Der neue Skoda Superb Combi drängt mit Gewalt in die Oberklasse. Unser erster Vergleichstest mit BMW 5er Touring, Mercedes E-Klasse T-Modell und VW Passat Variant soll zeigen, ob er das Zeug dazu hat.
Mit dem Superb beansprucht Skoda nun eine Portion Premium für sich und fordern nicht nur den Megaseller VW Passat, sondern auch die noble deutsche Oberklasse heraus. Zeit für einen Vergleich des Skoda Superb Combis mit dem VW Passat Variant, BMWs 520d Touring und Mercedes E 220 BlueTEC T-Modell. Beginnen wir mit dem Raumangebot im Fond, der Paradedisziplin des Skoda Superb. In der zweiten Reihe ist der Tscheche unschlagbar. Es verwundert auch kaum, dass der Skoda Superb Combi zudem den größten Laderaum im ganzen Vergleich bietet. Mit bis zu 1950 Liter Volumen übertrifft er sogar das bisherige Raumwunder E-Klasse T-Modell (1855 Liter). Das Raumangebot vorn spricht hingegen leicht für E-Klasse und 5er. Sehr umfangreich fällt die Sicherheitsausstattung des Schwaben aus. Lediglich der VW Passat erreicht hier das gleiche Niveau. Der Tscheche wiederum fällt im Vergleich insgesamt etwas ab. Seine Verarbeitung hingegen ist grundsolide. Der Passat, der in Sachen Materialien und Verarbeitung das Oberklasseniveau von BMW und Mercedes fast erreicht, entscheidet das Kapitel für sich. Die bei hohem Tempo sehr niedrigen Geräuschpegel gehören in E-Klasse und Passat zum guten Ton. BMW und Skoda sind nicht ganz so angenehm gedämmt. Während BMW, Skoda und Passat jeweils auf einen Zweiliter-Turbodiesel mit 190 PS setzen, tritt das Mercedes T-Modell mit einem 2,1-Liter-Triebwerk und lediglich 170 PS zum Vergleich an. Trotz neuer Neunstufen-Automatik ist der fast zwei Tonnen schwere Schwabe gegen die spritzigere Konkurrenz chancenlos.
Dafür erzielt die E-Klasse im Vergleich trotz ihres hohen Gewichts einen günstigen Testverbrauch. Auf 100 Kilometer genügen dem Stuttgarter 6,8 Liter Diesel. Der über 300 Kilogramm leichtere Passat ist gerade einmal 0,4 Liter sparsamer. Und auch an dieser Stelle im Vergleich zeigt sich, wie gut und effizient der BMW-Antrieb arbeitet. Der Passat präsentiert sich in unserem Vergleich auf dem Handlingkurs extrem agil. Untersteuern? Fehlanzeige. Das exzellent abgestimmte ESP und die kürzesten Bremswege runden die perfekte Vorstellung ab. Der Skoda zeigt sich ähnlich souverän. Sehr präzise umrundet der BMW dank seiner gefühlvollen Allrad-Aktivlenkung den Handlingparcours. Das Tempo des Passat kann der fein zu dirigierende 5er aber nicht halten. Die E-Klasse wirkt in unserem Verglech hingegen träge und schwerfällig. Wenn es einen gewaltigen Unterschied zwischen Ober- und Mittelklasse gibt, dann beim Preis: Das Mercedes E 220 BlueTEC T-Modell kostet in der vergleichsrelevanten Konfiguration satte 11.833 Euro mehr als der VW Passat 2.0 TDI – und unglaubliche 17.053 Euro mehr als der Skoda Superb Combi 2.0 TDI. Auch BMW lässt sich das Oberklasse-Image des 520d Touring mit 53.850 Euro in diesem Test teuer bezahlen. Dabei liegt bei allen vier Testkandidaten das Ausstattungsniveau ab Werk auf vergleichbarem Niveau. BMW und Mercedes punkten in diesem Kapitel des Vergleichs ausschließlich mit der optional möglichen Multimedia-Ausstattung.
Der neue Skoda Superb Combi kann sich im Vergleich mit der deutschen Oberklasse behaupten – als geräumiger Allrounder haben ihm die Kombis von BMW und Mercedes nicht viel entgegenzusetzen. Als Sieger geht er dennoch nicht aus diesem Test hervor. Der erste Rang gehört dem VW Passat Variant. Der Dauerbrenner ist damit die Nummer eins in der Mittel- und Oberklasse. Er bietet einen exzellenten Komfort und ein ausgesprochen spritzigen Antrieb. Hinzu kommt das grundsolide Finish bei Materialqualität und Verarbeitung. Beim Passat passt einfach alles. Der Aufpreis gegenüber dem Superb ist vollkommen gerechtfertigt. Platz drei gehört dem rundum gelungenen BMW 5er Touring, der vor allem mit seinem harmonischen Antrieb punktet. Das Mercedes E Klasse T-Modell auf dem vierten Rang ist – wie der 5er – zumindest in diesem Vergleich zu teuer. Dennoch zählt der in Ehren gealterte Stuttgarter nach wie vor zu den komfortabelsten Langstreckenläufern.