Mit der siebten Modellgeneration wandelt sich der VW Bulli vom Nutzfahrzeug zur Großraumlimousine. Wir machen uns auf zur ersten Testfahrt mit dem neuen VW T7 Multivan (2021).
Mit der siebten Modellgeneration wandelt sich der VW Bulli vom Nutzfahrzeug zur Großraumlimousine. Wir machen uns auf zur ersten Testfahrt mit dem neuen VW T7 Multivan (2021). Mit der neuen Modellgeneration wandelt sich die seit Jahrzehnten erfolgreiche Kombination aus "Bus" und "Lieferwagen" – sprich Bulli – zu ersterem. Das aktuelle, technisch noch auf der 2003 eingeführten fünften Generation basierende Modell mit der Kennziffer 6.1 wird noch bis 2024 gebaut. Die Zukunft aber gehört Nummer sieben und dem für das nächste Jahr avisierten, voll elektrischen ID.Buzz.
Der VW T7 Multivan (2021) im Video:
Erste Testfahrt im neuen VW T7 Multivan (2021)
Der neue VW T7 Multivan (2021), der perspektivisch auch den Sharan ablösen wird, wurde erstmals nicht als Nutzfahrzeug konzipiert und aufwendig auf Pkw-Niveau getrimmt. Das Entwicklungsziel hieß Großraumlimousine. Soviel vorweg: Es wurde erreicht. Die Technik des neuen, in Aufbaulängen von 4,98 und 5,18 Metern (Aufpreis: 1862 Euro) erhältlichen Multivan lehnt sich an den viel zitierten Modularen Querbaukasten (MQB) des VW-Konzerns an und teilt sich etwa Elektronik-Architektur und Antriebe mit anderen Baureihen. Wichtige Komponenten wie Bodengruppe und Achsen sind jedoch eine Eigenentwicklung der Hannoveraner:innen. Auffällig ist der – im Vergleich zum traditionellen Multivan – lange Vorbau, dessen Ende sich den Blicken des:der Fahrer:in entzieht. Der:Die sitzt dafür angenehm aufrecht hinter dem leicht abgeflacht stehenden Lenkrad, eine wichtige Eigenschaft für eingefleischte Bulli-Fans. Zwei Schiebetüren sind beim neuen VW T7 Multivan (2021) serienmäßig, ebenso der hintere Dachspoiler des relativ schlicht gestalteten Hecks.
Angenehmer Fahrkomfort im neuen VW T7 Multivan (2021)
In Sachen Bedienung folgt der neue VW T7 Multivan (2021), den wir zur ersten Testfahrt ausführen, dem Beispiel des Golf. Schalter und Knöpfe sind Tipp-und Wischflächen gewichen – bekanntermaßen nicht die optimale Lösung. Auf Wunsch gibt es auch ein Head-up-Display. Die große Stunde des neuen Multivan aber schlägt beim Fahren. Rund 200 Kilogramm weniger Gewicht als beim VW Bus 6.1 und das als Extra erhältliche Adaptivfahrwerk, mit dem sich auch die Dämpfung einstellen lässt, machen sich positiv bemerkbar. Selbst bei zügiger Gangart wankt, nickt und stampft der Bulli kaum. Der Aufbau des zur Fahrt bereitgestellten Vorserienmodells gibt keine Klapper- oder Knistergeräusche von sich. Der Bus läuft sauber geradeaus und fährt sich handlicher, als es die Außenlänge vermuten lässt. Es gibt bis zu 25 Assistenzsysteme, darunter den sinnvollen Trailer Assist, der Rangierfahrten sehr erleichtert.
Innenraum im neuen VW T7 Multivan (2021) variabel
Die Sitzflächen der serienmäßigen, stets mit Armlehnen ausgerüsteten Vordersitze sind im neuen VW T7 Multivan (2021) relativ kurz. Optional gibt es eine ausziehbare Verlängerung. Apropos Sitze: Bis zu sieben Einzelsitze sind an Bord. Die 90 Kilogramm schwere, nur mit zwei Personen ausbaubare Rücksitzbank ist Geschichte. Das neue, auf Schienen montierte Gestühl lässt sich leicht zusammenfalten und ausbauen. Vorteil: Die Armlehnen kann man jeweils mit einem Griff abmontieren. Als Extra sind auch die hinteren Sitze beheizbar. Die Stromversorgung erfolgt durch das plan im Wagenboden integrierte Schienensystem.
Benzin- und Diesel-Motoren im neuen VW T7 Multivan (2021)
Zur Markteinführung des neuen VW T7 Multivan (2021) Mitte November stehen Turbobenziner mit 136 PS und 204 PS zur Wahl sowie ein Plug-in-Hybrid. Dessen Kombination aus Turbobenziner und E-Maschine liefert 218 PS, und der Hybrid-Bulli soll bis zu 50 Kilometer rein elektrisch fahren. Der 2,0-Liter-Turbodiesel mit 150 PS folgt im März, der 204 PS starke Top-Diesel steht erst zur Modellpflege im Jahr 2026 auf dem Plan. Eine manuelle Schaltung gibt es nicht mehr. Der Plug-in-Hybrid verfügt über ein Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe mit integrierter E-Maschine, die Benziner schalten per Siebengang-DSG. Der zur ersten Testfahrt gewählte Plug-in-Hybrid überzeugt mit kraftvollem Durchzug (max. Drehmoment: 350 Nm) und soll sich mit 1,7 bis 2,0 Liter Super auf 100 Kilometer (WLTP) begnügen. Die Preise für den neuen Multivan starten bei 44.839 Euro. Dafür gibt es den 1,5-Liter-Turbobenziner (136 PS). Der günstigste Diesel leistet 150 PS und kostet 48.748 Euro, die Plug-in-Hybrid-Version ab 57.174 Euro (Preise: Stand September 2021).
Technische Daten des neuen VW T7 Multivan (2021)
AUTO ZEITUNG 19/2021 | VW T7 Multivan |
Technische Daten | |
Motor | 1,4-Liter-Vierzylinder-Benziner + E-Motor |
Getriebe | 6-Gang, Doppelkupplung |
Gesamtleistung | 218 PS/160 kW |
Max. Gesamtdrehmoment | 350 Nm |
Batterie-Kapazität | 13 kWh |
Karosserie | |
Außenmaße (L/B/H) | 4980 (5180)/1941/1903 mm |
Leergewicht/Zuladung | k.A. |
Kofferraumvolumen | 469 (763) bis 3670 (4050) l |
Fahrleistungen | |
Beschleunigung (0-100 km/h) | k.A. |
Höchstgeschwindigkeit | k.A. |
Verbrauch (Werk) | 1,7 - 2,0 l S |
Reichweite elektrisch (WLTP) | 50 km |
Kaufinformationen | |
Basispreis (Testwagen) | 57.174 Euro |
Marktstart | November 2021 |
Der Bulli wird vom Nutzfahrzeug zur Großraumlimousine. Der Fahrkomfort und die Fahreigenschaften des neuen VW T7 Multivan (2021) können bei der ersten Testfahrt überzeugen. Auch der Innenraum ist wegen der leichter ausbaubaren Sitze besser nutzbar als der des Multivan 6.1, der für seine Fans noch bis 2024 weitergebaut werden soll. Der empfehlenswerte, 204 PS starke Top-Diesel kommt erst 2026.