Man kann die altmodische Muscle-Car-Idee der Amerikaner mögen oder nicht. Doch das Festhalten am traditionellen Konzept mit großem V8-Motor und Heckantrieb führt heutzutage zu zwei nicht zu verachtenden Besonderheiten. Zum einen versprühen großvolumige und frei atmende Verbrenner, ...
Foto: Jürgen Zerha Vergleichstest: Ford Mustang GT und BMW 435i
... die man hierzulande fast nicht mehr findet, einen unvergleichbaren Reiz. Zum anderen ist die Technik relativ einfach und obendrein günstig. Und so kann man den amerikanischen Vorzeigeathleten Mustang GT mit 421 PS und voller Ausstattung für gerade mal 42.000 Euro bestellen.
Foto: Jürgen Zerha Ford Mustang GT
Die bullige Optik des Mustang mit den hohen Flanken und den flachen Fensterausschnitten lässt den BMW im direkten Vergleich regelrecht eingeschüchtert wirken. Dabei steht in beiden Innenräumen vergleichbar viel Platz zur Verfügung. Im Mustang sitzt man aufrechter und ...
Foto: Jürgen Zerha Ford Mustang GT
... etwas höher, was vor allem die Kopffreiheit in der zweiten Reihe stark begrenzt. Die weit hochgezogene Heckscheibe des Fastbacks macht die zweite Reihe zumindest für Größergewachsene zum Sperrgebiet. Dafür genießt man vorn wie im BMW viel Bewegungsfreiheit.
Foto: Jürgen Zerha Ford Mustang GT
Die Zeiten einer stuckernden hinteren Starrachse sind dank Einzelradaufhängung vorbei. Serienmäßig rollt der GT aber auf 19-Zoll-Rädern, die bei Querfugen und Schlaglöchern schnell Unruhe ins Auto bringen. Am wohlsten fühlt sich der Ford bei sportlicher Fahrweise auf topfebenen Straßen.
Foto: Jürgen Zerha Ford Mustang GT
Der Fünfliter faucht der 7000er-Markierung gierig entgegen und entfaltet seine Leistung wunderbar gleichmäßig. Hat man sich an das etwas hakelige Schaltgetriebe mit den hohen Bedienkräften gewöhnt, behauptet sich diese Kombination gerade für ambitionierte Fahrer als Quell der Freude.
Foto: Jürgen Zerha Ford Mustang GT
Der Ford gibt mit seinem serienmäßigen Touchscreen und der Klimabedienung darunter wenig Rätsel auf. Dafür verfügt der Ami bei Weitem nicht über die Auswahl an Sicherheitssystemen. Abstandsregeltempomat, Spurassistenten und Verkehrsschildscanner gibt es nur bei BMW.
Foto: Jürgen Zerha Ford Mustang GT
Der Qualitätseindruck des Mustang überzeugt aber. Zwar dominiert Kunststoff die Cockpitlandschaft, doch die solide Verarbeitung lässt nicht auf das Sonderangebot in der Sportwagenwelt schließen. Neben Recaro-Sportsitzen kann man den Mustang auch ...
Foto: Jürgen Zerha Ford Mustang GT
... mit den sehr bequemen und klimatisierten Komfort-Sitzen bestücken (Premium-Paket: 2500 Euro). Die sind nicht nur dick mit Leder gepolstert, sondern geben auch bei sportlicher Fahrweise genügend Seitenhalt.
Foto: Jürgen Zerha Ford Mustang GT
Antiquiert ist der Motor des Ford nicht – Köpfe und Block sind aus Aluminium gefertigt, und statt Stößelstangen rotieren jetzt zwei Nockenwellen je Zylinderbank über den Kolben. Anders als frühere Ami-V8 scheut dieser Motor auch keine hohen Drehzahlen.
Foto: Jürgen Zerha BMW 435i
Der niedrige Grundpreis des Mustang macht die Suche nach einem passenden Sparringspartner schwierig. Wir wählen das 7200 Euro teurere, vergleichbar große BMW 435i Coupé, das trotz 306 PS immerhin ähnliche Fahrleistungen verspricht.
Foto: Jürgen Zerha BMW 435i
Luxuriös ist im Vergleich zum lauten Ford der Geräuschkomfort im 4er. Behandelt man das Gaspedal vorsichtig, besticht das Coupé als gediegener Reisewagen. Wesentlichen Anteil daran hat auch das adaptive Fahrwerk für 1100 Euro, ...
