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Geht auch ganz einfach:
Alle Tests zum BMW 5er

Neuer BMW M5 (Touring): Erste Testfahrt mit dem AMG-Gegner

Der neue M5 macht keine Kompromisse

Leslie Schraut Social Media-Redakteurin
Inhalt
  1. Erste Testfahrt: Der neue BMW M5 (2024) ist ein leichtfüßiges Schwergewicht
  2. Rennstrecken-Eindrücke mit dem M5 Prototyp
  3. Kombi: So fährt sich der BMW M5 Touring (2024)
  4. Technische Daten
  5. Fazit

Ja, der neue BMW M5 (2024) ist ein Hybrid geworden. Und ja, dadurch hat die Limousine ein Leergewicht von 2510 kg, beim Touring sind es nochmals 50 kg mehr. Aber spürt man das auch hinter dem Steuer? Antwort liefert die erste Testfahrt mit beiden Karosserievarianten!

Zielsetzung für den neuen BMW M5 (2024) war es, seine Leistung weiter zu steigern und den 4,4-l-V8-Biturbo im Modell beizubehalten. Immer strenger werdende Abgasnormen erschweren die Entwicklung eines Sportwagens dabei zusätzlich. Die Lösung wurde bekanntlich die Hybridisierung des Modells. Mit der 8-Stufen-ZF-Automatik verbunden, sorgt nun auch ein 145 kW (197 PS) E-Motor zusätzlich für Vortrieb. Das System kommt somit auf eine Leistung von 727 PS (535 kW) und ein Drehmoment von 1000 Nm, verteilt auf beide Achsen.

Auch rein elektrisches Fahren ist bis zu 69 km möglich, das haben wir bei der ersten Testfahrt allerdings nicht in Gänze testen können. Als dünne Platten verteilt sich die Batterie in der Fahrzeugmitte und optimiert somit gleich den Fahrzeugschwerpunkt mit. Der Limousine gelingt so bepackt der Spurt aus dem Stand auf Landstraßentempo in gerade mal 3,5 s – der neue BMW M5 Touring (2024) ist 0,2 s langsamer.
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Leslie & Cars zeigt den BMW M5 (2024) im Video:

 
 

Erste Testfahrt: Der neue BMW M5 (2024) ist ein leichtfüßiges Schwergewicht

Expert:innen werden hier womöglich mahnen, dass die Sprintwerte im Vergleich zum Vorgänger-M5 schlechter ausfallen. In der Realität wird den Unterschied aber wohl kaum jemand im öffentlichen Verkehr spüren können, denn schon mit dem ersten Gaspedal wird deutlich, dass die Limousine ordentlich vorwärts möchte und kann. 

Auf der Autobahn geht dem Sportler auf der linken Spur einfach nicht die Luft aus. Die zwei Turbolader geben dem V8 einen enormen Druck, Ansätze von Lücken werden gleich vom E-Motor gestopft. Der neue BMW M5 (2024) scheint schier endlos Dampf auf dem Kessel zu haben. Der digitalen Tachoanzeige kann man kontinuierlich und ohne Verzögerung beim Klettern zusehen. Auch dann noch, wenn man in Richtung der 250 km/h beziehungsweise auf Wunsch auch 305 km/h Spitze steuert. Selbst im Zwischensprint ist die volle Leistung immer wieder direkt abrufbar. Das System kann die Power bereitstellen, da der Akku sich auch während der Fahrt durch Bremsen und Verzögern mit bis zu 60 kW auflädt. So ist es fast unmöglich, den Akku im normalen Betrieb leer zu fahren. Aber nicht nur Geradeausfahren scheint die Power-Limousine zu meistern, auch Kurvenfahrten nimmt sie überraschend leichtfüßig.

Durch die verbreiterte Spur vorne und hinten sowie den Maßnahmen zur besseren Verwindungssteifigkeit im Vergleich zum Standard-BMW 5er liegt er bei der ersten Testfahrt deutlich satter auf der Straße. Gepaart mit der erstmals im Modell zum Einsatz kommenden Integral-Aktivlenkung, bei der die Hinterräder bis zu 1,5 Grad entgegengesetzt zu den Vorderrädern einlenken, wird auch hier das Gewicht zur Nebensache. Agil und flott lässt sich der M5 um die Kehren dirigieren. Dabei weist die Lenkung schon im Standard-Modus eine angenehme Direktheit auf, die sich im per Knopfdruck jedoch noch weiter intensivieren lässt. Damit ist noch weniger Lenkaufwand vonnöten.

