Neuer Renault Mégane R.S. Trophy (2018): Erste Testfahrt Fahrdynamik 2.0 im R.S. Trophy
Der neue Renault Mégane R.S. Trophy (2018) glänzt mit 300 PS, strafferem Fahrwerk, mechanischer Sperre, Klappenauspuff und Sportreifen: Erste Testfahrt im stärksten Renault Mégane aller Zeiten!
Der mit 300 PS stärkste Mégane aller Zeiten, der neue Renault Mégane R.S. Trophy (2018), fährt auf einer ersten Testfahrt und auch später auf der Straße quasi inkognito. Bloß ein Schriftzug auf dem Frontsplitter und ein neues Felgendesign separieren den Trophy optisch vom normalen R.S. Man muss schon ein bisschen in die Tiefe der Pressemappe gehen, denn mit bloßem Auge sind die Änderungen kaum erkennbar. Am 1,8-Liter-Vierzylinder mit nun etwas größerem Twinscroll-Turbo wurden Details verändert, so dass die Turbo-Maschine noch spontaner anspricht, die Leistungsdosierung mit dem Gaspedal etwas feiner ist. Als Beispiel sei der um 0,2 bar auf maximal 1,9 bar gestiegene Ladedruck genannt. Oder, dass die Welle des Turbinenrads nun keramik- statt stahlgelagert ist, was die Reibung reduzieren, die Effizienz steigern und ganz nebenbei den durch den Benzin-Partikelfilter gestiegenen Abgasgegendruck kompensieren soll. 420 Newtonmeter Drehmoment stehen mit dem Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe bei 3200/min an, in Verbindung mit dem sechsstufigen Handschalter (etwa 30 Kilogramm leichter, 1900 Euro günstiger) drücken maximal 400 Newtonmeter auf die Kurbelwelle des neuen Renault Mégane R.S. Trophy (2018). Mehr zum Thema: Der normale Renault Mégane R.S. im Test
Der Renault Mégane R.S. Trophy (2018) im Video:
Erste Testfahrt im neuen Renault Mégane R.S. Trophy (2018)
Weitere Merkmale des neuen Renault Mégane R.S. Trophy (2018) neben Schriftzug, Felgen und Leistungsplus sind das Cup-Fahrwerk mit um zehn Prozent steiferen Stabis, 30 Prozent härteren Federn und 25 Prozent strafferen Dämpfern sowie einem mechanischen Sperrdifferenzial. Außerdem kommt erstmals eine ventilgesteuerte Klappen-Abgasanlage zum Einsatz, deren Endrohre in einer trapezförmigen, mittig in den Diffusor eingelassenen Chromblende münden. In den Fahrmodi Sport und Race bietet sie die allen Sportwagenkennern wohlbekannten Klang-Kompositionen "Fehlzündungen imitieren", "Heiser Röhren" sowie "Böse Grollen" dar. Weil aber Sound und Leistung nicht alles sind, sondern vor allem das Leistungsgewicht, speckten die Entwickler den Mégane etwas ab, verbauten zum Beispiel Bremsscheiben aus Grauguss-Alu-Verbundmaterial (minus 1,8 Kilogramm pro Rad) und installierten eine um fünf Kilo leichtere Spezialbatterie. Die ist zweigeteilt, wobei ein Kondensator (Supercab) mit geringer Energie- aber extrem hoher Leistungsdichte den Anlasser mit Energie versorgt, der Strombedarf der Bordelektronik wird über eine herkömmliche Batterie im Miniformat abgedeckt. Unfreiwillig konnten die Techniker sogar noch ein paar Gramm einsparen, da durch den für das Erreichen der Euro 6d-Temp-Abgaswerte nötigen Benzinpartikelfilter nur noch einer der zwei Katalysatoren im neuen Renault Mégane R.S. Trophy (2018) nötig ist.
