Neuer Peugeot 3008 (2017): Erste Testfahrt Peugeot 3008 im Fahrbericht
Mit Gefühl und viel Sinnlichkeit will der neue Peugeot 3008 (2017) bei der ersten Testfahrt das SUV-Feld von hinten aufrollen. Helfen sollen dem Kompakt-SUV dabei ein maßgeschneidertes Soundsystem, Massage-Sessel und Motoren mit bis zu 180 PS.
Wenn Peugeot Ende Oktober 2016 die zweite Generation des neuen Peugeot 3008 (ab 22.900 Euro) an den Start bringt, wird aus der glücklosen Kreuzung von Van und Geländewagen endlich ein klassisch geschnittenes SUV im Format von VW Tiguan oder Kia Sportage. Die Löwenmarke setzt bei ihrer Aufholjagd vor allem auf ein Design, das mit markanten Scheinwerfern, einer beinahe schwebenden Motorhaube und einer vom BMW i3 inspirierten Silhouette nur so nach Aufmerksamkeit schreit. Und spätestens wenn man sich zur Probefahrt mal hinter das Steuer gesetzt hat, wird man den neuen Peugeot 3008 (2017) ohnehin nicht mehr vergessen. Weil die Franzosen Bestseller wie den VW Tiguan und Neueinsteiger wie den Seat Ateca nicht mit ihren eigenen Waffen schlagen können, haben sie auf der Suche nach den eigenen Stärken die Sinnlichkeit entdeckt. Deshalb überrascht der 3008 nicht nur mit einer ziemlich spektakulären Weiterentwicklung des so genannten i-Cockpits, sondern auch mit einem maßgeschneiderten Soundsystem. Für die Nase lüftelt ein zartes Parfüm aus dem Armaturenbrett und den Tastsinn befriedigen die Franzosen mit einem aufwändigen Massagekonzept für die erste Reihe, das zumindest bei Peugeot eine echte Neuheit ist.
Neuer Peugeot 3008 (2017) im Video:
Erste Testfahrt im neuen Peugeot 3008 (2017)
Zwar will der neue Peugeot 3008 (2017) vor allem die Sinne stimulieren, doch ganz ohne Verstand geht es natürlich auch nicht. Deshalb bietet das SUV ein vernünftiges Package mit überraschend viel Platz auf allen Plätzen und einen ordentlichen Kofferraum. Der fasst schon bei voller Bestuhlung 520 Liter und lässt sich mit dem neuen, vom Kofferraum aus steuerbaren Klappmechanismus für die Rücklehne, auf 1482 Liter über einer topfebenen Ladefläche erweitern. "Verstand" – das meint beim neuen Peugeot 3008 aber auch eine Liste von Assistenzsystemen, die länger ist als je zuvor bei einem Peugeot. Nicht umsonst bietet die Löwenmarke für den neuen Peugeot 3008 (2017) unter anderem erstmals einen Abstandstempomaten mit Stopp- and Go-Funktion, eine Kameraüberwachung für vorne und hinten sowie eine elektrische Heckklappe an.
Bekannte Technik im neuen Peugeot 3008 (2017)
So frisch und neu der neue Peugeot 3008 (2017) aussieht, so bekannt ist die Technik. Denn im Grunde ist das SUV nichts anderes als ein 308 auf Stelzen. Der Tiguan-Gegner nutzt deshalb die Konzernplattform EMP2 und speckt damit gegenüber dem Vorgänger um bis zu 100 Kilo ab. Das ist gut für ein entspanntes und trotzdem engagiertes Fahrverhalten. Und es drückt den Verbrauch der zwei Benziner mit 130 oder 165 PS und den drei Dieseln von 120 bis 180 PS. Denn obwohl der neue Peugeot 3008 solide Spitzengeschwindigkeiten zwischen 185 und 211 km/h erreicht und zum Beispiel als 150 PS-Diesel ganz lässig im Verkehr mitschwimmt, ist er ein vergleichsweise sparsamer Stadtpanzer. Das Volumenmodell mit dem mittleren Diesel steht deshalb mit 4,4 Litern in der Liste, selbst der durstigste 3008 braucht auf dem Prüfstand nur 5,8 Liter und der sparsamste ist mit 4,0 Litern zufrieden. Dafür sorgt allerdings auch eine weitere Entscheidung der Vernunft: Weil die meisten SUV eher in der Großstadt fahren als im Gelände, hat Peugeot zwar für den Fall der Fälle ihre Elektronik für mehr Traktion aufwändig weiterentwickelt, mit Allradantrieb wird es den neuen Peugeot 3008 (2017) aber auch künftig nicht geben. Dafür wollen die Franzosen ihren Hoffnungsträger ab 2018 auch als Plug-In-Hybrid mit elektrischer Hinterachse anbieten. Nicht, dass sie wieder einen Trend verpennen.