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Porsche 911 GT3 Touring (2025): Erste Testfahrt im puren Elfer

Der Porsche 911 GT3 Touring zeigt, was er kann

Martin Urbanke Geschäftsführender Redakteur Test & Reifen
Inhalt
  1. Erste Testfahrt im neuen Porsche 911 GT3 Touring
  2. Der Touring hat nichts von seiner Faszination verloren
  3. Gewicht sparen dank Clubsport- und Leichtbau-Paket
  4. Technische Daten
  5. Fazit

Der überarbeitete Porsche 911 GT3 mit Touring-Paket kombiniert Rundstrecken-Rasanz und Alltagstauglichkeit in absoluter Perfektion. Auf unserer ersten Testfahrt will uns das der neue Porsche 911 GT3 Touring (2025) auch beweisen!

 

Erste Testfahrt im neuen Porsche 911 GT3 Touring

Seit 25 Jahren prägen Hochdrehzahl-Konzept, konsequenter Leichtbau und aggressive Aerodynamik den Tracktool-Charakter des Porsche 911 GT3. Das gilt auch für die geliftete Neuauflage. Nicht minder reizvoll ist indes die seit 2017 erhältliche Touring-Version, die ohne den martialischen Heckflügel optisch dezenter auftritt, aber keinen Deut weniger mitreißend wirkt. Im Heck des neuen Porsche 911 GT3 Touring (2025) tobt ein Vierliter-Boxer mit sechs Zylindern, der ohne Turbo oder Elektroboost 510 PS (375 kW) bei 8500 Umdrehungen entfacht und bis auf euphorische 9000 Touren hochdreht. Der GT-Motor im 992.2 hat also so viel Power wie zuvor, filtert seine Abgase aber noch konsequenter. Das hemmt theoretisch sein Temperament, doch die findigen Porsche-Ingenieur:innen halten mit schärferen Nockenwellen, strömungsoptimierten Drosselklappen und optimiertem Thermomanagement dagegen. Und: Sein einzigartiger, heiser sägender Sound bleibt unverändert, wie schon die ersten Meter unserer Testfahrt zeigen. Nur das maximale Drehmoment fällt um 20 auf 450 Nm bei 6250 Umdrehungen.
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Der Porsche 911 GT3 (2025) im Fahrbericht (Video):

 
 

Der Touring hat nichts von seiner Faszination verloren

Dank einer um acht Prozent kürzeren Gesamtübersetzung liegt dennoch jederzeit mehr Zugkraft an den Rädern an, weshalb der neue Porsche 911 GT3 Touring (2025) bei unserer ersten Testfahrt noch lebhafter am Gas hängt und noch vehementer losprescht: Den Spurt von null auf 100 km/h absolviert der Sechsgang-Handschalter in 3,9 s. Nur die Höchstgeschwindigkeit sinkt von 320 auf 313 km/h. Noch fixer sprintet der Touring mit Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe (PDK), mit dem er in 3,4 s auf 100 km/h schießt und 311 km/h Spitze erzielt. Andererseits bringen sich Purist:innen damit um das sinnliche Vergnügen, das das extrem knackige GT-Getriebe vermittelt. Mit Handschaltung wiegt der GT3 zudem rund 16 kg weniger. Ein gewichtiges Argument, da Leichtbau beim GT3 traditionell enorme Bedeutung hat. Den zusätzlichen Ballast, der sich aus Abgasreinigung, verstärkten Türen und dickeren Bremsscheiben sowie anderen Details ergibt, egalisierten die Entwickler:innen mit dünnerem Teppich, einer leichteren 40-Ah-Batterie sowie diversen Leichtbau-Optionen wie Carbondach, hinteren Carbon-Fahrwerksteilen (Stabi, Koppelstangen, Schubfeld) sowie neuen Alurädern. Noch zu schwer? Dann helfen Magnesiumräder und die Carbon-Keramik-Bremsen, bis auf 1420 kg abzuspecken.

Die Konkurrenten:

 

Gewicht sparen dank Clubsport- und Leichtbau-Paket

Gewicht sparen obendrein die Carbon-Schalensitze, die neuerdings klappbar sind, da der neue Porsche 911 GT3 Touring (2025) auf vielfachen Kundenwunsch mit hinteren Notsitzen ausgerüstet werden kann. Alternativ lässt sich der flügellose GT3 aber auch mit Clubsport-Paket (Stahlrohr-Überrollbügel, Sechspunkt-Gurte, Feuerlöscher) oder einem Leichtbau-Paket sowie einem Überrollbügel aus Carbon ordern. Neben den Anpassungen an das Facelift-Design sowie volldigitalen Instrumenten besticht der neue GT3 mit optimierten Fahrwerkskomponenten. Die unteren Querlenker vorn sind wie beim GT3 RS als Aero-Profil ausgeführt. Ein abgesenkter vorderer Anlenkpunkt reduziert das Eintauchen beim Bremsen und eine neu kalibrierte Lenkung sorgt vor allem in langen, schnellen Kurven für mehr Ruhe und Gelassenheit, da die Lenkimpulse unter allen Umständen absolut linear umgesetzt werden. Das nimmt dem GT3 jegliche Nervosität um die Mittellage und sorgt für eine extrem detailreiche Rückmeldung. Überarbeitete Reifen (von Goodyear, Michelin oder Pirelli) bieten noch mehr Grip – selbst bei Nässe.

Eine modifizierte Abstimmung und neu konstruierte Federweganschläge sorgen für mehr linearen Federweg. Damit bügelt der 911 auf der ersten Testfahrt selbst wellige Pisten souverän aus und schluckt Curbs auf der Rennstrecke, ohne aus der Ruhe oder Balance zu geraten. Der GT3 wirft sich mit begeisternder Leichtigkeit und unerschütterlicher Stabilität in Kurven, ohne die Person am Steuer zu stressen. Dieses Auto lässt sich nicht nur unglaublich einfach unfassbar schnell bewegen, sondern vermittelt jederzeit ein enormes Vertrauen in seine scheinbar unerschöpflichen Reserven.

 

Technische Daten

AUTO ZEITUNG 04/2025Porsche 911 GT3 Touring
Technische Daten
Motor6-Zylinder-Boxer, 4-Ventiler, Partikelfilter; 3996 cm³
Antrieb6-Gang; manuell; Hinterradantrieb, Differenzialsperre
Leistung510 PS/375 kW bei 8500 /min
Max. Drehmoment450 Nm bei 6250 /min
Karosserie
Außenmaße (L/B/H)4570/1852 (2033)*/1279 mm
Leergewicht/Zuladung1461/304 kg
Kofferraumvolumen135 l (v.) + 373 l (h.)
Fahrleistungen
Beschleunigung (0-100 km/h)3,9 s
Beschleunigung (0-200 km/h)11,9 s
Höchstgeschwindigkeit313 km/h
Verbrauch auf 100 km13,7 l SP
Kaufinformationen
Grundpreis209.000 €
Marktstart2025
Alle Daten Werksangaben; *Breite mit Außenspiegel

 
Martin Urbanke Martin Urbanke
Unser Fazit

Noch nie war die Idee eines alltagstauglichen Racers reizvoller. Der neue Porsche 911 GT3 bietet insbesondere als dezenter Touring maximalen Fahrspaß auch diesseits der Rennpiste. Die gesetzlichen Anforderungen pariert er bravourös und steigert trotz strengerer Abgasreinigung sein Temperament – und schärft trotz zusätzlicher Assistenzsysteme seinen puristischen Charakter. Allerdings war er auch nie so teuer: 209.000 Euro.

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