Mercedes EQV Facelift (2024): Testfahrt

Sie ist Premium unter den Großraum-Vans – und nun geht die Mercedes-V-Klasse auch ans ultimativ denkbare Luxus-Ende des Segments. Erste Testfahrt mit dem neuen Mercedes EQV Facelift (2024).

Dem etwas unfairen Vergleich mit dem VW Bus entzieht sich die Mercedes-V-Klasse bereits seit 2014 recht geschickt. Mit elegantem Design, flüssigem Fahren und Pkw-artigen Manieren positionierte sich die V-Klasse erfolgreich als "Mercedes unter den Transportern" und konnte sich auf diese Weise signifikante Marktanteile vom Kuchen der Großraum-Vans erobern. Mit einem hochwertig und luxuriös eingerichteten Innenraum sowie einer Sitzposition, die weniger "Kutschbock" war als die des Hauptkonkurrenten, hatte die V-Klasse so ihren ganz eigenen Charakter gefunden. Und an dieser Identität ändert Mercedes auch für das neue Mercedes V-Klasse und EQV Facelift (2024) nichts. Die Erfolgsgeschichte der letzten zehn Jahre scheint allerdings größere Dosen Selbstbewusstsein freigeschaltet zu haben: Vom Premium-Angebot im Segment wechselt Mercedes mit manchen Ausstattungslinien bis in die Luxusklasse.

Das Design darf daher nun teilweise dick auftragen: Mit riesigem Kühlergrill zitiert die V-Klasse Merkmale der Mercedes-SUV, die bisher elegant bogenförmigen Tagfahrleuchten werden vereinfacht, und für die Ausstattungslinie Exclusive gibt es sogar einen klassischen Haubenstern. Je nach Ausstattungsniveau kommt der staatstragende Kühlergrill chromumrandet oder Leuchtleisten-geschmückt. Er ist entweder mit Sternmuster oder Querspangen gefüllt – das neue Mercedes EQV Facelift (2024) setzt auf eine geschlossene Fläche. Am Heck sitzen die Leuchten nun unter dunkel getöntem Glas, ein filigraner Markenschriftzug setzt am unteren Rand der Heckscheibe edle Akzente. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

Das Mercedes V-Klasse und EQV Facelift (2024) im Video:

Erste Testfahrt: Mercedes EQV Facelift (2024) bewährt gut

Natürlich sorgt Mercedes in Sachen Leuchtentechnik sowie Assistenz- und Sicherheitssysteme für ein Update auf den aktuellen Stand, ansonsten bleibt die V-Klasse technisch größtenteils ein alter Bekannter mit drei Dieselmotoren von 163 bis 237 PS (120 bis 174 kW) und einem hauptsächlich an asiatische Kund:innen adressierter Vierzylinder-Turbobenziner (237 PS). Den neuen Mercedes EQV Facelift (2024) mit seinen 150 kW (204 PS) gibt es mit den bekannten 90-kWh-oder 60-kWh-Batterien, er soll dank verbessertem Thermomanagement aber etwas mehr WLTP-Reichweite bieten – zwischen 227 und 365 km. Von Kompakt (4895 mm Länge) bis Extralang (5370 mm) sind dieselben Karosserievarianten verfügbar wie bisher.

Die Konkurrenten:

• VW ID. Buzz

• VW Multivan

Neuer Armaturenträger mit breitem Display

Große Änderungen betreffen den Innenraum: Mercedes hat den kompletten Armaturenträger getauscht – ein edles Panel zieht sich über die gesamte Fahrzeugbreite, darin sitzt aufrecht ein breites Display-Element für Instrumenten- und Infotainmentanzeige mit aktuellem MBUX-Betriebssystem. Bedient wird per Touch direkt auf dem Display oder per darunterliegendem Touchpad. Weiter hinten bleibt alles – wie gehabt – vielsitzig und variabel. Allerdings ist eine neue Sitzkonfiguration hinzugekommen: Zwei mächtige Liegesitze im Stil einer Flugzeug-Businessklasse sorgen optional für exquisiten Reisekomfort, auf diese Weise kommt etwas S-Klasse in das neue Mercedes V-Klasse und EQV Facelift (2024).

Die ersten Kilometer in dem neuen Mercedes EQV Facelift (2024) absolvieren wir also im Fond – Lehne nach hinten, Beinstütze hoch, Kopf ins schmeichelzarte Nackenkissen gebettet. Leider sind von dieser Testfahrt nur wenige Eindrücke geblieben, wir haben die Fahrt schlichtweg verpennt … Dafür waren wir beim Selbstfahren umso wacher und können Altbekanntes neu bestätigen: Die Dieselmotoren sorgen für kraftvollen Punch, hohen Antriebskomfort und effizientes Kilometerfressen, und der lässig sowie seidenweich anschiebende Elektromotor des EQV passt perfekt zu urbanen Kurzstrecken. Sportlichen Kurvenehrgeiz mag der EQV allerdings nicht, hier lässt er sich sein hohes Gewicht und in Form einer erhöhten Untersteuerneigung den Vorderradantrieb abspüren.

Technische Daten 

Johannes Riegsinger

Unser Fazit

Das neu gestaltete Cockpit ist wohl die größte Änderung bei der neuen V-Klasse-Modellgeneration – der Großraum-Klassiker wird hier an den Bedien- und Designstandard anderer Mercedes-Modelle angeglichen. Noch mehr Luxus im Innenraum und ein selbstbewusstes Design runden das Facelift ab. In Fahrt bleibt die bewährte V-Klasse ganz sie selbst.