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Geht auch ganz einfach:

Mercedes S 500 e trifft Panamera und LS600h Luxus-Spritsparer unter sich

Mercedes S 500 e und Porsche Panamera S E-Hybrid stellen sich dem Vergleichstest mit dem japanischen Vorreiter Lexus LS 600h. Fazit: Lexus muss wieder nachlegen.

Können die deutschen Plug-in-Hybride Mercedes S 500 e und Porsche Panamera S E-Hybrid dem japanischen Vorreiter Lexus LS 600h mittlerweile das Wasser abgraben? In unserem Vergleichstest treffen drei Luxuslimousinen mit unterschiedlichen Charakteren aufeinander. Alle eint, dass sich die große Hybrid-Batterie samt Peripherie nicht ganz so einfach verstecken lässt, weshalb man in allen Modellen mit Platzeinschränkungen im Kofferraum leben muss. Mercedes bietet den S 500 e daher nur mit langem Radstand an und verpackt das Energie-Paket hinter den etwas nach vorn gerückten Rücksitzen. Das Platzangebot auf allen vier Sitzen ist dennoch überragend. Und das hell bespannte Cockpit-Panorama erzeugt eine ganz besondere Luftigkeit. Über Platzmangel kann man sich auch im Lexus nicht beschweren, der im Fond den meisten Knieraum bietet. Nach oben wird es hier aber vorn und hinten am ehesten eng. Im Porsche sitzen indes alle vier Passagiere so fest verankert wie in einem Sportwagen. Dafür lassen sich nur beim Zuffenhausener die Rücksitze zu einer ebenen Ladefläche umklappen, sodass ein gut nutzbarer, 1153 Liter großer Kofferraum entsteht. Mit vier Insassen an Bord bietet jedoch der Lexus mit 420 Litern den meisten Stauraum im Heck, wobei er in Sachen Variabilität – wie auch die S-Klasse – keine Punkte bekommt, denn hier wie da lassen sich die Rücksitzlehnen nicht umlegen. Und der Zugriff auf den Kofferraum ist während der Fahrt mangels Durchreiche nicht möglich.

 

Hybrid-Technik und Luxusklasse harmonieren hervorragend

Allzu schwer dürfen Gepäck oder Passagiere im Lexus LS 600h nicht sein. Durch das hohe Leergewicht bleiben gerade gut 400 Kilogramm Zuladungsreserve. Dafür ist der Japaner von Haus aus mit den meisten Extras ausgerüstet. Die Bedienung der vielen teils versteckten Schalter und Knöpfe erfordert jedoch einige Gewöhnungszeit. Das Menü auf dem 12,3-Zoll-Bildschirm wird über einen mausähnlichen Controller gesteuert, der allerdings genau wie der Getriebewählhebel daneben keinen sehr soliden Eindruck hinterlässt. In dieser Preisklasse darf man mehr Qualität erwarten. Da sind Mercedes S 500 e und Porsche Panamera S E-Hybrid von einem ganz anderen Schlag. Der Panamera wirkt bis ins kleinste Detail wie aus dem Vollen gefräst, und die S-Klasse verwöhnt mit toller Anmutung Maßstab bei der Sicherheitsausstattung, die man bis hin zum Nachtsichtassistenten mit Fußgängererkennung (2428 Euro), Head-up-Display (1202 Euro) oder aktivem Totwinkel-Assistenten auffüllen kann.

Von diesen Flaggschiffen darf man auf der langen Strecke viel Komfort erwarten – und man wird nicht enttäuscht. Durchweg mit adaptiver Luftfederung bestückt, meistern sie nahezu alle Unebenheiten souverän. Dabei ist der Porsche erwartungsgemäß sehr straff ausgelegt, was durch trockenes Abrollen und satte Rückmeldung deutlich wird. Unkomfortabel ist er deswegen aber nicht – aktive Fahrer werden diese Abstimmung lieben. Dagegen bekommt man im Lexus nur wenig von der Außenwelt mit. Anteil daran haben zum einen die hervorragende Geräuschdämmung, zum anderen aber auch das etwas schwammige Fahrwerk, das den LS nach starken Anregungen zum Aufschaukeln oder Nachschwingen bringt und die stärksten Aufbaubewegungen zulässt. Komfortliebhaber werden sich daran kaum stören, solange sie nicht die S-Klasse zum Vergleich heranziehen. Schlaglöcher und Wellen bügelt der Schwabe komplett aus der Wahrnehmung und schwebt geradezu über jeden noch so schlechten Untergrund. Obendrein könnte man es auf den unvergleichbar bequemen Sitzen (Komfort-Paket: 2791 Euro) tagelang aushalten. Porsche setzt auch hier auf eine sportlichere, aber dennoch bequeme Variante. Dem Lexus-Gestühl fehlt es dagegen trotz ausgeprägter Seitenwangen wegen der weichen Polsterung ein wenig an Seitenhalt.

