Neuer Skoda Vision 7S (2022): Erste Testfahrt
Skodas große SUV-Studie unter die Lupe genommen
Die erste Testfahrt mit dem neuen Skoda Vision 7S (2022) hat diese Bezeichnung eigentlich nicht verdient: Dennoch lieferte sie einige spannende Erkenntnisse über das fünf Meter lange Elektro-SUV.
Das spontane Ratespiel mit meinem vierjährigen Neffen beweist es: Der neue Skoda Vision 7S (2022), der für eine erste Testfahrt über wenige Meter bereitsteht, ist nicht mehr als solcher zu erkennen. Die neue Designlinie des MEB-Sprösslings (Modularer Elektrifizierungsbaukasten) bricht radikal mit alledem, was die Marke bislang ausgezeichnet hat. Klassische Linien und keine Experimente, sprich: zeitloses, aber wenig aufregendes Design. Erst bei längerer Betrachtung bekommt man die neuen Linien so sortiert, dass man eine Verbindung zur Vergangenheit herleiten kann. Sowohl der stilisierte Grill als auch die horizontalen Tagfahrlicht-Streifen zitieren das bekannte Skoda-Gesicht. Der Rest des fünf Meter langen Vision 7S präsentiert sich frisch und schnörkellos. Dass man am Heck spontan an Range Rover denken muss, ist sicherlich keine schlechte Referenz. Gleiches Spiel im Innenraum: Fast jedes Detail hat man in Tschechien neu gedacht und gestaltet. Dass das keine schlechte Idee war, beweist der spontane erste Eindruck: sehr wohnlich geht es im Siebensitzer zu. Der Nachhaltigkeitsgedanke wird durch zahlreiche recycelte Materialien deutlich, die ihre Herkunft nicht verleugnen. E-Auto-untypisch durchzieht fast das gesamte Auto eine lange und multifunktionale Mittelkonsole, die sowohl die Passagier:innen in der ersten Reihe als auch im Fond trennt. Die mittig auf ihr sitzende Babyschale fehlte beim ersten Kontakt mit dem neuen Skoda Vision 7S (2022) allerdings. Und auch der Relax-Modus, der entspannte Ladestopps ermöglichen soll, konnte noch nicht ausprobiert werden. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon
Das Skoda Karoq Facelift (2022) im Video:
Erste Testfahrt mit dem neuen Skoda Vision 7S (2022)
Was funktionierte: entspanntes Dahinrollen mit maximal acht km/h. Dabei fiel sowohl die durchdachte Ergonomie als auch die gute Übersichtlichkeit auf. Richtige Rückspiegel statt Kameras würden sie zusätzlich verbessern. Was wir uns ebenfalls unbedingt für die Serie wünschen: die im Concept Car umgesetzte Klimabedienung über klassische Drehregler. Gut in der Hand liegt das kleine Lenkrad des neuen Skoda Vision 7S (2022), das seine Multifunktion elegant hinter zwei Walzen versteckt. Sollte auch die Software, die auf einem drehbaren, 14,6 Zoll großen Touchscreen läuft, entschlackt werden und durchdachter als zuletzt ausfallen, könnte sie die aktuelle, nicht immer intuitiv zu bedienende Infotainment-Generation schnell vergessen machen. Optisch ansprechend und bequem, aber wohl ohne Serienchancen, sind die Einzelsitze mit integrierter Gurtführung. Was wir auf der ersten Testfahrt mit dem neuen Skoda Vision 7S (2022) noch nicht bewerten können, ist der Antrieb, zu dem noch keine Leistungsdaten kommuniziert wurden. Skoda verspricht dank eines 89 kWh großen Akkus mehr als 600 Kilometer WLTP-Reichweite. Die maximale Ladeleistung liegt bei guten 200 kW. Realistische Werte angesichts eines Marktstarts bis 2026 – denn das Serienmodell des Skoda Vision 7S (2022) wurde bereits bestätigt. Es wird das vollelektrische Äquivalent zum ebenfalls siebensitzigen Kodiaq, dessen zweite Generation Ende 2023 startet.
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Der neue Skoda Vision 7S macht Lust auf die Zukunft der Marke. Schicker und eigenständiger denn je, dürfte er auch in Wolfsburg für Aufsehen sorgen. Dort hadert man derzeit mit der eigenen Designlinie – die Problematik dürfte Skoda mit dem neuen, selbstbewussten Markenauftritt zusätzlich anheizen.