Foto: Jürgen Zerha BMW 435i
... das die 18-Zoll-Mischbereifung im Comfort-Modus wunderbar weich abrollen lässt. Dagegen wirkt die gnadenlos trockene Abstimmung des Mustang fast ungehobelt.
Foto: Jürgen Zerha BMW 435i
Der Kofferraum (BMW: 445 Liter; Mustang: 408 Liter) reicht hier wie da für Reisen zu zweit und lässt sich auf Wunsch durch Umklappen der Rücksitze erweitern.
Foto: Jürgen Zerha BMW 435i
Während man in der Motorenpalette von BMW nicht einmal für die sportlichen 4er einen freisaugenden Sechszylinder findet, arbeitet unter der Haube des 2015er-Mustang nach wie vor ein V8 ohne Turbo- oder Kompressoraufladung.
Foto: Jürgen Zerha BMW 435i
Wie gewohnt überzeugt der Bayer trotz üppiger Ausstattung mit perfekter Bedienbarkeit. Wenige selbsterklärende Schalter und das sehr ausgereifte iDrive-System mit Touch-Oberfläche ...
Foto: Jürgen Zerha BMW 435i
... gelten zusammen mit dem klar strukturierten Mittelbildschirm immer noch als das Nonplusultra. Die Sportanzeigen mit Leistungsmesser sind im Navi enthalten (ab 1490 Euro).
Foto: Jürgen Zerha BMW 435i
Der BMW wirkt mit seiner hocheffizienten Achtstufen-Automatik keinesfalls langweilig. Sein Antrieb beherrscht sowohl die ruhige als auch die forsche Gangart in Perfektion. Fordert man den mit Turbolader bestückten Reihensechser heraus, vermittelt er Klang- und Charakterbild eines echten Rennmotors.
Foto: Jürgen Zerha BMW 435i
Die wie im Ford aufpreispflichtigen Sportsitze des BMW (550 Euro) nehmen einen jedoch fester in die Zange. Und der Alcantara-Bezug hinterlässt einen unschlagbar edlen Eindruck.
Foto: Jürgen Zerha BMW 435i
Dass der BMW zudem deutlich sparsamer zu bewegen ist, dürfte niemanden überraschen. Im Schnitt verlangt das 435i Coupé 9,5 Liter, der Mustang 13,9 Liter pro 100 Kilometer. Die Zeiten, in denen amerikanische V8-Power an den Hinterrädern verraucht, sind beim Mustang längst vorbei.
Foto: Jürgen Zerha BMW 435i
Langsam ist der Bayer nicht, und so kann er trotz deutlichen Leistungsdefezits, aber dank perfekter Lenkung (variable Sportlenkung: 250 Euro) und sehr sicherer Gesamtabstimmung lange mit dem V8-Boliden mithalten. Dennoch eilt der Ford deutlich ambitionierter durch die Fahrdynamik-Prüfungen.
Foto: Jürgen Zerha Vergleichstest: Sportcoupés
Die Preisfrage steht bei sportlichen Coupés normalerweise nicht an erster Stelle. Doch mit einem Preis von 42.000 Euro könnte der neue Mustang GT auch eine neue, etwas preissensiblere Klientel ansprechen. Topmotorisierung im 4er unterhalb des M4 ist der 306 PS starke 435i für mindestens 49.200 Euro.
Für 42.000 Euro bietet Ford den Mustang GT mit V8 und 421 PS an. Potenzielle Gegner in dieser Preisklasse? Keine! Als erste sportliche Messlatte dient also der 7200 Euro teurere BMW 435i.
Den neuen amerikanischen Vorzeigeathleten Mustang GT mit 421 PS und voller Ausstattung kann man beim Ford-Händler um die Ecke für gerade mal 42.000 Euro bestellen. Das macht die Suche nach einem passenden Sparringspartner schwierig. Wir wählen das 7200 Euro teurere, vergleichbar große BMW 435i Coupé, das trotz 306 PS immerhin ähnliche Fahrleistungen verspricht. Die bullige Optik des Mustang mit den hohen Flanken und den flachen Fensterausschnitten lässt den BMW im direkten Vergleich regelrecht eingeschüchtert wirken. Dabei steht in beiden Innenräumen vergleichbar viel Platz zur Verfügung. Der Kofferraum (BMW: 445 Liter; Mustang: 408 Liter) reicht hier wie da für Reisen zu zweit. Wie gewohnt überzeugt der Bayer mit perfekter Bedienbarkeit.
