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Alle Tests zum VW Arteon

Neuer VW Arteon R (2020): Erste Testfahrt

Neuer Arteon R im Fahr-Check

Thomas Geiger Freier Mitarbeiter

Endlich steht der neue VW Arteon R (2020) für eine erste Testfahrt bereit. Kann der 320 PS starke Volkswagen überzeugen?

Welchen Effekt hat das "R" des neuen VW Arteon R (2020), der erstmals für eine Testfahrt bereitsteht? Dem Passat für Schöngeister verpasst VW nun ein Ausrufezeichen. Wo für Passat und Arteon bis dato bei 200 PS Schluss war, ködern die hauseigenen Heißsporne von der R GmbH nun mit stolzen 320 PS und einem Charakter, den man einem VW kaum zugetraut hätte. Die meiste Zeit fast schon erschreckend zahm und züchtig, gibt der Arteon R auf Knopfdruck den Teilzeitpunker. Allerdings ist diese wilde, ungehobelte Aura tief verborgen. Denn wo man den Punker zumindest an seiner Kutte erkennt, trägt der Arteon selbst als R-Modell einen vergleichsweise braven Anzug. Zumindest von vorne und dann noch aus dem Rückspiegel betrachtet, ist er vom Rest der Familie kaum zu unterscheiden und lässt deshalb das nötige Überholprestige vermissen. Dabei hat er auf der Autobahn mit seinen optionalen 270 km/h Höchstgeschwindigkeit mehr Dampf als zumindest die zahmen Performance-Modelle der M GmbH und die 43er oder 53er von AMG. Und auch innen ist der neue VW Arteon R (2021) – Sportsitze mit gesticktem Logo hin, R-Mode-Taste im Lenkrad her – viel zu nah am zivilen Arteon, als dass der Blutdruck steigen könnte. Und nein, auch die vier eckigen Endrohre in Chrom haben nichts von jenem Trotz, mit dem anderer Sportmodelle dem Rest der Welt ihre Kehrseite zeigen.

Neuheiten VW Arteon Shooting Brake R (2020)
VW Arteon R Shooting Brake (2020): Preis Der Preis des Arteon R Shooting Brake

Das VW Arteon Facelift im Video:

 
 

Erste Testfahrt im neuen VW Arteon R (2020)

Wie nah das R-Modell an der Serie ist und wie weit er sich trotzdem von ihr entfernt, beweist der Blick unter die Haube. Denn da steckt, wie schon bei T-Roc, Tiguan und natürlich dem Golf der Einheits-Vierzylinder vom Typ EA888, den die R GmbH mit neuem Turbo und anderer Software auf 320 PS getunt hat, sodass der Shooting Brake damit zum stärksten Kombi in der VW-Geschichte wird. Die Limousinen-Version verpasst diesen Ehrentitel, weil gegen den W12 des Phaeton W12 auch der potenteste Vierzylinder keine Chance hat. Für den Alltag noch wichtiger sind aber die 420 Newtonmeter, die den neuen VW Arteon R (2020) in bestenfalls 4,9 Sekunden auf Tempo 100 treiben und das Blut der Wolfsburger Biedermänner damit gewaltig in Wallung bringen. Denn mit welcher Drehzahl und welchem Modus man bei der ersten Testfahrt auch gerade unterwegs ist: Sobald man den Fuß aufs Bodenblech senkt, wird der Arteon zum Dampfhammer und fräst über den Asphalt, dass es eine wahre Freude ist. Die Lenkung messerscharf und präzise wie ein Skalpell, das neu programmierte Aktiv-Fahrwerk verbindlich und vertrauenerweckend, und dazu ein obligatorischer Allradantrieb, der neben jeder Menge Bodenhaftung auch noch kurvenbeschleunigendes Torque Vectoring bietet. So lässt der neue VW Arteon R (2020) die Grenzen zwischen Breiten- und Leistungssport verschwimmen und wird als Shooting Brake zum Kombi für alle Lebenslagen – egal ob Norma oder Nordschleife, linke Spur oder Laderampe.

Neuheiten VW Arteon R (2020)
VW Arteon R (2020): Preis, Innenraum & Motor VW nennt Preis des Arteon R

 

Neuer VW Arteon R (2020) mit souveränem Fahrverhalten

Klar ist ein Golf R noch ein bisschen wilder und vor allem handlicher. Aber von der Aerodynamik begünstigt, macht der neue VW Arteon R (2020) vor allem auf der Autobahn den souveräneren und noch schnelleren Eindruck. Und anders als beim kleinen Bruder verliert man sich hier nicht in der leidigen Touchbedienung, die mit ihren Slidern anstelle konventioneller Schalter viel zu viel von jener Aufmerksamkeit bindet, die man bei so einem Tempo besser dem Verkehr widmet. Braver Auftritt, brutaler Antritt und dabei selbst im Grenzbereich so vertrauenerweckend wie ein Bausparvertrag – diese Kombination macht den neuen VW Arteon R (2020) zur Ausnahme im VW-Programm und zu einer sündig-süßen Versuchung für alle Vielfahrer, wie die erste Testfahrt zeigt. Allerdings muss man dafür tief in die Tasche greifen. Denn die 40 PS mehr Leistung und die R-Aufmachung lässt sich VW gegenüber dem bisherigen Top-Modell mit einem Aufschlag von fast 9000 Euro bezahlen. Die Limousine und der Shooting Brake stehen zu Preisen ab 63.095 Euro und 63.980 Euro (Stand: April 2021) beim Händler.

Einzeltest VW Arteon Shooting Brake 2.0 TDI
VW Arteon Shooting Brake 2.0 TDI: Test Arteon Shooting Brake im Test

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