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Alle Tests zum MG EHS

MG EHS Plug-in-Hybrid (2021): Erste Testfahrt

MG Plug-in-Hybrid im ersten Check

Leslie Schraut Social Media-Redakteurin

Hinter dem neuen MG EHS Plug-in-Hybrid (2021) steckt kein britischer Sportwagen, sondern ein chinesischer Tiguan-Konkurrent. Dass Autos "made in China" keine Billigprodukte mehr sein müssen, zeigt unsere erste Testfahrt.

Roadster waren einmal, mit dem neuen MG EHS Plug-in-Hybrid (2021) – der uns hier zur ersten Testfahrt bereitsteht – präsentiert die einstige britische Sportwagenmarke ihr zweites Fahrzeug für den deutschen Markt – erneut ein SUV. Anders als der kleinere ZS EV fährt der 4,57 Meter lange EHS nicht rein elektrisch, sondern als Plug-in-Hybrid vor. Ein Modell, das zum Preis ab 34.990 Euro (Stand: Januar 2021) in vielerlei Hinsicht solide wirkt: Im EHS arbeiten ein 1,5-Liter-Vierzylinder-Turbomotor mit 119 kW (162 PS) und ein Elektromotor mit 90 kW (122 PS). Die Systemleistung beträgt 190 kW (258 PS) und das maximale Drehmoment 370 Newtonmeter. Die Kraft kommt ausschließlich über die Vorderräder auf die Straße. Um diese nicht zu überfordern, ist ein elektronisches Differenzial für die optimale Kraftverteilung zuständig. Der 16,6-kWh-Lithium-Ionen-Akku erlaubt es dem EHS, bis zu 52 Kilometer (WLTP) lokal emissionsfrei zurückzulegen. Ist der Akku leer, kann er mit lediglich 3,7 kW in viereinhalb Stunden geladen werden. Ein entsprechendes Ladekabel liegt serienmäßig bei. In puncto Design wagt MG keine Experimente und nutzt bereits gängige Stilelemente wie etwa den Kühlergrill im Diamantdesign. Die Frontscheinwerfer sind schmal gezeichnet und in der von uns gefahrenen, 37.490 Euro teuren "Luxury"-Variante in LED-Technik ausgeführt – so wie übrigens auch das Tagfahrlicht und die Rückleuchten. Das Interieur überzeugt mit geschäumten Oberflächen und ordentlich verarbeiteten Nähten. Harter Kunststoff findet sich erst ab Kniehöhe. Serienmäßig verfügt der neue MG EHS Plug-in-Hybrid (2021) in dieser Ausstattung unter anderem über Sportsitze mit Lederausstattung, die bequem gepolstert sind und genügend Seitenhalt bieten. Fahrer- wie Beifahrersitz lassen sich elektrisch einstellen, die Höhenverstellung ist dem Fahrersitz vorbehalten. Das unten abgeflachte Multifunktionslenkrad liegt gut in der Hand und erlaubt eine intuitive Bedienung des 12,3 Zoll großen, volldigitalen Cockpits. Der 10,1-Zoll-Touchscreen in der Mittelkonsole benötigt zwar merklich Reaktionszeit, verbindet sich dafür aber schnell, unkompliziert und kabelgebunden über Apple CarPlay oder Android Auto mit dem Smartphone.

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Erste Testfahrt mit dem neuen MG EHS Plug-in-Hybrid (2021)

Auf den ersten Kilometern der Testfahrt überzeugt vor allem das Zusammenspiel von Verbrenner und E-Antrieb: Diese wechseln sich kaum merklich ab. Die Zehnstufen-Automatik wählt die Gänge passend zur Fahrsituation, zeigt diese aber nicht im Tacho an. Auch hat der Fahrer keine Möglichkeit, manuell einzugreifen. 6,9 Sekunden benötigt der neue MG EHS Plug-in-Hybrid (2021) für den Sprint von 0 auf 100 km/h laut Datenblatt. Das klingt in der Theorie zwar schnell, im Zwischenspurt von Stadt- auf Landstraßentempo oder auf der Autobahn wirkt der MG trotz seiner 258 PS aber wenig dynamisch. Bei höherem Tempo jenseits der 100 km/h fallen zudem die lauten Wind- und Antriebsgeräusche auf. Das passt nicht zur eigentlich komfortablen Grundabstimmung. Bei leichten Fahrbahnunebenheiten weiß die Fahrwerksabstimmung zu überzeugen. Werden die Schlaglöcher größer, lässt der MG die Stöße recht ungefiltert durch. Über den EV-Knopf in der Mittelkonsole lässt sich der MG auf rein elektrischen Betrieb umstellen. Wer die elektrische Energie etwa für die spätere Fahrt durch die Innenstadt aufheben möchte, drückt denselben Knopf erneut und friert den Batteriestand so ein. Sollte die Batterie dafür nicht ausreichend geladen sein, kann sie auch während der Fahrt durch den Verbrenner geladen werden. Das hat aber einen erhöhten Kraftstoffverbrauch zur Folge und ist daher ökologisch nicht sinnvoll. Effizienter ist da natürlich, Bewegungsenergie in elektrische Energie umzuwandeln. Die Rekuperation bremst den neuen MG EHS Plug-in-Hybrid (2021) aber nur leicht ab und lässt sich in ihrer Intensität zudem nicht einstellen. Für die Sicherheit während der Fahrt sorgen im EHS zahlreiche Assistenzsysteme, die bei unserer ersten Testfahrt aber nicht vollständig überzeugen konnten: Die Verkehrszeichenerkennung zeigte wiederholt falsche Informationen an und der Spurhalteassistent hatte Aussetzer. Einen Grund zur Freude lieferte hingegen die Verbrauchsanzeige des Plug-in-Hybriden: Nach rund 60 Kilometern bei moderater Fahrweise durch die Stadt, über die Autobahn sowie die Landstraße zeigt diese 4,6 Liter im Durchschnitt an. Für ein 1,8-Tonnen-SUV ein ordentlicher Wert.

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Leslie Schraut Leslie Schraut
Unser Fazit

Der neue MG EHS Plug-in-Hybrid (2021) überzeugt vor allem über sein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Der Importwagen kann seit Dezember 2020 ab rund 35.000 Euro vorbestellt werden, ein vergleichbarer VW Tiguan eHybrid kostet mit entsprechender Ausstattung bis zu 20.000 Euro mehr. Für den Preis lassen sich kleinere Mankos wie Übersetzungsfehler im Infotainmentsystem verschmerzen, zumal die Verarbeitung überzeugt. Die Assistenzsysteme und die Geräuschdämmung hinterlassen bei unserer ersten Testfahrt einen zwiespältigen Eindruck.

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