Mini Vision Urbanaut (2020): Preis
Mini-Van als Stadt-Oase
War der Mini Vision Urbanaut (2020) bisher nur eine digitale Van-Studie, so erwacht er als fahrtaugliches Modell nun erstmals zum Leben. Wie hoch Preis und Reichweite eines möglichen Serienmodells wohl sein könnten?
Der Mini Vision Urbanaut (2020) mag auf den ersten Blick irritieren, denn bisher stand die Marke für andere Werte. Mit quietschenden Reifen um die Ecken, im Slalom durch den Stau und im Parkhaus auch in die kleinste Lücke – so hat sich der Mini ursprünglich den Ruf als Gokart unter den Kleinwagen erarbeitet. Doch geht es nach Mini-Chef Bernd Körber und seinem obersten Designer Oliver Heilmer, könnte es damit bald vorbei sein. Denn mit Blick auf immer vollere Städte, immer engere Wohnungen und immer kürzere Fahrten haben sich die beiden bei ihrem Projekt vor allem der Standzeit eines Fahrzeugs gewidmet. Um möglichst viel Raum auf möglichst kleiner Fläche zu schaffen, haben sie sich beim Mini Vision Urbanaut (2020) für die wahrscheinlich einzige Karosserievariante entschieden, die es in über 60 Jahren Mini noch nicht gegeben hat: einen Van. Nun hat Mini das digitale Van-Konzept als fahrtaugliches Modell umgesetzt.
Der Mini JCW GP Electric im Video:
Fahrtaugliches Modell des Mini Vision Urbanaut (2020) feiert im Juli 2021 Premiere
Der Mini Vision Urbanaut (2020), der freilich auch auf die Weiterentwicklung der Designsprache einstimmen will, ist mit 4,46 Metern nicht nur der bislang längste Mini in der Geschichte, sondern der erste mit einer Schiebetür. Und weil es den beiden Verantwortlichen nicht nur um "Kokooning" geht, sondern auch um "Community", kann man sich darin nicht nur einigeln, sondern auch seine Frontscheibe aufstellen. Haben andere Fahrzeuge unterschiedliche Fahrmodi, so besitzt der Urbanaut verschiedene "Moments": Mit ihnen wandelt sich der Urbanaut vom luxuriösen Rückzugsraum zum Ruhen, zum Arbeiten im Moment "Chill" oder zur Partyzone für "Vibe"-Momente. Verschiedene Düfte sollen die Stimmung noch eindrücklicher machen. Und wer "Wanderlust" aktiviert, der stellt fest, dass dieser Mini tatsächlich auch noch fahren kann. Natürlich teilweise autonom und selbstredend vollelektrisch. Im Fokus steht beim Mini Vision Urbanaut (2020) jedoch mehr das "Erleben mit dem Fahrzeug" als die Fahrt an sich.
Was wären Preis und Reichweite des Mini Vision Urbanaut (2020) Serienmodells?
Beim Innenraum des Mini Vision Urbanaut (2020) legten die Entwickler:innen großen Wert auf Nachhaltigkeit. Durch wandelbare Komponenten mit Doppelfunktion sollte unnötiger Materialeinsatz vermieden werden. Das Dashboard senkt sich ab und wird zum "Daybed", der Bildschirm über dem Tisch verwandelt sich in eine Lampe. Zudem herrschen nachwachsende, recyclebare oder recycelte Materialien vor – auf Materialmix verzichtet der Van, um die Wiederverwertung zu vereinfachen. Auch auf die Haptik der Oberflächen hat Mini geachtet. Denn der Urbanaut soll mit allen Sinnen erlebt werden können. Die Frontscheibe öffnet auf Wunsch nach oben. So entsteht der "Street Balcony", der Interaktion mit der Umwelt und ein noch großzügigeres Raumgefühl ermöglicht. Oder die "Cosy Corner" im Fond, wo sich ein mit Stricktextil bezogener Bogen über die Sitzbank spannt und dank der LED-Hinterleuchtung bespielt werden kann. Zwischen "Daybed" und "Cosy Corner" ist sogar noch Platz für einen Tisch samt Topfpflanze. Körber weiß, dass der Urbanaut auf den ersten Blick so gar nicht zur Marke passen will und freut sich beinahe an den irritierten Reaktionen. Denn wenn man genauer hinschaue, stehe Mini eben gerade für solche Überraschungen und Tabubrüche. Deshalb ist der Mini Vision Urbanaut (2020) für ihn und sein Team auch mehr als eine Fingerübung. "Das ist keine bunte Fantasie, sondern eine ernsthafte Überlegung", sagt Körber. Bis zu einer möglichen Serienreife ist es wohl trotzdem noch etwas hin. Zu welchem Preis und mit welcher Reichweite das fahrende Stadtwohnzimmer nutzbar werden könnte, steht also in den Sternen.