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Neuer Porsche 911R (2016): Erste Fahrt Im 911R braucht Mann Muskeln

Thomas Geiger Freier Mitarbeiter
Inhalt
  1. Neuer 911R (2016) schafft 323 km/h
  2. 911R wiegt nur 1370 Kilogramm
  3. 991 Exemplare des neuen 911R

Der neue Porsche 911R (2016) fährt mit Sechszylinder-Sauger, manuellem Schaltgetriebe und satten 500 PS jedem Puristen ins Herz – wie unsere erste Fahrt in der limitierten Kleinserie zeigt!

Mit dem neuen Porsche 911R beweisen die Schwaben eindrucksvoll, dass sie die reine Lehre der Raserei nicht vergessen haben. Kein anderer Porsche atmet so viel Purismus wie der neue 911R, immer an der Nahtstelle zwischen Straßenauto und Rennwagen. Nach klassischer Manier vor allem mit Leistung und Leichtbau geschärft, gibt der neue Porsche 911R den freien Radikalen und schiebt sich so noch vor die Sportversionen GT3 oder GT3 RS. Das gilt allerdings auch für den Preis des neuen 911R – der bei stolzen 189.544 Euro beginnt. Der Reiz des Rasens rührt beim Porsche 911R vor allem von zwei Faktoren, die ebenso faszinieren wie spektakulär sind. Der neue 911R fährt mit einem Sechszylinder-Sauger von sündigen vier Litern Hubraum und einem – Achtung: kein Fehler! – manuellen Schaltgetriebe. 500 PS, 460 Newtonmeter maximales Drehmoment und ehrliche Handarbeit – das hat es bei Porsche so schon lange nicht mehr gegeben. Entsprechend lustvoll und engagiert lässt sich der neue 911R bewegen: Untermalt von einem wunderbaren Sound der Mechanik, dreht der Sauger des neuen Porsche 911R mit ungeahnter Leichtigkeit in Höhen, von denen Turbos nur träumen können. Mehr zum Thema: Erste Fahrt im neuen Porsche 718 Boxster

Porsche 911R im Video:

 
 

Neuer 911R (2016) schafft 323 km/h

Von 0 auf 100 in 3,8 Sekunden und bei Vollgas 323 km/h. Zahlen wie diese können nicht einmal ansatzweise beschreiben, wie packend der neue 911R ist, wie schnell er einen für sich einnimmt und wie eng Mensch und Maschine hier miteinander verwachsen. Bremsen, Lenken, Gas geben und immer wieder Kuppeln und Schalten – das ist ein automobiler Fünfkampf, den man nach einer Fahrt im neuen 911R nie wieder vergessen wird. Die Gänge klackern nur so durchs Getriebe und die Schaltung macht so schnell süchtig, dass man schon nach wenigen Kilometern ein Hoch auf die Handwerkskunst singt. Wer einmal den neuen Porsche 911R gefahren ist, dem können alle Doppelkuppler und Automatikgetriebe gestohlen bleiben. Auf ewig. Gesteigert wird dieses Erlebnis noch durch den konsequenten Leichtbau, mit dem Projektleiter Andreas Preuninger gegenüber dem GT3 RS noch einmal einen Zentner gespart hat. Motorhaube und Kotflügel des Porsche 911R sind aus Karbon, das Dach aus Magnesium und die hinteren Scheiben aus Kunststoff. Innen ist der neue 911R von der Rückbank über das Radio bis hin zu den Türgriffen von allem befreit, was nicht wirklich nötig ist – das drückt das Trockengewicht auf 1250 Kilogramm. Mehr zum Thema: Porsche Cayenne Turbo S gegen Bentley Bentayga

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911R wiegt nur 1370 Kilogramm

Zwar ist das noch immer ein himmelweiter Unterschied zum ersten 911R von 1967, den Ferdinand Piech damals auf 800 Kilogramm abgespeckt und zum leichtesten Elfer aller Zeiten gemacht hat. Doch selbst betriebsfertig nur 1370 Kilogramm schwer, ist der neue Porsche 911R zumindest im aktuellen Line-Up das Leichtgewicht. Entsprechend leichtfüßig und agil tänzelt der neue 911R über die Landstraße, giert förmlich nach Gas und verbeißt sich giftig in jeder Kurve. Doch anders als den GT3 RS muss der neue Porsche 911R nicht um den Kurs gezwungen werden. Das Fahrwerk, das bei aller Härte noch überraschend viel Restkomfort bietet, lässt einen spielend leicht um die Kurven wetzen – ohne Messer zwischen den Zähnen. Bei alledem ist der neue 911R kein Aufschneider: So intensiv und authentisch die Klangkulisse im Innenraum auch ist, da jede überflüssige Dämmung dem Leichtbau geopfert wurde, so verhalten gibt sich der neue Porsche 911R nach außen. Natürlich fährt den Passanten der Sechszylinder durch Mark und Bein, wenn er beim Kickdown bis ans Limit von 8500 Touren gerissen wird und entsprechend laute Fanfaren durch die beiden in die Mitte gerückten Titan-Endrohre hinausposaunt. Doch künstliche Fehlzündungen beim Gangwechsel oder billiges Brabbeln im Schubbetrieb hat der neue 911R nicht nötig. Mehr zum Thema: 911 Turbo im Duell mit R8 V10

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991 Exemplare des neuen 911R

Ebenso wenig ein brüllend lautes Design: Kenner sehen am neuen 911R die Schürzen des GT3 oder die matten 20-Zöller. Im Innenraum des neuen 911R künden die Pepita-Bezüge auf den Karbonschalen und die grünen Ziffern auf den Instrumenten von der Sonderstellung. Aber große Flügel, weiter ausgestellte Kotflügel und all die anderen Insignien der Wichtigtuer sucht man am neuen Porsche 911R vergebens. Für Porsche hat der neue 911R vor allem eine strategische Bedeutung, weil er endlich mal wieder für ein bisschen Unvernunft steht. Und weil er den Beweis erbringt, dass im Entwicklungszentrum in Weissach und bei der Motorsportabteilung in Flacht nicht alle Ideale auf dem Altar der Political Correctness und dem Emissions-Prüfstand geopfert wurden. Und der neue 911R zeigt auch, dass Autos, die einerseits völlig unzeitgemäß und andererseits absolut zeitlos sind, begehrt sind: Kaum war der neue 911R auf dem Genfer Salon enthüllt, war die auf 991 Exemplare limitierte Kleinserie auch schon verkauft. Und noch bevor jetzt die Auslieferung beginnt, werden die ersten Gebrauchten vom neuen Porsche 911R bereits für den fünffachen Preis gehandelt. Mehr zum Thema: Panamera S E-Hybrid gegen S 500 E und LS600H

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