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Alle Tests zum Tesla Cybertruck

Neuer Tesla Cybertruck (2023): So lautet das Testfahrt-Fazit

Das Auto für die Carpocalypse

Piers Ward Redakteur des britischen Schwestermagazins CAR
Inhalt
  1. Testfahrt: Neuer Tesla Cybertruck (2023) eine rollende Provokation?
  2. Angenehmes Gleiten oder hartes Beschleunigen
  3. Spaciger Innenraum & Edelstahl als Werksmaterial

Der neue Tesla Cybertruck (2023) mischt die alte und die neue Welt gehörig auf – ob E-Auto-Fan oder nicht, die Diskussionen um den Pick-up sind groß. Das zeigt auch unsere erste Testfahrt in den USA!

"Oh wow! Mein erster Cybertruck." "Welches Auto ist das? Fliegt es?" "Hast du es gebaut?" "Ist es ein Konzeptfahrzeug?" Willkommen in Amerika und in der Welt des neuen Tesla Cybertruck (2023). In einer Nation, die historisch gesehen in allen automobilen Dingen bewandert ist, widerspricht dieser elektrische Pick-up jeder Norm, von der Herstellung bis zum Design. Es ist leicht, der Ansicht zu sein, dass Tesla das Paradebeispiel dafür ist, wie man im Automobilbereich erfolgreich sein kann, mit einer kulturellen Bedeutung, die weit über die Anzahl der tatsächlich gebauten Fahrzeuge hinausgeht. Und doch zeigt unsere 36-stündige Testfahrt mit dem Cybertruck, dass das Auto so außerweltlich, so völlig anders ist als alles, was je gebaut wurde, dass es die Menschen sprachlos und verwirrt zurücklässt. Ironischerweise, in einer von Elon Musk dominierten Welt, seinen X-Überlegungen und dem allgegenwärtigen Internet, zeigt seine Kreation, dass es noch immer blinde Flecken in der Berichterstattung gibt. Das ist fast beruhigend.
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Das Tesla Model Y (2024) im Fahrbericht (Video):

 
 

Testfahrt: Neuer Tesla Cybertruck (2023) eine rollende Provokation?

Eines ist sicher – der neue Tesla Cybertruck (2023) löst immer eine Diskussion aus. Ohne Tesla-Logo und mit einer Form, auf die Pythagoras stolz wäre, sorgt er für Gesprächsstoff. Es ist ein Auto, das niemanden kalt lässt. Und es ist ein Auto, das nicht in absehbarer Zeit in Europa auf den Markt kommen wird, dafür sorgen zahlreiche grundlegende Hürden. Wir holen den Cybertruck für die erste Testfahrt in einer ruhigen Vorstadtstraße in LA ab. Die Mischung des Verkehrs ist vielfältiger als in Europa, mit Limousinen, Schräghecks, SUVs, Pick-ups und dem einen oder anderen stark getunten Auto, das das Straßenbild hier so typisch macht. In diesem Kontext ist die Brutalität des Teslas auffällig. Es gibt keine weiche Linie an ihm, und sein Gesicht ist so einladend wie das von RoboCop. Der Tesla wirkt groß, egal aus welcher Richtung man sich ihm nähert – nicht physisch, denn im Vergleich zu vielen US-Trucks ist er nicht so riesig – aber durch seine schiere, gewichtige Designpräsenz.

Ästhetisch verdrängt er einfach alles andere. Teslas Chefdesigner Franz von Holzhausen wollte einen Truck schaffen, der sichtbare Stärke zeigt, der hart aussieht und hart ist, mit einer Edelstahlkarosserie, die das Machbare in der Herstellung neu definiert. Glatt und einheitlich, es gibt, wie uns gesagt wird, keine Schwachstellen, keine Lücken in seiner Edelstahlrüstung. Als Stück automobiler Theaterkunst haben wir noch nie etwas Vergleichbares gesehen. Fotos werden der schieren Arroganz des Designs nicht gerecht, und man kann sich auf den Schock des ersten Anblicks nicht vorbereiten. Ein Ferrari mag beeindrucken, ein Porsche mag faszinieren, aber nichts anderes packt den Kopf und schleudert ihn gegen die nächste Wand wie der Cybertruck. Er greift die Sinne an und wirbelt die gesellschaftlichen Normen durcheinander.

