Elektrischer Alltagsfreund: Erste Testfahrt im Mini Aceman (2024)
Der Mini Aceman rüstet fahrdynamisch ab
Mit dem neuen Mini Aceman (2024) präsentiert die Marke ihr erstes Modell, das ausschließlich rein elektrisch unterwegs ist. Ob diese dezidierte E-Auto-Plattform aus der Kooperation mit Great Wall in China Vorteile bietet, klärt die erste Testfahrt.
Der neue Mini Aceman (2024), der uns zur ersten Testfahrt bereitsteht, streckt sich auf eine Länge von 4,08 m und positioniert sich somit zwischen Mini Cooper und Mini Countryman. Fast schon könnte man behaupten, er fülle die Lücke, die der Mini Clubman hinterlassen hat. Für den Elektroflitzer stehen drei Motorisierungen zur Wahl, die immer auf Vorderradantrieb setzen. Als Aceman E fährt er mit 135 kW (184 PS), als Aceman SE mit 160 kW (218 PS) und als John Cooper Works mit 190 kW (258 PS) vor. Den Sprint von null auf 100 km/h soll das Spitzenmodell in 6,4 s absolvieren, während SE 7,1 und E 7,9 s brauchen. Ihre größte Differenzierung liegt aber in ihren Batterien (Alle Infos zum Stand der neuartigen Feststoffbatterien). Die Einstiegsvariante (E) nutzt einen 38,5 kWh fassenden Akku, der mit maximal 75 kW aufgeladen werden kann und für bis zu 309 km WLTP-Reichweite sorgt. SE und John Cooper Works wiederum fahren mit einem 49,2-kWh-Akku (netto) vor für bis zu 405 km (SE) respektive 355 km (John Cooper Works) WLTP-Reichweite. Der größere der Akkus lädt immerhin mit bis zu 95 kW.
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Der neue Mini Aceman (2024) ist mit seinen rundlichen Leuchten deutlich als Mini zu erkennen. Die Front ziert zudem eine Spange, die als optisches Verbindungselement zu den Verbrenner-Mini mit größerem Kühlergrill dient. Die Schweller und Radläufe setzen auf eine ausgeprägte Plastikbeplankung, und der Kofferraum fasst 300 bis 1005 l Gepäck. In Sachen Styling besteht die Wahl zwischen vier Ausstattungspaketen. Je nachdem finden sich im Interieur stoffbezogene Oberflächen oder Hartplastik. Wie bei allen neuen Mini sind das sehr reduzierte Interieur und die Bedienung über das runde Display gewöhnungsbedürftig – letzteres beinhaltet bei der ersten Testfahrt auch noch den ein oder andern Bug.
Leslie & Cars fährt den Mini Aceman (2024) im Video:
Erste Testfahrt: Infotainment des Mini Aceman nicht konsequent durchdacht
So wechselt beispielsweise die Navigationsanzeige nicht zurück auf den Bildschirm, wenn man bei der Fahrt die Fahrmodi wechselt. Das bedeutet, dass man die Touchfläche (Unser Pro & Contra zu Touchscreens) bedienen muss, was ablenkt. Auch eine individuelle Einstellung des Fahr-Set-ups ist nicht möglich. Im Personal-Modus können jedoch eigene Bilder auf das Display übertragen werden – Sounds und Animationen wurden in den Vordergrund gerückt, um die Verspieltheit des neuen Mini Aceman (2024) zu unterstreichen. Besser wäre es gewesen, wenn Mini der Lenkung mehr Hingabe gewidmet und ihr die Direktheit mitgegeben hätte, die dem Mini einst zum Lob des Gokart-Fahrgefühls verhalf.
Die Konkurrenten:
Der Aceman ist Mini-untypisch komfortorientiert
Das Lenkgefühl fällt auch im Sportmodus recht diffus aus. Zudem greift bei Zwischensprints sowie Kurvenfahrten das DSC (ESP) rigoros ein, was den Fluss unserer ersten Testfahrt oft unnötig stört. Und die eifrig agierenden Assistenzsysteme lassen nicht vergessen, dass hier viel in Zusammenarbeit mit China entstand, schließlich kennt man übervorsichtige Systeme vor allem von Autos aus Fernost. Einen besonders fahrdynamischen Eindruck hinterlässt der neue Mini Aceman SE (2024) trotz seines eher straff abgestimmten Fahrwerks nicht.
Nützliches Zubehör rund ums Elektroauto:
Damit macht der Aceman dem Cooper jedenfalls keine Konkurrenz und richtet sich an eine eher komfortorientierte Zielgruppe, die es im Alltag weniger quirlig mag. Mit ausreichend Platz für bis zu vier Personen ist er den täglichen Aufgaben im Alltag auf jeden Fall gewachsen. Und seine überschaubaren Abmessungen sind sowohl in der Stadt als auch auf dem Land von Vorteil, wobei die lange Motorhaube anfangs die Einschätzung der Dimensionen des Mini etwas erschwert. Doch daran kann man sich gewöhnen.
Technische Daten des Mini Aceman SE
AUTO ZEITUNG 24/2024 | Mini Aceman SE |
Technische Daten | |
Motor | Hybridsynchronmaschine |
Antrieb | Konstantübersetzung; Vorderrad |
Systemleistung | 160 kW/218 PS |
Max. Drehmoment | 330 Nm |
Kapazität/Spannung | 52,4 kWh (brutto)/400 V |
Karosserie | |
Außenmaße (L/B/H) | 4079/1754 (1991)*/1514 mm |
Leergewicht/Zuladung | 1710/525 kg |
Kofferraumvolumen | 300 - 1005 l |
Fahrleistungen | |
Beschleunigung (0-100 km/h) | 7,1 s |
Höchstgeschwindigkeit | 170 km/h |
Verbrauch auf 100 km | 14,0 kWh |
Reichweite | 405 km |
Kaufinformationen | |
Grundpreis | 34.150 € |
Marktstart | Herbst 2024 |
Alle Daten Werksangaben; *Breite mit Außenspiegel |
Der Mini Aceman setzt mit seinen Kulleraugen-Leuchten auf den klassischen Mini-Look und zeigt sich in seiner Abstimmung als unaufgeregter Begleiter für den Alltag. Das bestätigt auch die geringe DC-Ladeleistung, die ihn nicht gerade als Langstreckenläufer hervorhebt.