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Inhalt
  1. Karosserie
  2. Fahrkomfort
  3. Motor und Getriebe
  4. Fahrdynamik
  5. Umwelt und Kosten
  6. Fazit

V8-Motoren haben in der gehobenen Oberklasse ihren besonderen Reiz. BMW ersetzt den 545i durch den 550i, spendiert dem 5er also ein paar PS mehr, und zielt damit auf die Führungsposition in dieser Klasse. Ob das reicht, zeigt ein Vergleich mit dem Mercedes E 500 und dem starken Jaguar S-Type R

Leistungsstarke Limousinen der Oberklasse sind besonders bei Familien mit höherem Einkommen sehr begehrt. Dabei muss es nicht immer die sportlichste Version sein, aber acht Zylinder sollten schon unter der Haube sitzen. Und die 300-PS-Marke gilt quasi als Leistungs-Untergrenze. Mit 306 PS erfüllt Mercedes im E 500 genau die Anforderungen. Der Jaguar S-Type R kann dagegen mit stolzen 395 PS aufwarten. Neuestes Mitglied in diesem Trio ist der BMW 550i, der 367 Pferdestärken mobilisiert und den 545i mit 333 PS ablöst.

 

Karosserie

Leder und Holz bestimmen bei allen drei Mitstreitern das Ambiente im Innenraum. Am besten setzt der BMW sein edles Interieur in Szene. Der Bayer glänzt mit einer sehr guten Verarbeitung und einem hohen Qualitätseindruck. Auch die Stuttgarter verspielen hier kaum Punkte. Der E 500 reiht sich nur ganz knapp hinter dem Münchener ein. Nach den anfänglichen Qualitätsproblemen der Stuttgarter war eine Verbesserung in diese Richtung allerdings dringend nötig. Der Jaguar liegt ebenfalls auf einem sehr hohen Niveau, auch wenn er mit seinen Konkurrenten nicht gleichziehen kann. Die billig wirkenden Ford-Schalter stören den Gesamteindruck. In Sachen Bedienung hat der Mercedes deutlich die Nase vorn. Alle Schalter sind logisch und übersichtlich platziert und die Instrumente gut ablesbar. Große Anzeigen überzeugen auch beim BMW, aber das inzwischen einfacher zu bedienende iDrive ist immer noch gewöhnungsbedürftig. Beim Jaguar stören die vielen kleinen Schalter in der Mittelkonsole, die besonders bei Nacht kaum zu unterscheiden sind. Mit 400 Liter Volumen hat der Jaguar zudem das kleinste Kofferraumabteil (BMW 520 Liter, Mercedes 540 Liter), das außerdem sehr flach geraten ist. Umklappbare Lehnen wie bei den beiden Deutschen gibt es im Briten nicht. Neben dem größten Kofferraum bietet die E-Klasse auch das beste Raumangebot für die Frontpassagiere. Auf der Rückbank sitzen allerdings die BMW-Insassen bequemer. Hier zahlt sich der lange Radstand des Müncheners aus.

KarosserieMax. PunkteMercedes E 500BMW 550 iJaguar S-Type R
Raumangebot vorn100807977
Raumangebot hinten100798575
Übersichtlichkeit70555250
Bedienung/ Funktion100766563
Kofferraumvolumen100636147
Variabilität10018135
Zuladung/ Anhängelast80363733
Sicherheit15010411395
Qualität/ Verarbeitung200179180173
Kapitelbewertung1000690685618
 