Die Konkurrenten:

 

Angenehmes Gleiten oder hartes Beschleunigen

Und doch, im krassen Gegensatz zu dem hammerharten Look, ist das Fahrgefühl angenehm, als wir auf den Highway gleiten. Der Tesla gibt sich komfortabel und ausdauernd auf der Fahrt, alles im Widerspruch zu seinem außerweltlichen Aussehen. Sicher, er hat seine Macken, es ist schließlich ein Tesla, aber er ist bei weitem nicht so exzentrisch zu fahren, wie er aussieht. Zeit für einen ersten Ladestopp. Teslas Supercharger-Netzwerk beeindruckt weiterhin, aber der neue Tesla Cybertruck (2023) ist mit seinen knapp 5,70 m Länge für einige der Stellplätze etwas groß. Nachdem das System die Batterie automatisch vorgeheizt hat, lädt es schnell mit 200 kW. Währenddessen sprechen wir mit interessierten Passant:innen. Nur wenige wissen, dass es sich um einen Pick-up-Truck handelt. Ein Dachdecker in seinem Ford F-350 ist verblüfft, als wir einen Schalter drücken und der Tesla seine Tonneau-Abdeckung zurückfährt, um die Ladefläche darunter freizugeben. Ohne die traditionellen Truck-Proportionen ist das nicht sofort erkennbar.

Dagegen wirkt die 122-kWh-Batterie (geschätzt: Tesla gibt keine genauen Zahlen an, auch nicht zur Reichweite) und das Tri-Motor-"Cyberbeast"-System (ein Motor vorne, zwei hinten) fast konventionell. Aber keine Sorge, die Leistung hält, was sie verspricht. Im Beast-Modus beschleunigt der neue Tesla Cybertruck (2023) in knapp drei Sekunden von null auf 100 km/h. Er ist absurd schnell, schnell genug, damit den Insass:innen nach zwei Beschleunigungsläufen übel wird. Magenzerreißende Geschwindigkeit ist bei Elektrofahrzeugen nichts Neues, aber die Leistung des Tesla ist besonders brutal. Es trifft einen direkt im Bauch, und das Gehirn weigert sich, die Empfindungen, die es vom Magen und den Augen erhält, zu verarbeiten.

 

Spaciger Innenraum & Edelstahl als Werksmaterial

Im Innenraum setzt sich das Anderssein fort. Normales Lenkrad? Ganz und gar nicht, das hier ist ein "Squircle". Schalter und Blinkhebel sucht man vergeblich. Alles wird über den Touchscreen gesteuert. Dank des variablen Lenkverhältnisses und der Steer-by-Wire-Lenkung braucht man nur 340-Grad-Drehung für eine vollständige Lenkung von Anschlag zu Anschlag. Toyota und Lexus machen etwas Ähnliches, und es funktioniert. Der neue Tesla Cybertruck (2023) lässt sich leicht manövrieren, auf offener Straße verliert er auch bei höheren Geschwindigkeiten nicht an Stabilität. Unsere Route für die erste Testfahrt beinhaltet nur wenige enge Kurven nach europäischem Vorbild, aber schwer fällt es nicht, sich an das Lenksystem zu gewöhnen. Er lässt sich intuitiver steuern als ein herkömmlicher Dodge Ram, der im Vergleich dazu fast schwerfällig wirkt. Der Tesla glänzt als Pick-up mit der Straßenlage eines regulären Pkw. Er meistert größere Unebenheiten gut, doch bei wirklich starken Schlaglöchern hat die Luftfederung mit den Rädern zu kämpfen.
Von Piers Ward

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