Neuer Yangwang U8 (2024): Erste Testfahrt
Der 1200 PS starke Grenzgänger
Mit einem riesigen sowie superschweren SUV eines noch unbekannten Herstellers über die Teststrecke zu düsen, hört sich nicht nach Fahrspaß an. Die erste Ausfahrt mit dem Yangwang U8 (2024) belehrt jedoch schnell eines Besseren und zeigt, dass für den 1200 PS starken Allradler bei Asphalt und Gelände noch lange nicht Ende ist.
Luxuriöse SUV mit viel PS, Geländetauglichkeit und Komfort kennen wir bereits. Und nun kommen auch Allradler mit Akku hinzu. So will die elektrische Mercedes G-Klasse bei ihrer Weltpremiere im ersten Halbjahr 2024 mit ihren vier E-Motoren und rund 1000 PS eine neue Bestmarke setzen. Doch noch nicht einmal auf dem Markt, wird diese Bestmarke schon von einem anderen Neuling überrollt: Der neue Yangwang U8 (2024), dessen Leistung mit Supersportwagen mithalten kann, ist günstiger und sogar schwimmfähig. Doch einen Nachteil gibt es.
Erst einmal zur Einordnung: Yangwang ist noch recht jung und wurde 2022 als Luxusmarke von BYD gegründet. BYD hingegen ist in China seit zwei Jahrzehnten Autohersteller und einer der größten Automobilproduzenten, verkaufte im letzten Quartal 2023 mit über 526.000 Fahrzeugen mehr E-Autos als Tesla, hat Partnerschaften mit Daimler und Toyota und ist seit 2022 mit mehreren Modellen auf dem deutschen Markt vertreten.
Yangwang ist mit dem Elektro-SUV U8 gestartet, mit gleicher Leistung wird der zweisitzige Flügeltürer U9 folgen. Und obwohl die Submarke Yangwang noch so frisch auf dem Markt ist, geht es überaus erfolgreich los: Über 30.000 Bestellungen liegen bereits für den U8 in China vor, womit mehr Nachfrage herrscht, als produziert werden kann. Umgerechnet 120.000 Euro kostet er dort. Aktueller Wermutstropfen: Die Einführung für den deutschen Markt ist noch unbestätigt. Sollte der U8 kommen, wird er in Europa etwas teurer, bleibt jedoch preislich ein guter Deal und muss nur wenig Konkurrenz fürchten. Mit den Infos startet nun die erste Testfahrt!
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Leslie & Cars zeigt den BYD Yangwang U9 im Video:
Testfahrt: Yangwang U8 (2024) leistet knapp 1200 PS
Nicht nur die Optik des neuen Yangwang U8 (2024) imponiert, dem Allradler gelingt gefühlt alles mit Leichtigkeit. Der Sprint auf Tempo 100? Kein Problem für den 5,32 m langen und mit einem Gesamtgewicht von fast 4 t sehr schweren Brocken. Seine vier unabhängig voneinander regelbaren E-Motoren, die an allen vier Rädern sitzen, leisten zusammen 880 kW (1196 PS) und 1280 Nm Drehmoment. Betätigt man das Gaspedal im Sport-Modus, katapultiert sich der U8 in nur 3,6 s auf Tempo 100. Lediglich in den Kurven spürt man bei der ersten Testfahrt die Höhe sowie den Luftwiderstand des Fahrzeuges und erinnert sich daran, dass man nicht in einem Supersportwagen sitzt.
Und so schnell wie er beschleunigt, so schnell kommt der U8 auch zum Stehen. Beim beherzten Tritt auf die Bremse genügen dem Allradler 35 m für den Stillstand – was für sein Gewicht und die Größe wirklich beachtlich ist. Beachtlich ist auch die Gesamtreichweite von 1000 km, die mithilfe eines Range Extenders möglich sind. Dieser Rage Extender ist ein 2,0-l-Verbrenner mit zwei Liter Hubraum und Turboaufladung, der als Generator Strom in die 49,05-kWh-Lithium-Eisenphosphat-Batterie speist. Ohne den Verbrenner mit seinem 75-l-Tank, beträgt die rein elektrische Reichweite rund 180 km.
