Subaru Impreza (2024): Erste Testfahrt
Der Underdog stellt sich breiter auf
Über 30 Jahre gibt es den Subaru Impreza bereits in Deutschland. 2024 kommt die sechste Generation des japanischen Kompakten auf den Markt. Optisch erkennt man kaum Unterschiede. Womit kann der unauffällige Kompakte bei der ersten Testfahrt überzeugen?
Der Start könnte kaum schwerer sein: Subaru schickt die sechste Generation seines Impreza auf den Markt. In einer Zeit, wo es unglaublich viel Auswahl an Herstellern, Fahrzeugvarianten sowie Antrieben in jeglichen Preisklassen gibt. Und obwohl der Impreza schon seit 1993 in Europa erhältlich ist, Subaru eine lange Historie im Rallye-Sport hat, weltgrößter Hersteller von allradgetriebenen Pkw ist und als einer der wenigen Herstellern noch Boxermotoren verwendet, muss sich der neue Impreza ordentlich bemühen, in der hart umkämpften Kompaktklasse gesehen zu werden. Am 27. Januar 2024 wird die sechste Generation in Deutschland ab 34.990 Euro beim Händler stehen. Zeitgleich mit seinem hochgebockten SUV-Bruder Crosstrek, der den XV ablöst und ebenfalls in der Kompaktklasse um seinen Platz kämpften muss. Eine erste Testfahrt soll zeigen, womit der Impreza überzeugen will.
Bei der Testfahrt steht der neue Subaru Impreza (2024) in neun Außenfarben zur Verfügung. Drei Farbtöne sind neu dazugekommen (Aufpreispflichtig: Sun Blaze Pearl, Oasis Blue und Sapphire Blue Pearl). So viel Auswahl gibt es bei der Antriebspalette nicht, denn hier steht lediglich ein Zweiliter-Boxermotor mit E-Unterstützung und insgesamt 136 PS (110 kW) zur Wahl. Mit dem integrierten E-Motor von 12,3 kW (17 PS) kann der Impreza sogar vollelektrisch fahren – allerdings nur zwei Kilometer. Das ist aber auch nicht sein Ziel. Der kleine Elektromotor soll hauptsächlich den Verbrauch reduzieren und Emissionen minimieren. Wer ein reines E-Auto von Subaru will, der bekommt neben dem bereits erhältlichen Soltera bald eine größere Auswahl. Denn bis 2028 will der Hersteller acht E-Modelle veröffentlichen, davon vier SUVs. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon
Der Subaru Solterra (2023) im Video:
Neue Subaru Impreza (2024) nichts für Geschwindigkeitsspielchen
Bei der Ausfahrt mit dem neuen Subaru Impreza (2024) gibt es kaum Überraschungen. Der 4,5 m lange Japaner ist ein treuer Begleiter, intuitiv verständlich und in allem unaufgeregt. Gleiches gilt für die Fahrleistungen und den Verbrauch. Beschleunigungsrennen gewinnt man mit dem Impreza nicht. Um auf Tempo 100 zu kommen, benötigt der 1,6-Tonner 10,6 s. Bei 199 km/h ist seine Grenze erreicht. Den vom Hersteller angegebenen kombinierten Verbrauch von 7,3 l auf 100 km konnten wir bei der Testfahrt über Autobahn sowie Landstraßen mit 6,6 l sogar unterbieten. Ein Grund für den sparsamen Verbrauch ist auch das CVT-Getriebe, das den Motor stets im idealen Drehzahlbereich halten soll. Das geht jedoch mitunter auf Kosten des Fahrspaßes, denn das System arbeitet zwar ruckfrei, aber als Fahrer:in registriert man erst die Drehzahl, anschließend die Geräusche und erst danach die Leistung. Überzeugen kann der Impreza aber mit seiner präzisen Lenkung sowie den bekannten Vorteilen vom Boxermotor: Der tiefe Schwerpunkt und die gute Gewichtsverteilung sorgen für eine hohe Fahrstabilität sowie wenig Vibrationen.
Die Konkurrenten:
Unaufgeregt geht es auch im Innenraum des neuen Subaru Impreza (2024) zu. In der zweiten Ausstattungsstufe Platinum kommt der Japaner unter anderem mit Ledersitzen und elektrischer Sitzeinstellung, Navigationssystem sowie elektrischem Glasschiebedach. Bereits in der Basisausstattung Trend ist schon einiges an Bord. Dazu gehört die Sitzheizung vorne, eine Rückfahrkamera, Multifunktionslenkrad sowie das erweiterte Eyesight-System, das erstmals im Impreza eingebaut wird. Drei Kameralinsen beobachten den Verkehr, kombinieren verschiedene Fahrassistenten miteinander und durch akustische und optische Hinweise die Person am Steuer besser schützen.
Der 11,6 Zoll große Touchscreen in der Mittelkonsole ist schnell verstanden, über die wenigen Knöpfe lassen sich die wichtigsten Funktionen wie Temperatur oder Lautstärke weiterhin sofort regulieren. Die technischen Helferlein sind da, ohne jedoch mit permanentem Eingreifen oder Gepiepse zu nerven. Nicht sonderlich gut hat bei der Testfahrt die Sprachsteuerung geklappt. Der neue Subaru Impreza (2024) wollte weder ein Ziel eingeben noch jemanden anrufen. Hervorzuheben ist jedoch der Platz auf der Rückbank. Durch den Radstand von 2,67 m werden selbst großgewachsene Menschen hinten nicht eingeengt. Ausreichend Platz gibt es auch im Kofferraum. Koffer, Taschen, Jacken und Krempel findet hier problemlos Platz. Von 315 l kann durch Umklappen der Rücksitze bis zu 1314 l Platz geschaffen werden. Verwunderlich ist aber, dass Subaru auf Parkpiepser verzichtet. Wer selbst in ultra-enge Parkgaragen einfährt, erhält keine Warnsignale vom Auto. Das kennen wir in der Kompaktklasse anders.
Technische Daten
AUTO ZEITUNG 04/2024 | Subaru Impreza |
Technische Daten | |
Motor | 2,0-l-Vierzylinder-Boxermotor |
Getriebe/Antrieb | CVT-Automatikgetriebe/Allradantrieb |
Systemleistung | 100 kW/136 PS bei 5600 /min |
Max. Drehmoment | 182 Nm bei 4000 /min |
Spannung/Batterie-Kapazität | 118,4 V/13,5 kWh |
Karosserie | |
Außenmaße (L/B/H) | 4490/1780/1515 mm |
Leergewicht/Zuladung | 1574/451 kg |
Kofferraumvolumen | 315-1314 l |
Fahrleistungen (Werksangaben) | |
Beschleunigung (0-100 km/h) | 10,6 s |
Höchstgeschwindigkeit | 199 km/h |
Verbrauch auf 100 km | 7,3 l/100 km |
Kaufinformationen | |
Basispreis (Testwagen) | 34.990 € (38.213 €) |
Marktstart | 27. Januar 2024 |
Subaru bleibt seiner Linie treu und bringt mit der sechsten Generation des Impreza ein solides Fahrzeug mit bekannten Grundwerten auf den Markt. Überzeugen soll beim Kompakten die Erfahrung, die Antriebstechnik sowie seine Andersartigkeit. Allradantrieb ist in diesem Segment weiterhin selten. Ob der Impreza sich mit lediglich einer Motorvariante behaupten kann, wird sich zeigen.