Fahrkomfort

Viel Seitenhalt, optimale Einstellmöglichkeiten und eine gute Sitzposition machen die BMW-Sessel zum Spitzenprodukt. Zudem sind sie zwar straff, aber nicht unangenehm gepolstert. Das gilt auch für die Sitze im Fond. Die straffere Polsterung und der schlechtere Seitenhalt der Frontsitze bringen den E 500 ins Hintertreffen. Schmale Sitze und wenig Beinfreiheit auf den hinteren Plätzen stören auch beim S-Type. Zudem fehlt eine optimale Einstellmöglichkeit von Lenkrad und Sitz für den Fahrer. Besonders klein gewachsene Piloten suchen vergeblich nach einer geeigneten Position. Eine sehr gute Geräuschdämmung zeichnet den Mercedes E 500 ebenso aus wie sein sensibles Verhalten auf Bodenwellen. Das Luftfederfahrwerk gleicht die Unebenheiten sowohl im beladenen als auch im unbeladenen Zustand nahezu perfekt aus. Nur Querfugen reicht die E-Klasse etwas trocken weiter. Nicht ganz so überzeugend verhält sich der BMW. Er rollt wesentlich unkomfortabler ab, und die Stöße dringen deutlich spürbar bis in die Sitze durch je mehr Last sich im Kofferraum befindet, desto stärker. Der Jaguar wiederum kann in beladenem Zustand mehr Reserven aufbieten.

FahrkomfortMax. PunkteMercedes E 500BMW 550 iJaguar S-Type R
Sitzkomfort vorn150130135121
Sitzkomfort hinten100728065
Ergonomie150112110100
Innengeräusche50423925
Geräuscheindruck100817969
Klimatisierung50383838
Federung leer200159145141
Federung beladen200156141142
Kapitelbewertung1000790767701
 

Motor und Getriebe

Die 395 PS mit Kompressor im Jaguar reichen nicht aus, um den 367 PS starken 5er in die Schranken zu weisen. Ob Beschleunigung, Zwischenspurt, Handlingzeit oder Slalom in allen Wertungen setzt der Fünfer die Maßstäbe. Der S-Type kommt zwar bei den Beschleunigungswerten bis auf zwei Zehntel an den Münchnener heran. Doch im Handling verliert er über zwei Sekunden. Noch deutlicher ist der Abstand zur E-Klasse. Mit ihren 306 PS ist sie den beiden anderen in Sachen Fahrleistungen deutlich unterlegen wie auch nicht anders zu erwarten war. Weitgehend Einigkeit herrscht bei der Maximalgeschwindigkeit. Während der Jaguar bei 249 km/h elektronisch abgeregelt wird, geschieht das im BMW und im Mercedes bei 250 km/h. Wo das Kompressor-Triebwerk des Jaguar eher jault und pfeift, ist der Sound der beiden deutschen Achtzylinder zwar vernehmlich, aber angenehm. Sie entfalten ihre Kraft zudem gleichmäßiger als der S-Type. Die beste Abstufung für das Automatik-Getriebe haben die Schwaben gefunden. Als einzige setzen sie auf sieben Gänge. In der E-Klasse steht in allen Lebenslagen der richtige Anschluss parat. Nur die Reaktion der Schaltbox auf Kick-down-Befehle könnte etwas schneller ausfallen. Da zeigt sich der BMW wesentlich spontaner. Gute Fahrleistungen verlangen in der Regel eine entsprechende Zufuhr an Energie sprich Sprit. Der S-Type genehmigt sich mit 16,6 Litern je 100 Kilometer die größte Menge Kraftstoff. Wie der 550i, der ebenfalls mit 15,2 Litern nicht gerade zu den Sparsamen zählt, schluckt er obendrein das teure Super Plus. Mit einfachem Super und 14,4 Litern auf 100 Kilometern begnügt sich dagegen der Fünf-Liter-Motor des Mercedes. Dies beschert ihm gleichzeitig auch eine deutlich größere Reichweite.

Motor und GetriebeMax. PunkteMercedes E 500BMW 550 iJaguar S-Type R
Beschleunigung150173180178
Elastizität100
Höchstgeschwindigkeit150120120119
Getriebeabstufung100979685
Kraftentfaltung50384234
Laufkultur100838573
Verbrauch325968874
Reichweite25181311
Kapitelbewertung1000625624574
 

