Ukraine-Supercar: Mercedes SLR-Amöbe aus BMW 7er gezimmert
Meine Damen und Herren, treten Sie näher: Hier sehen Sie, warum der "Jet Age"-Designtrend der 1950er-Jahre nie ein Comeback feierte und auch in Zukunft nicht feiern wird. Der sogenannte Mercedes SLR Valentina geistert seit Jahren als amöbenförmiges Phantom durch die Straßen der Ukraine und lässt Betrachtenden den Atem stocken. Hat hier jemand wirklich einen hochexklusiven Mercedes SLR McLaren mit Wrackteilen eines Kampfjets getunt? Und wie kann dieses silberne Monstrum überhaupt verkehrstauglich sein? Zwar können wir auf letztere Frage keine erklärende Antwort geben, dafür aber immerhin auf erstere.
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Hinter dem geschmacksverzerrenden Einzelstück steckt der ukrainische Tüftler Nikolai Iwanowitsch, der offenbar noch einen 1992er BMW 740i der Generation E32 übrig hatte und sich in den Kopf setzte, das wildeste Automobil des ganzen Landes auf die Räder zu stellen. In Eigenregie, versteht sich. Dafür schweißte er der Limousine eine völlig eskalierte Coupé-Form über das Chassis, die vorne Inspiration vom Mercedes SLR McLaren nimmt und sich hinten am sowjetischen Jagdflugzeug Suchoi Su-27 orientiert. Der 286 PS (210 kW) starke V8 blieb scheinbar weitestgehend unverändert, ebenso wie das schwarze Lederinterieur (So Leder richtig pflegen). Als sein Werk nach mehr als zehn Jahren Arbeit 2013 fertig war, benannte er es nach seiner Frau Valentina.
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Der Mercedes CLA (2025) im Video:
Hasste er seine Frau? Mercedes SLR Valentina nach Partnerin benannt
Nicht zuletzt deshalb scherzen manche User:innen auf Reddit: "Hasste er seine Frau?" Aber man kann es ihnen ehrlicherweise nicht verübeln. So wirkt die ins Absurde verlängerte F1-Nase, als würde der "SLR" seine BMW-Gene bei jeder Gelegenheit in Pinocchio-Manier verleumden. Die Scheinwerfer vorne und vor allem hinten erinnern mehr an eine einsturzgefährdete Jahrmarktattraktion als an ein Fortbewegungsmittel. Wer genau hinsieht, erkennt sogar, dass die Inlets der turbinenförmigen Rückleuchten aus simplen Blecheimern gefertigt sind. Überhaupt reicht schon ein zweiter Blick aufs Auto aus, um festzustellen, das hier zwar ein kreativer Kopf, aber sicherlich kein Perfektionist am Werk war.
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Sportwagengefühl dürfte trotzdem im Mercedes SLR Valentina aufkommen, und das nicht nur wegen der winzigen und steil stehenden Fensterscheiben. Laut eigener Aussage von Iwanowitsch soll sein Werk lediglich 1,5 t auf die Waage bringen, obwohl sich das silberne Ungetüm über mehr als fünf Meter Länge erstreckt. Damit fällt es etwa 200 kg leichter aus als ein Serien-7er, wodurch sich die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h auf unter sieben Sekunden einpendeln dürfte. Ob die Kampfjet-Form wiederum der Aerodynamik (Der cW-Wert erklärt) wirklich tauglich ist und Geschwindigkeiten von mehr als 200 km/h erlaubt, lässt sich hingegen kaum abschätzen. Unsere Sorge wäre auch eher, dass sich Teile der Verkleidung lösen und am Ende als potenzielle Ufo-Funde ins Museum gebracht werden könnten.