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Alle Tests zum Opel Corsa

Opel Corsa Electric Facelift (2023): Testfahrt

Das neue Corsa Facelift ist mehr als nur Kosmetik

Sven Kötter Testredakteur
Inhalt
  1. Erste Testfahrt mit dem neuen Opel Corsa Electric Facelift (2023)
  2. Souveräner dank stärkerem Antrieb
  3. Technische Daten des neuen Opel Corsa Electric Facelift (2023)
  4. Fazit

Mit dem elektrischen Corsa hat Opel einen echten Volltreffer gelandet. Kann der neue Antrieb die bekannten Schwächen vergessen machen? Die erste Testfahrt mit dem neuen Opel Corsa Electric Facelift (2023) gibt Aufschluss.

Das neue Opel Corsa Electric Facelift (2023) hat bis zu 156 elektrische PS (115 kW) – optional, weil der bekannte 136 PS (100 kW) starke Antriebsstrang als Einstiegsversion im Angebot bleibt. Doch um diesen soll es heute nicht gehen. Zu spannend ist der auf dem Papier stärkere und dennoch sparsamere Permanentmagnet-Synchronmotor, den Opel ebenfalls an der Vorderachse einbaut. Auch die Kapazität des Akkus wuchs geringfügig – wobei auch das nur die halbe Wahrheit ist: Im Unterboden sitzt ein komplett neuer, auf Effizienz getrimmter Energiespeicher, der wunderbar mit dem neuen E-Motor harmonieren soll. Mehr als konkurrenzfähige 405 km Reichweite gibt Opel gemäß WLTP-Norm an. Ein Wert, den auch die Prognose des Bordcomputers zu Beginn der ersten Testfahrt bestätigt. Der jüngste Vizor-Träger profitiert dabei von idealen klimatischen Bedingungen: Knapp 20 Grad zeigt das Thermometer im leicht bewölkten Rüsselsheim. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

Der Opel Corsa Electric (2023) im Fahrbericht (Video):

 
 

Erste Testfahrt mit dem neuen Opel Corsa Electric Facelift (2023)

Im Interieur des neuen Opel Corsa Electric Facelift (2023) gibt es bei der ersten Testfahrt keine großen Überraschungen, zumal Opel auf die derzeit schwer angesagte Anordnung der Displays in einer Galerie verzichtet, die sich um die Person am Steuer windet. Neu ist jedoch die Technik hinter dem digitalen Cockpit mit dem bis zu zehn Zoll großen Touchscreen. Ein flinker Snapdragon-Prozessor von Qualcomm macht der ebenfalls neuen Software Beine. Der erste Eindruck bestätigt die vollmundigen Versprechen: Der Touchscreen reagiert sensibel und schnell auf Eingaben, alle Animationen laufen sehr flüssig ab.

Dabei gefällt das System mit seinen klaren, eher nüchtern gehaltenen Grafiken. Lobenswert ist auch die klassische Klimabedienung über haptische Knöpfe und Drehregler. Eine serienmäßige Wärmepumpe hilft, den elektrischen Corsa stets effizient zu klimatisieren. Die technische Reife macht den Corsa zu einem Großen im Kleinwagen-Segment. Das Platzangebot fällt dagegen allenfalls durchschnittlich aus. Speziell im Fond wird es schon mal eng für Kopf und Knie, und auch der Kofferraum ermöglicht allenfalls Kurztrips und kleinere Transportaufgaben. Die Ladekabel müssen nach wie vor im Heck mitgeführt werden, da der Corsa Electric vorn leider keinen Frunk besitzt.

Die Konkurrenten:

 

Souveräner dank stärkerem Antrieb

Gut gefiel der elektrische Corsa seit jeher hinter dem Lenkrad. Eine gute Dämmung und ein sauber abgestimmtes Fahrwerk ließen kaum Komfortwünsche offen. Das bleibt auch beim neuen Opel Corsa Electric Facelift (2023) nach der Überarbeitung so. Hinzu kommt der bei der ersten Testfahrt spürbar stärkere Antrieb, der den Corsa Electric ein ganzes Stück souveräner macht. Zwischensprints lassen sich jederzeit mühelos absolvieren – Fahrmodi-übergreifend. Die Spreizung vom effizienten Eco- über den ausgewogenen Normal- bis zum dynamischen Sport-Modus ist recht groß, hier dürfte jede Person die gewünschte Abstimmung finden. Bei der Energierückgewinnung via Rekuperation bleibt es bei den bekannten Stufen D und B. Das ist schade, denn eine feinere Abstufung zwischen besonders effizientem Segeln und maximal rekuperierendem One-Pedal-Driving bis zum Stillstand hätte dem Corsa gut zu Gesicht gestanden.

Das gilt auch für eine dezidierte Ladeplanung, die nur via App-Anbindung auf den Touchscreen kommt. Ein weiterer Minuspunkt: Serienmäßig ist lediglich einphasiges Wechselstrom-Laden mit 7,4 kW möglich; für das heute meist standardmäßig angebotene dreiphasige Laden mit elf kW werden 1190 Euro extra fällig. Dass Opel die kostensensible Kundschaft aber nicht aus den Augen verloren hat, zeigt die Preisstabilität der Basisversion mit 136 PS (ab 34.650 Euro; Stand: Oktober 2023) und der faire Aufpreis für die 156 PS starke und besser ausgestattete GS Long Range-Version von rund 3400 Euro vor Abzug der Prämien. Die Erfolgsgeschichte kann also weitergehen.

 

Technische Daten des neuen Opel Corsa Electric Facelift (2023)

AUTO ZEITUNG 22/2023Opel Corsa Electric
Technische Daten
MotorPermanenterregte Synchronmaschine
Getriebe/AntriebKonstantübersetzung; Vorderrad
Systemleistung115 kW/156 PS
Max. Drehmoment260 Nm
Spannung/Batterie-Kapazität400 V/50,8 kWh (netto)
Karosserie
Außenmaße (L/B/H)4061/1765 (1960)/1435 mm
Leergewicht/Zuladung1469/451 kg
Kofferraumvolumen267-1042 l
Fahrleistungen (Werksangaben)
Beschleunigung (0-100 km/h)8,1 s
Höchstgeschwindigkeit150 km/h
Verbrauch auf 100 km14,6-14,3 kWh
Reichweite405 km
Kaufinformationen
Basispreis (Testwagen)38.045 €
MarktstartHerbst 2023

 
Sven Kötter Sven Kötter
Unser Fazit

Das neue Opel Corsa Electric Facelift (2023) erfindet auch nach der Modellpflege das Elektroauto nicht neu. Das muss er aber auch nicht, denn er macht es Umsteiger:innen einfach, die neue Antriebsform zu akzeptieren. Schade, dass er die Vorteile der E-Mobilität nicht ausreizt. Besonders bei der Rekuperation lässt er viel Potenzial liegen.

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