwas anders sieht die Sache freilich bei den Einstandspreisen aus. Der BMW 2er Active Tourer ist klar der teuerste Kandidat im Test. Mit einem Grundpreis von 27.600 Euro liegt er über 5000 Euro über seinen Widersachern. Noch ärger wird es beim Blick auf den bewerteten Preis, der einige der im Testwagen enthaltenen Optionen wie die größeren Räder, die Sportlenkung, die adaptiven Dämpfer oder die Sportsitze mit einbezieht. Dann liegen zwischen dem Bajuwaren und seinen Kontrahenten sogar mehr als 6000 Euro. Dadurch handelt sich der BMW eindeutig die rote Laterne im Kostenkapitel ein. Die meisten Punkte sammelt hier der VW Golf Sportsvan, der nur unwesentlich teurer ist als der Ford, dafür aber besser ausgestattet daherkommt. Im Gegensatz zum Wolfsburger müssen beim Kölner beispielsweise Leichtmetallräder extra bezahlt werden. Unser Gesamt-Fazit lesen Sie unterhalb der Tabelle mit technischen Daten und Messwerten.

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Technische DatenBMW 218i
Active Tourer
Ford C-Max
1.0 EcoBoost
VW Golf Sportsvan
1.0 TSI BlueMotion
Zylinder/Ventile p.Z.R3/4; TurboR3/4; TurboR3/4; Turbo
NockenwellenantriebKetteZahnriemenZahnriemen
Hubraum1499 cm³998 cm³999 cm³
Leistung
bei
100 kW/136 PS
4400 /min
92 kW/125 PS
6000 /min
85 kW/115 PS
5000–5500 /min
Max. Drehmoment
bei
220 Nm
1250 /min
170 Nm
1500-4500 /min
200 Nm
2000–3500 /min
Getriebe6-Gang,
manuell
6-Gang,
manuell
6-Gang,
manuell
AntriebVorderradVorderradVorderrad
L/B/H in mm4342/1800/15554380/1828/16264338/1807/1563
Gepäckraum468 – 1510 l471 – 1723 l590 – 1520 l
0-100 km/h9,5 s11,4 s10,3 s
Höchstgeschw.205 km/h187 km/h198 km/h
100-0 km/h
kalt/warm
34,7 / 35,4 m35,8 / 35,6 m33,9 / 34,9 m
Handling1:58,3 min1:58,5 min1:57,8 min
Testverbrauch7,1 l S/100 km7,0 l S/100 km6,4 l S/100 km
Grundpreis27.600 Euro22.050 Euro22.875 Euro
Platzierung231

 

 

Unser Fazit

Der Allrounder gewinnt den Vergleichstest souverän: Gegen die Vielseitigkeit des VW Golf Sportsvan kommen die Konkurrenten in diesem Fall nicht an. Das gute Raumangebot sowie der hochentwickelte Fahrspaß sind nur zwei Erfolgsgaranten. Und gemessen am Zweitplatzierten, dem BMW 218i Active Tourer, ist der VW sogar ein richtig günstiges Angebot. Die Stärken des Bajuwaren wiederum liegen in seiner intuitiven Bedienung, dem kraftvollen wie kultivierten Dreizylinder-Turbo sowie der umfangreichen Sicherheitsausstattung begründet. Die Preise für den Münchner sind aber saftig. Auf Rang drei landet der Ford C-Max. Der tolle Federungskomfort und die ausgeprägte Variabilität bescheren ihm viele Sympathiepunkte. Der in anderen Ford-Modellen so befreit und spritzig aufspielende EcoBoost-Motor enttäuscht in diesem Umfeld jedoch ein wenig.

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