Fahrdynamik

Beim Handling geht kein Weg am BMW vorbei. Er besitzt die mit Abstand überzeugendste und gefühlvollste Lenkung und die am besten zu dosierenden Bremsen. Diese Zutaten sorgen für die schnellsten Zeiten auf dem Handling-Parcours. Mit eingeschaltetem Stabilitätsprogramm DSC regelt er allerdings nachhaltig. In der ersten Abschaltstufe ermöglicht er ein ganz leichtes Heckausschwenken, ehe die Elektronik eingreift. Ist das DSC ausgeschaltet gehören auch kräftige Dirfteinlagen zur Tagesordnung, wenn man kräftig Gas gibt. Grundsätzliche ist der Bayer allerdings sehr neutral bis untersteuernd ausgelegt. Seine spontanen Reaktionen auf Gas- oder Lenkbefehle erfreuen den Piloten bei jeder Fahrt. Indirekter in der Lenkung und mit schlechter zu dosierenden Bremsen ist der Mercedes unterwegs. Dafür erzielt die E-Klasse die besten Bremswerte und verfügt über ein wesentlich feinfühliger agierendes Stabilitätsprogramm. Es lässt sich allerdings nicht ganz abschalten und greift, wenn gewisse Fahrdynamik-Parameter erreicht sind, wieder ein, um eine forsche Gangart zu unterbinden. Die Lenkung des Briten ist viel zu indirekt ausgelegt, die Bremsen gelangen schon nach wenigen schnellen Runden auf der Handlingstrecke an ihre Grenzen und zeigen ein deutliches Fading. In lang gezogenen Kurven fängt die Hinterachse an zu trampeln, und aus engeren Kehren fehlt es an Traktion.

FahrdynamikMax. PunkteMercedes E 500BMW 550 iJaguar S-Type R
Handling150122130123
Slalom100425246
Lenkung100718468
Geradeauslauf50443945
Bremsdosierung3013208
Bremsweg kalt150130128116
Bremsweg warm150143139126
Traktion100444137
Fahrsicherheit150125121115
Wendekreis201181
Kapitelbewertung1000745762685
 

Umwelt und Kosten

Normalerweise zählen die beiden deutschen Test-Kandidaten nicht gerade zu den günstigen Angeboten. Schließlich ist die Oberklasse hierzulande für ihre hohe Preisgestaltung bekannt. Aber weit gefehlt: Die Briten lassen sich fürstlich bezahlen und verlangen für ihren S-Type R rund 10000 Euro mehr als BMW und Mercedes für ihre Fahrzeuge. Zudem hat der Jaguar den größten Wertverlust und die schlechtesten Emissionswerte. BMW und Mercedes liefern sich in diesem Kapitel ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Mal hat der eine knapp die Nase vorn, mal der andere. Bei Grundpreis, Wertverlust und Normausstattung liegen beide auf fast gleichem Niveau. Für den Kapitelsieg des Mercedes sind letztendlich die geringeren Kraftstoffkosten und die besseren Garantiebedingungen ausschlaggebend.

Kosten/UmweltMax. PunkteMercedes E 500BMW 550 iJaguar S-Type R
Bewerteter Preis675257251226
Wertverlust5066
Ausstattung25484848
Multimedia50
Garantie/Gewährleistung50271422
Werkstattkosten20344135
Steuer10262730
Versicherung40282920
Kraftstoff55252219
Emissionswerte25797863
Kapitelbewertung1000530516463
 

Fazit

Obwohl der BMW 550i im Vergleich zum 545i um 34 PS an Leistung zugelegt hat, reicht es nicht aus, den Mercedes E 500 zu schlagen. Der BMW bietet jetzt zwar noch mehr Fahrdynamik und bessere Fahrleistungen. Doch dieser Vorteil geht durch den erhöhten Verbrauch wieder verloren. Die Stärken des Mercedes liegen eindeutig im Komfort. Er kommt mit Bodenwellen besser zurecht und macht hierbei mehr Punkte gut, als er bei der Fahrdynamik verliert. In allen anderen Kapiteln herrscht nahezu Gleichstand. Die Entscheidung für den Münchener oder den Stuttgarter ist also eine Frage des Geschmacks. Der stärkste im Feld, der Jaguar, kann in keinem Kapitel mit seinen Konkurrenten mithalten. Zudem ist er auch noch rund 10 000 Euro teurer als der BMW oder der Mercedes.

Gesamtbewertung

Max. PunkteMercedes E 500BMW 550 iJaguar S-Type R
Summe5000338033543041
Platzierung123

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