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Mercedes, Porsche und Lexus bieten starke Fahrleistungen

Das Hybrid nicht gleich Hybrid ist, zeigt schon der Blick in die technischen Daten. Denn während der Lexus die Power seines freisaugenden Fünfliter-V8-Benziners (394 PS) und der 165 kW starken E-Maschine über ein stufenloses Automatik-Getriebe und ein Torsendifferenzial an alle vier Räder schickt, bleiben die deutschen Konkurrenten reine Hecktriebler. Sowohl Mercedes als auch Porsche setzen beim Verbrenner auf die Kraft eines aufgeladenen V6-Benziners mit je 333 PS. Beim Ampelstart entpuppt sich das Paket in der S-Klasse als wahrer Dampfhammer. Dank 650 Newtonmeter System-Drehmoment kann man die Hinterräder bei abgeschaltetem ESP schon mal ordentlich rauchen lassen. In nur fünf Sekunden geht es schnaufend aus dem Stand auf Tempo 100. Obwohl der Lexus nominell über die gleiche Systemleistung von 445 PS verfügt, braucht er für den Standardsprint 1,7 Sekunden länger – und selbst der Porsche (416 PS) hat Mühe, mit dem Stern mitzuhalten. Dafür kontert der Panamera mit einer Höchstgeschwindigkeit von 270 km/h und einer hellwachen Achtstufen-Automatik. Diese kann mit ihrer direkten Art vor allem Sportfahrer begeistern. Solange es um das komfortable Gleiten geht, überzeugt auch die absolut ruckfreie und stufenlose Getriebeabstimmung im Lexus. Die gleichbleibend hohe Drehzahl bei Vollgas ist allerdings gewöhnungsbedürftig. Die ausgesprochene Laufkultur des Achtzylinders ist freilich à la bonne heure. Nur der Verbrauch liegt deutlich höher als bei den Konkurrenten. Legen Mercedes und Porsche gut 20 Kilometer der Verbrauchsstrecke rein elektrisch zurück, läuft der Kurzhuber im LS die meiste Zeit mit. So verlangt der Japaner im Testschnitt nach 12,1 Litern auf 100 Kilometern. Die deutschen Rivalen benötigen mit vollgeladenem Akku nur 8,6 Liter. Ist der Elektrospeicher dagegen leer, muss auch hier im Alltag mit mehr als zehn Litern gerechnet werden. Die Angaben aus dem EU-Zyklus (Mercedes: 2,8 Liter; Porsche: 3,1 Liter) sind einmal mehr graue Theorie.

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Porsche Panamera ist Dynamik-Champion des Hybrid-Trios

Über fünf Meter lange Karosserien mit gut drei Meter Radstand und deutlich mehr als zwei Tonnen Leergewicht sind nicht gerade Idealvoraussetzungen für schnelle Runden auf abgesperrter Strecke. Das merkt man besonders dem Lexus an. Er lässt sich eher widerwillig um enge Kurven schlängeln. Die leichtgängige Lenkung und das schwammige Fahrwerk vernichten jegliche Art von Rückmeldung. Und auch die Bremsen könnten wirkungsvoller arbeiten. Immerhin hat der Allradler keine Traktionsprobleme am Kurvenausgang. Da keilt die S-Klasse bei abgeschaltetem ESP schon eher mal mit dem Heck aus. Das hohe Gewicht auf der Hinterachse macht sich auch beim scharfen Einlenken mit Lastwechsel bemerkbar. Allerdings lässt sich das schwäbische Dickschiff im Sportmodus der Airmatic erstaunlich agil und präzise bewegen. Mit welcher Schärfe gleichwohl ein Panamera um den Rundkurs schneidet, ist immer wieder beeindruckend. Die ultradirekte Lenkung, die zackige Schaltung und die unfassbar standfeste Bremse (PCCB: 8509 Euro) zünden zusammen ein Feuerwerk der Fahrdynamik, das nicht nur in diesem Vergleich beeindruckt.

