Neuer Abarth 124 Spider (2016): Erste Testfahrt Gänsehaut-Sound im 124 Spider
Der neue Abarth 124 Spider (2016) sorgt für ein flüssiges und spritziges Fahrerlebnis, selbst auf kurvigen und unberechenbaren Strecken. Dazu spielt seine "Record Monza"-Auspuffanlage mit tiefen Bässen und harzigen Tönen auf der Gänsehaut-Tonleiter. Erste Testfahrt!
Zündung an, Druck auf den Startknopf – und eine Gänsehaut tanzt Samba über den ganzen Rücken. Wer vom neuen Abarth 124 Spider (2016) erwartet hat, er wäre einfach der etwas sportivere Bruder des lebensfrohen Fiat 124 Spider, wird von diesem Sound ganz schnell umprogrammiert: Harzig, räudig und bassig schnorchelnd rockt der 1,4-Liter-Turbo-Vierzylinder des neuen Abarth 124 Spider los, die vierflutige "Record Monza"-Auspuffanlage mit Klappensteuerung erzählt bereits im Stand die ganze Abarth-Geschichte. Aus einem Fiat einen Abarth machen? – Das geht so: Der schlanke Zweisitzer hätte auch den 1,8-Liter-Turbo-Four bekommen können, der es in anderen Fiat-Konzernmodellen auf weit über 200 PS schafft. Aber das gewichtigere Aggregat hätte die fragile Balance des knapp 1100 Kilogramm schweren neuen Abarth 124 Spider verdorben. Deshalb finden wir unter der langen, mattschwarz lackierten Motorhaube den kleinvolumigen Eins-Punkt-Vier, der im Abarth-Trimm 170 PS leistet und aus dem neuen Abarth 124 Spider (2016) immer noch ein verflixt schnelles Auto macht: 6,8-Sekunden-Sprint, 232 km/h Topspeed – da bleibt nicht nur der 160 PS starke Mazda MX-5, auf dem der 124 technisch basiert, zurück.
Fiat 124 Spider im Fahrbericht (Video):
Erste Testfahrt im neuen Abarth 124 Spider (2016)
Vor allem wenn die Straßen eng, kurvig und unberechenbar werden, macht der neue Abarth 124 Spider (2016) auch wesentlich teureren und leistungsstärkeren Konkurrenten gewaltig Druck: Heckantrieb, wenig Gewicht, eine ausgewogene Gewichtsverteilung, gute Bremsen, eine herrlich exakte Lenkung, das sauber abgestimmte Fahrwerk und ein serienmäßiges Sperrdifferenzial lassen den neuen Abarth 124 Spider regelrecht durch die Kehren tanzen. Federleichtes und lineares Einlenken, spontane Reaktionen auf nur minimale Lenkbefehle, gut kontrollierbares Fahrverhalten und saftige Traktion sind die Parameter, aus denen die Abarth-Ingenieure ein herrlich flüssig zu fahrendes Fahrspaß-Auto gegossen haben. Bereits der verspielte Fiat 124 Spider schöpft ganz tief aus den guten Genen des japanischen Konzept- und Chassis-Spenders, lässt sich aber durch seinen druckvollen Turbomotor spürbar entspannter fahren als der MX-5. Im neuen Abarth 124 Spider (2016) wird das dann noch einmal drastisch verstärkt und durch einen fast verboten scharfen Motorsound dramatisiert. Dass diese Zusatz- Würze mit exakt 40.000 Euro nicht ganz preisgünstig ist, wird zumindest durch die emotionale Auslegung des Abarth relativiert. Seine gute Verarbeitung und die hohe Funktionalität des 124 Spider machen einem die Entscheidung zusätzlich leichter: Den praktischen Kofferraum, die knarzfreie Karosserie-Steifigkeit, das knackig schaltbare Sechsgang-Getriebe, die sympathisch reduzierte Bedienung sowie das einhändig bedienbare Stoffverdeck (Entriegeln, nach hinten werfen, basta) haben die 124-Brüder schließlich auch vom MX-5 übernommen. Japanisch pragmatisch.
Gute Verarbeitung im neuen Abarth 124 Spider (2016)
Statt aber dem häufig sehr technisch und kühl wirkenden Charakter der Mazda-Saugmotoren verhaftet zu bleiben, wirken die italienischen Turbo-Brüder überraschend schwungvoll und souverän. Unterm Strich dürfte der preisgünstigere, lebendige Fiat hier übrigens die erste Wahl sein. Für den neuen Abarth 124 Spider (2016) sprechen aber drei Gründe: ultimatives Vollstrecken dank Sperrdifferenzial und Extra-Power, optionale Sechsstufen-Automatik, die trotz Schaltwippen eher komfortabel denn sportlich ausgelegt ist – und dieser Gänsehaut-Sound. Mit dem neuen Abarth 124 Spider hat der zweisitzige Fiat einen nicht ganz billigen, aber charismatischen Bruder bekommen, der die schönen Seiten des 124 übernimmt und weiter ausbaut: Begeisternd leichtfüßiges Fahrverhalten, druckvoller Turbomotor, emotionale und funktionale Machart. Im Abarth wird das alles lustvoll überhöht und durch dramatische Elemente verstärkt. Was für ein wilder Hund!