Der R.S. Trophy (2018) mit mehr Leistung
Weitere zwei Kilo pro Rad kann man beim neuen Renault Mégane R.S. Trophy (2018) mit der Fuji-Light-Leichtetallfelge sparen, die ab Anfang 2019 für 1490 Euro pro Satz in der Preisliste stehen wird. Statt des serienmäßigen und alltagstauglichen Bridgestone Potenza S001 wird dann ein Potenza S007 aufgezogen, der auf trockener Strecke deutlich griffiger sein soll, speziell auf den Mégane R.S.-Trophy abgestimmt wurde und deshalb eine Renault-R.S.-Markierung auf der Flanke trägt. Ein Semislick ist der S007 nicht, allerdings fällt die Flanke mit sehr breiten, spärlich geschlitzten Profilblöcken auf, dank derer der inklusive Fahrer gut 1,5 Tonnen schwere Trophy noch zackiger einlenkt, höhere Kurvengeschwindigkeiten erreicht und zudem mehr Traktion aufbaut. Auch die Balance zwischen Vorder- und Hinterachse ist deutlich besser, als noch beim Vorgänger, der Lastwechsel schon mal mit argen Heckschwenks quittierte. Dank des neuen Fahrwerkssetups und der serienmäßigen Allradlenkung 4Control, mit der die Hinterräder unterhalb von 60 km/h entgegen (bis zu 2,7 Grad), bei höherem Tempo parallel zu den Vorderrädern lenken (bis zu ein Grad), läuft das Heck nun aber deutlich stabiler, dreht – solange man es nicht mutwillig provoziert – bloß noch leicht ein, sodass man diese Eigenschaft mit etwas Fahrgefühl in die Jagd nach einer guten Rundenzeit einbauen kann. Gut gelungen ist sind auch ABS-Abstimmung und Bremskraftverteilung, sodass der neue Renault Mégane R.S. Trophy (2018) selbst beim Verzögern aus hohen Geschwindigkeiten nicht nervös wird und sich man sich auf der Bremse teilweise zum Scheitelpunkt herantasten kann.
Gewichtsvorteil im neuen Mégane R.S. Trophy (2018)
Das im Alltag für den einen oder anderen Geschmack vielleicht etwas zu straffe Cup-Fahrwerk des neuen Renault Mégane R.S. Trophy (2018) funktioniert auf der Rennstrecke hervorragend, ist selbst mit wulstigen Kerbs gut kombinierbar und schafft Vertrauen auf dem serienmäßigen Sportsitz. Wer noch integrierter Platz nehmen will, muss tief in die Tasche greifen, bekommt dafür einen alcantarabezogenen, ergonomisch sehr guten Recaro-Sitz mit vorzüglicher Kontur aber gleichzeitig auch hohem Reisekomfort, mit dem man noch einmal drei Kilo pro Stück sparen kann. Wer jetzt mitgerechnet hat, kommt auf einen maximal möglichen Gewichtsvorteil von über 26 Kilo. Ab Werk kommt der R.S. Trophy mit schlüssellosem Zugangssystem, Parksensoren hinten, Multimediasystem inklusive 7-Zoll-Touchscreen, Bluetooth, USB, Aux, DAB-Radio, Apple CarPlay und Adroid Auto, Zwei-Zonen-Klimaaitomatik, Fahrmodischalter (Multi-Sense) und Voll-LED-Scheinwerfern und das alles zum Preis von 38.590 Euro mit dem Schaltgetriebe und 40.490 Euro mit dem Doppelkupplungsgetriebe. Für einen vergleichbar ausgestatteten Standard-R.S. muss man zwar rund 1000 Euro weniger investieren, allerdings ohne Leistungssteigerung und Klappenauspuff. Beides gibt es nur mit dem neuen Renault Mégane R.S. Trophy (2018).
Auch der neue Renault Mégane R.S. Trophy (2018) ist keine radikale Fahrmaschine, sondern immer noch ein alltagstauglicher Hothatch mit großem Spaßpotenzial. Allerdings wurde der Kompaktsportler in einigen Bereichen technisch verfeinert und damit fahrdynamisch verbessert. Das zeigt sich vor allem dann, wenn man den Trophy im Grenzbereich bewegt. Was wir uns gewünscht hätten: Eine größere optische Unterscheidung zum Standard-R.S. Was wir uns für die Zukunft wünschen: Einen noch radikaleren R.S. Trophy R und einen neuen Rekordversuch auf der Nürburgring-Nordschleife.