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Beim Blick auf Umwelt und Kosten sind starke Nerven gefragt. Denn ihre Hybrid-Luxusdampfer lassen sich die drei Premiumhersteller teuer bezahlen. Lexus bietet wie gewohnt auch beim LS 600h verschiedene Ausstattungslinien an. Die Preisspanne beginnt bei 112.000 Euro und endet bei 132.800 Euro für den LS 600h L. Fairerweise sei erwähnt, dass er stets üppig ausgestattet ist: Digitalradio, Kurvenlicht oder Fernlichtassistent sind hier Standard. Nur der Abstandsregeltempomat ist inklusive der Spurassistenten in einem 4550 Euro teuren Paket zu haben. In der Mercedes-Preisliste steht der S 500 e mit einem Basispreis von 109.778 Euro. Das ist exakt so viel wie für den S 500 mit 455 PS starkem V8-Motor und Neunstufen-Automatik. Er liegt damit gut 28.000 Euro über dem Einstiegsmodell S 300 h mit Vierzylinder-Hybrid. Dabei ist er keinesfalls besser ausgestattet – viele Extras werden hier noch berechnet. Das gilt traditionsgemäß auch für Porsche. Allerdings ist der Panamera S E-Hybrid mit 106.720 Euro noch der Günstigste in diesem Trio. Ihm verhageln nur die extrem kostspielige Karbon-Keramik-Bremsanlage (8509 Euro) und die magere Multimedia-Ausstattung eine bessere Kapitelwertung. Die Kraftstoffkosten sind – wie beim S 500 – vertretbar.

 

Technische DatenLexus LS 600hMercedes S 500 ePorsche Panamera S E-Hybrid
Zylinder/Ventile pro Zylin.V8/4V6/4; BiturboV6/4; Kompressor
NockenwellenantriebKetteKetteKette
Hubraum4969 cm³2996 cm³2995 cm³
Leistung
bei
290 kW/394 PS
6400 /min
245 kW/333 PS
5250 - 6000 /min
245 kW/333 PS
5500 - 6500 /min
Max. Drehmoment
bei
520 Nm
4000 /min
480 Nm
1600 - 4000 /min
440 Nm
3000 – 5250 /min
Leistung E-Motor165 kW/224 PS85 kW/115 PS70 kW/95 PS
Max. Drehmoment E-Motor300 Nm300 Nm310 Nm
Systemleistung327 kW/445 PS327 kW/ 445 PS306 kW/416 PS
BatterieNiMh; 1,87 kWh; 288 VLi-Ionen; 8,7 kWh; 400 VLi-Ionen; 9,4 kWh; 384 V
GetriebeAutomatik, stufenlos7-Stufen-Automatik8-Stufen-Automatik
AntriebAllrad, permanentHinterradHinterrad
0 - 100 km/h6,7 s5,0 s5,1 s
Höchstgeschw.250 km/h (abger.)250 km/h (abger.)270 km/h
Grundpreis112.000 Euro109.778 Euro106.720 Euro
Platzierung312
Unser Fazit

Wer einen Lexus LS 600h fährt, dürfte vor allem auf die Exklusivität des Autos und der Marke setzen. In Deutschland ist das japanische Flaggschiff tatsächlich eine Seltenheit. Dabei kann es mit einem potenten und ausgereiften Hybridantrieb, viel Platz sowie sehr gutem Komfort glänzen. Im Grundpreis liegt der LS aber deutlich über dem Porsche Panamera S E-Hybrid, der in diesem Vergleichstest vor allem die fahrdynamischen Maßstäbe setzt und zusätzlich mit guter Variabilität punktet. Außerdem fährt man mit dem Plug-in-Hybrid sehr ökonomisch. Der Mercedes S 500 e kommt – wie auch der Porsche – dank seines Stromvorrats mit 8,6 Liter Benzin pro 100 Kilometer aus. Weil die S-Klasse dabei aber geräumiger, komfortabler und viel besser ausgestattet ist, kann sie sich am Ende an die Spitze des Hybrid-Trios setzen.

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