Ford Mustang GT vs. BMW 435i: Sportcoupé-Vergleichstest
Der Ford gibt mit seinem serienmäßigen Touchscreen und der Klimabedienung darunter ebenfalls wenig Rätsel auf. Auch der Qualitätseindruck des Mustang überzeugt. Zwar dominiert Kunststoff die Cockpitlandschaft, doch die solide Verarbeitung lässt nicht auf das Sonderangebot in der Sportwagenwelt schließen. Luxuriös ist im Vergleich zum lauten Ford der Geräuschkomfort im 4er. Behandelt man das Gaspedal vorsichtig, besticht das Coupé als gediegener Reisewagen. Dagegen wirkt die gnadenlos trockene Abstimmung des Mustang fast ungehobelt. Am wohlsten fühlt sich der Ford bei sportlicher Fahrweise auf topfebenen Straßen. Während man in der Motorenpalette von BMW nicht einmal für die sportlichen 4er einen freisaugenden Sechszylinder findet, arbeitet unter der Haube des 2015er-Mustang nach wie vor ein V8 ohne Turbo- oder Kompressoraufladung. Anders als frühere Ami-V8 scheut dieser Motor keine hohen Drehzahlen. Hat man sich an das etwas hakelige Schaltgetriebe mit den hohen Bedienkräften gewöhnt, behauptet sich diese Kombination gerade für ambitionierte Fahrer als Quell der Freude.
An die versprochenen 4,8 Sekunden für den Sprint von null auf 100 km/h kommt der Testwagen (5,1 Sekunden) allerdings nicht ganz heran. Keinesfalls langweilig wirkt auch der BMW mit seiner hocheffizienten Achtstufen-Automatik. Sein Antrieb beherrscht sowohl die ruhige als auch die forsche Gangart in Perfektion. Dass der BMW zudem deutlich sparsamer zu bewegen ist, dürfte niemanden überraschen. Die Zeiten, in denen amerikanische V8-Power an den Hinterrädern verraucht, sind beim Mustang längst vorbei. Das Heck in schnellen Kurven wunderbar mit und lässt sich mit kurzen Gasstößen am Kurvenausgang sanft zum Übersteuern bringen. Weil auch die Brembo-Bremsen mit kurzen Bremswegen glänzen eilt der Ford deutlich ambitionierter durch die Prüfungen und nimmt dem BMW einige Zähler ab.
Langsam ist aber auch der Bayer nicht, und so kann er trotz Leistungsdefezits lange mit dem V8-Boliden mithalten. Die Preisfrage steht bei sportlichen Coupés normalerweise nicht an erster Stelle. Doch der neue Mustang GT könnte auch eine neue, preissensiblere Klientel ansprechen: Für 42.000 Euro sind nicht nur der bärenstarke Antrieb, sondern auch 19-Zöller, Entertainmentsystem, Bi-Xenonscheinwerfer und Lederausstattung enthalten. Die Liste der Extras ist kurz – so bleibt der Mustang in der Welt der potenten Sportcoupés auch auf den zweiten Blick ein echtes Schnäppchen. Topmotorisierung des 4er unterhalb des M4 ist der 306 PS starke 435i für mindestens 49.200 Euro. Allerdings gibt es unzählige und kostspielige Sonderausstattungen.
Unser Fazit
Ohne Zweifel ist der neue Mustang GT ein richtig guter Sportwagen zum fairen Preis. Mit viel Leistung, tollem Klang und guter Ausstattung hat er für 42.000 Euro kaum einen Gegner zu fürchten. Und dabei ist weder der Preis noch die Fahrdynamik eine Mogelpackung. Hier schlägt er sogar das BMW 435i Coupé. Für einen Sieg auf ganzer Linie reicht es aber dennoch nicht. Der Fünfliter-V8 kann mit dem Hightech-Sechszylinder aus München vor allem in Sachen Effizienz nicht mithalten. Und bei Komfort und Ergonomie muss man im Amerikaner einige Abstriche machen. Wer auf Perfektion und mehr Vielseitigkeit wert legt, sollte den BMW wählen. Doch Vorsicht: Bei zu vielen Kreuzen in der Ausstattungsliste hätte man sich unter Umständen auch zwei Mustang kaufen können.