Mini Cooper S Clubman im Einzeltest Mini-Max
Mit dem Kombi Mini Clubman erweiter Mini die Modellpalette um eine originelle Variante. Im Test: der Cooper S
Eckdaten | |
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PS-kW | 174 PS (128 kW) |
Antrieb | Vorderrad, 6 Gang manuell |
0-100 km/h | 7.4 Sekunden |
Höchstgeschwindigkeit | 224 km/h |
Preis | 23.900,00€ |
Es gibt viele aufregende Autos auf dieser Welt. Unter den Kleinwagen muss man aber lange suchen, bis man ein Exemplar findet, das schon beim Zuschauen pure Emotionen weckt. Eines davon, vielleicht das einzige: der neue Mini Clubman. Selten hat ein Testwagen für so viel Aufsehen gesorgt.
Mit einer Außenlänge von knapp 3,96 Metern ist der Clubman exakt 24 Zentimeter länger als das reguläre Modell. Mitgewachsen ist auch der Radstand um acht Zentimeter, wovon hauptsächlich die Passagiere im Fond profitieren, die sich über mehr Beinfreiheit freuen.
Das macht den kleinen Kombi aber noch nicht einzigartig, denn das können andere Hersteller auch. Vielmehr ist es das unverwechselbare und pfiffige Design-Konzept mit der kleinen, gegenläufig öffnenden Seitentür auf der Beifahrerseite, die den Zugang nach hinten spürbar erleichtert. Jetzt kommt spätestens der Moment, wo Besitzer des normalen Mini vielleicht etwas grün vor Neid werden: Ja, der Clubman ist ein Mini mit Nutzwert.
Wie von Geisterhand öffnen sich die zweigeteilten Hecktüren scheinbar von selbst – da von Gasdruckfedern unterstützt – und geben den Blick auf das Gepäckabteil frei. Das Stauvolumen beträgt 260 bis 930 Liter (Mini: 160 bis 680 Liter) und reicht für den Wochenendausflug. Nüchtern betrachtet ist der Clubman aber nur ein Mini-Frachter. Zum Vergleich: Der derzeit einzige Kombi-Konkurrent in dieser Klasse, der Peugeot 207 SW, bietet mit 337 bis 1258 Litern deutlich mehr Ladevolumen.
Frei nach dem Motto Länge läuft fährt sich der Clubman weniger nervös als der Mini, ohne aber seine sportlichen Gene zu verleugnen. So ist er trotz des aufpreispflichtigen Sportfahrwerks (200 Euro) auch nicht so kompromisslos hart ausgelegt wie der Dreitürer mit gleichem optionalen Extra.
Auch dank seines längeren Radstands macht dieser Mini nicht auf Plombenkiller – sein Federungskomfort auf unebener Fahrbahn kann als durchaus erträglich bezeichnet werden. Einzig Querfugen dringen bis in den Innenraum des rasenden Kuriers spürbar durch. Die straffe Abstimmung in Verbindung mit der direkten und exakten elektrisch unterstützten Servolenkung lassen diese Cooper S-Variante wild ums Eck gehen und erlaubt hohe Kurvengeschwindigkeiten. Da gleicht der Clubman dem herkömmlichen Mini wie ein Ei dem anderen.
Auch wenn der Clubman 100 Kilo mehr auf die Waage bringt, er verdient weiterhin das Prädikat Gokart-Feeling pur. Der Fahrer sollte jedoch behutsam aufs Gas treten, denn der 175 PS starke Turbomotor ist schon früh leistungsbereit und hat reichlich Kraft. So viel, dass der Antrieb beim Herausbeschleunigen manchmal an der Lenkung zerrt und zum häufigeren Korrigieren auffordert. Das im Testwagen optional verbaute Sperrdifferenzial hilft, den Clubman reifenschonend an der Traktionsgrenze entlangzuführen. Der Durchzug knapp oberhalb von 2000 Touren ist beachtlich, das Herunterschalten oftmals überflüssig, obwohl die Bedienung der exakten Sechsgang-Schaltbox richtig Laune macht und der Mini mit zunehmender Drehzahl lustvoll aus seinem Doppelauspuff röhrt – wenn es sein muss, sogar bis Tempo 224.
Knausern kann der Kombi aber auch. Denn wer die Vorteile des Benzin-Direkteinspritzers richtig nutzt, die serienmäßige Start-Stopp-Automatik einschaltet und fleißig den Empfehlungen der Schaltanzeige folgt, wird mit einem angemessenen Durchschnittsverbrauch von exakt neun Liter Superbenzin belohnt. Sobald der Clubman etwa an einer roten Ampel steht und der Fahrer das Kupplungspedal tritt, schaltet sich der Motor ab. Wechselt die Ampel auf Grün, ist nur ein erneuter Tritt auf das linke Pedal nötig, und weiter gehts.
Mit 23.900 Euro ist der Cooper S Clubman zwar 2300 Euro teurer als der Cooper S. Dafür erhält man neben serienmäßigem DSC (ESP) einen charismatischen Klein-Kombi mit hohem Aufmerksamkeitsfaktor.
Fazit
Ganz klar, der Anglo-Bayer mit Sinn fürs Raffinierte bietet deutlich höheren Nutzen als der reguläre Mini. Das allein wird aber nur die wenigsten interessieren. Vielmehr ist es das außergewöhnliche Design des Clubman, das auf großen Zuspruch stoßen wird. Zumal er genauso handlich ums Eck geht wie der herkömmliche Mini und in Verbindung mit dem 175 PS starken Turbomotor ebenso enormen Fahrspaß bereitet. Dank besserem Federungskomfort ist er obendrein ausgewogener, was der Alltagstauglichkeit dient.
Technische Daten | |
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Motor | |
Zylinder | R4 / 4 |
Hubraum | 1598 |
Leistung kW/PS 1/Min | 128/174 5500 U/min |
Max. Drehmom. (Nm) bei 1/Min | 240 1600 U/min |
Kraftübertragung | |
Getriebe | 6 Gang manuell |
Antrieb | Vorderrad |
Fahrwerk | |
Bremsen | v: innenbel. Scheiben h: Scheiben |
Bereifung | v: 205/45 R 17 h: 205/45 R 17 |
Messwerte | |
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Gewichte (kg) | |
Leergewicht (Werk) | 1205 |
Beschleunigung/Zwischenspurt | |
0-100 km/h (s) | 7.4 |
Höchstgeschwindigkeit (km/h) | 224 |
Verbrauch | |
Testverbrauch | 9l/100km (Super) |
EU-Verbrauch | 6.3l/100km (Super) |
Reichweite | k.A. |
Abgas-Emissionen | |
Kohlendioxid CO2 (g/km) | k.A. |