Bis 140 km/h kann der neue BMW M5 (2024) rein elektrisch bewegt werden. Wer denkt, dass man es dann mit einem emotionslosen Gefährt zu tun hat, irrt. Da der E-Motor mit dem Getriebe verbunden ist, nutzt er die Getriebeübersetzung mit, um sein maximales Potenzial auszuschöpfen. Heißt: Auch im elektrischen Betrieb spürt man bei der ersten Testfahrt leichte Gangwechsel und die sportliche M Charakteristik. Serienmäßig fährt der M5 mit dem M-Adaptivfahrwerk vor. Per Knopfdruck kann die Dampferkennlinie angepasst werden, um härter oder weicher zu federn. Dabei zeigt der M5 abermals, dass er für so ziemlich jede Fahrsituation geschaffen ist – egal ob sportlich straff oder komfortabel aus der Langstrecke. Wer gerne sportlich fährt und noch mehr Grip haben möchte, sollte die optionale Performance-Bereifung wählen.

Die Konkurrenten:

 

Rennstrecken-Eindrücke mit dem M5 Prototyp

Und da ist es wieder, dieses aufregende Erlebnis der M5-Technik. In erster Linie ist es nicht die schiere Kraft, die das System zusammen erzeugt, sondern die Perfektion, wie sich diese Power entfaltet. Schon ohne elektrische Verfeinerung war die Art und Weise unnachahmlich, wie der V8 sein Drehmoment über ein massives Plateau losbrechen lässt und dann nahtlos in eine voluminöse Leistungsentfaltung bis hinauf auf maximal 7200 Touren übergibt. Jetzt raubt es einem den Atem, wie die kleinen Dellen der Verbrennungstechnologie von der elektrischen Zauberhand geglättet werden.

Gerade im Attacke-Modus auf dem Salzburgring begeistert das feine, unmittelbare und intensive Ansprechverhalten – egal bei welcher Drehzahl und in welchem Gang. Dieser Triebsatz folgt mit bedingungslosem Gehorsam und stürmt die lange Gerade hinauf, als würde sie ins Tal hinabführen. Der M5 bleibt auch über die folgende Kuppe und den kurzen harten Bremsschlag danach bei Tempo 260, um sich mit irrsinniger Stabilität in den folgenden langen, schnellen Rechtsbogen einzufädeln, hochpräzise und phänomenal mitteilsam – mit 2435 kg Leergewicht!

Dazu wurde die Allradlenkung nicht auf Komfort beim Rangieren getrimmt, sondern auf Handling und Stabilität. BMW verzichtet auch weiterhin auf eine zumeist träge Luftfederung und hat ein herrlich feinfühliges Stahlfederfahrwerk mit gekonnt abgestimmten adaptiven Dämpfern konstruiert. Die Karosserie wurde passend dazu über zahlreiche Zusatzverstrebungen im Heckbereich und ein Dom-Stirnwand-Schubfeld vorn verstärkt. Der neue M5 liegt unglaublich authentisch in der Hand, stützt sich über die deutlich breitere Spur mit irrsinnigem Grip ab und vermittelt selbst beim Flirt mit dem Grenzbereich ein unfassbar sicheres und spielerisches Gefühl. Trotzdem bleibt immer noch Raum für Korrekturen.
Von Michael Godde

 

Kombi: So fährt sich der BMW M5 Touring (2024)

Mit 500 bis 1630 l Kofferraumvolumen verbindet der neue BMW M5 Touring (2024) Sportlichkeit mit Praktikabilität. In seiner dynamischen Fahrweise steht er der Limousine in nichts nach, allerdings merkt man ihm gerade bei dynamischerer Kurvenfahrt das Plus an Heck etwas an. Gleichzeitig federt er aber auch sehr komfortabel und hält sich im Benzinkonsum zurück. Bei der ersten Testfahrt erzeugt das Gesamtkonzept einen so harmonischen Eindruck, dass man kaum wieder aussteigen mag…

 

Technische Daten

AUTO ZEITUNG 24/2024BMW M5
Technische Daten
MotorenV8-Zylinder, 4-Ventiler, Biturbo; 4395 cm³;
Permanenterregte Synchronmaschine
Antrieb8-Stufen-Automatik; Allrad
Systemleistung727 PS/535 kW
Systemdrehmoment1000 Nm
Kapazität/Spannung18,6 kWh (netto)/347,5 V
Karosserie
Außenmaße (L/B/H)5099/1970 (2156)*/1510 mm
Leergewicht/Zuladung2435/505 kg
Kofferraumvolumen466 l
Fahrleistungen
Beschleunigung (0-100 km/h)3,5 s
Höchstgeschwindigkeit250 km/h (opt. 305 km/h)
Verbrauch auf 100 km1,9 l S und 26,8 kWh
Elektrische Reichweite69 km
Kaufinformationen
Grundpreis144.000 €
MarktstartNovember 2024
Alle Daten Werksangaben *Breite mit Außenspiegeln

 
Leslie Schraut Leslie Schraut
Unser Fazit

Der neue BMW M5 ist ein kompromissloser Sportler, der in seinem Einsatzgebiet noch vielfältiger geworden ist. Egal ob im Verbrenner-, gemischten oder elektrischen Betrieb, seine Charakteristik macht stets klar, dass man in einem M-Modell sitzt, gleichzeitig kommt der Komfort nicht zu knapp. Die Limousine startet ab 144.000 Euro, der Touring kostet mindestens 2000 Euro mehr.

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