Die Konkurrenten:
Antrieb: Wasserdichtigkeit garantiert
Ein lustiges wie auch praktisches Highlight ist die Möglichkeit einer Panzerkehre: Dabei drehen sich die Räder in Gegenrichtung und ermöglichen das Drehen auf der Stelle um 360 Grad. So mies dies auch für die Lebensdauer der Reifen ist, so spaßig sind diese Donuts auf dem Asphalt. Und auch hier geht dem neuen Yangwang U8 (2024) nicht die Puste aus. Egal ob Längs-, Quer- oder Vertikalfahren – der Koloss macht bei der ersten Testfahrt alles mit und bietet neben seinen insgesamt 15 Fahrmodi sogar noch einen Schwimmmodus. Im Wasser ist der U8 voll steuerbar und gewährleistet eine Wasserdichtigkeit von bis zu 30 min, verspricht BYD. Höchstgeschwindigkeit hier: 3 km/h. Ausprobieren konnten wir das allerdings nicht. Schade!
Interieur: Willkommen im Luxusland
Butterweiches Leder, wertiges Echtholz, viele Bildschirme, Massagefunktion auf allen Sitzen und Platz ohne Ende: Egal wo man sich im neuen Yangwang U8 (2024) befindet, kann man nur hoffen, dass es eine lange (Test-)Fahrt wird. Man sitzt königlich, wird auf Wunsch massiert, gekühlt oder gewärmt und fühlt sich erhaben. Es geht im Innenraum sehr luftig zu, was die großen Fenster sowie das große Panorama-Glasdach zusätzlich fördern. Wer hinten sitzt, kann sich durch einen der vielen Displays unterhalten lassen, Filme in 2k-Auflösung schauen oder sich digital Schminken, Filter oder Tiermasken ausprobieren. An Spielereien bietet der U8 mehr als genug. So kann man sich mit der "Dynamic starlight sunroof"-Funktion auch Sternschnuppen in unterschiedlichen Farben und Intensität auf das Panoramaglasdach einblenden lassen. Und wer während der Fahrt das Getränk im tiefen Fach der Mittelkonsole verstaut, sollte aufpassen, was einstellt ist, denn hier ist von minus 20 bis plus 50 Grad alles möglich.
Technische Daten des neuen Yangwang U8 (2024)
AUTO ZEITUNG | Yangwang U8 (2024) |
Technische Daten | |
Motoren | Vier Elektromotoren + Benzinmotor (Rage Extender); 2000 cm³ |
Antrieb | Quad-Motor Allradantrieb (elektrisch) |
Systemleistung | 880 kW/1196 PS |
Drehmoment | 1280 Nm |
Batteriekapazität | 49.05 kWh |
Karosserie | |
Außenmaße (L/B/H) | 5319/2050/1930 mm |
Leergewicht/Gesamtgewicht | 3460/3985 kg |
Kofferraumvolumen | k.A. |
Fahrleistungen | |
Beschleunigung (0-100 km/h) | 3,6 s |
Höchstgeschwindigkeit | 200 km/h |
Verbrauch auf 100 km | k.A. |
Elektrische Reichweite* | 180 km |
Kaufinformationen | |
Grundpreis | k.A. |
Marktstart | Unbekannt |
Alle Daten Werksangaben; *vorläufige Spezifikation des U8 für den chinesischen Markt |
In jeder Hinsicht bietet der neue Yangwang U8 (2024) einfach ein bisschen mehr. Seine Leistung ist gigantisch, seine Ausmaße auch. Die Technik ist genauso spannend wie seine Spielereien. Sollte der Geländegänger nach Deutschland kommen, wird er sich in seiner Nische gewiss platzieren können.