Mercedes GLK 320 CDI im Fahrbericht Der Feldjäger
Die Konkurrenz hat sich bereits in Stellung gebracht und wartet auf den Start des kompakten GLK. Die Taktik, mit der Mercedes ein großes Stück vom hart umkämpften SUV-Markt erobern will: Geländetauglichkeit
Eckdaten | |
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PS-kW | 224 PS (165 kW) |
Antrieb | Allradantrieb, permanent, 7 Gang Automatik |
0-100 km/h | 7.5 Sekunden |
Höchstgeschwindigkeit | 220 km/h |
Preis | 46.053,00€ |
Es ist schon ein wenig verwunderlich, dass nach der ersten Fahrvorstellung mit dem Vorserienmodell nun auch die erste Begegnung mit dem Serienfahrzeug des GLK ausschließlich im Gelände stattfindet – die Marketingstrategen von Mercedes haben es so geplant. Damit ist die Richtung klar: Zwar erfreuen sich kompakte SUV als geräumige Autos mit erhöhter Sitzposition und gutem Sicherheitsgefühl einer wachsenden Beliebtheit, aber die meisten glänzen ausschließlich auf glattem Asphalt. Deshalb soll der robust wirkende GLK 320 CDI zeigen, dass er mehr kann.
Denn der neue Mercedes ist ein echter Feldjäger. Sein serienmäßiges Allradsystem steuert im Normalfall die Kraft zu 45 Prozent an die Vorderräder und zu 55 Prozent an die Hinterräder. Das zentrale Differenzial regelt dabei die Kraft über eine neu entwickelte Lamellenkupplung mit einer Grundsperrung von 50 Newtonmetern. Ein Reduktionsgetriebe oder gänzlich sperrbare Differenziale sucht man vergebens. Beim GLK übernimmt die Elektronik diese Aufgaben. Insbesondere dann, wenn wie in unserem Testwagen das optionale Offroad-Technik-Paket mit an Bord ist. Ein Knopfdruck genügt, und die Programme schalten auf Offroad. Beachtlich, wie sich der GLK dann durch schlammige Spurrinnen wühlt und wellige Steigungen meistert. Böschungswinkel von vorne 23 und hinten 25 Grad sowie ein solider Unterbodenschutz reichen aus, um Geländeausfahrten ohne Blessuren zu überstehen.
Dem Fahrer, der das sehr großzügige Raumangebot genießt, bleibt nur, die Richtung vorzugeben und aufs Gaspedal zu treten. Auch wenn ein Rad wegen der geringen Achsverschränkungen mal in der Luft hängt, wandelt das elektronische Traktionssystem (4ETS) die Kraft sicher über die Räder mit Bodenkontakt in Vortrieb um. Zudem lässt sich der GLK 320 CDI, den es wie alle anderen Modelle ausschließlich mit Siebenstufenautomatik geben wird, noch sanfter bewegen als das Vorserienmodell. Insbesondere im Offroad-Modus ermöglicht das gefühlvolle Ansprechen millimetergenaues Dirigieren. Harte Stöße beim Kippen über die Diagonale verkraftet die sehr steife Karosserie klaglos.
Wie gut die elektronischen Systeme mit dem Allradantrieb harmonieren, demonstriert der Mercedes auf zügig passierten Schotterpisten. Schnell angefahrene Kurven durcheilt er ohne Tücken. Die fein dosierten Eingriffe des ESP wirken keineswegs störend. Zudem wird die Stabilität von der künftig bei allen Modellen obligatorischen Mischbereifung (hinten breiter) positiv beeinflusst. Das wohl abgestimmte Fahrwerk, das zum einen die buckeligen Pisten unserer Teststrecke bravourös absorbiert und zum anderen in Kurven die Karosserie gekonnt stützt, gefällt.
Wie gut sich der GLK auf asphaltierten Strecken schlägt, muss der erste Straßenfahrbericht im Juli zeigen. Zum Verkaufstart im Oktober stehen der 224 PS starke 320 CDI und die beiden Benziner GLK 280 (231 PS) und GLK 350 (272 PS) bereit. Das Basismodell GLK 220 CDI BlueEFFICIENCY folgt erst im Frühjahr 2009. Michael Godde
Technische Daten | |
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Motor | |
Zylinder | V6 / 4 |
Hubraum | 2987 |
Leistung kW/PS 1/Min | 165/224 3800 U/min |
Max. Drehmom. (Nm) bei 1/Min | 540 1600 U/min |
Kraftübertragung | |
Getriebe | 7 Gang Automatik |
Antrieb | Allradantrieb, permanent |
Fahrwerk | |
Bremsen | v: innenbel. Scheiben h: innenbel. Scheiben |
Bereifung | v: 235/60 R 17 h: 255/55 R 17 |
Messwerte | |
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Gewichte (kg) | |
Leergewicht (Werk) | 1805 |
Beschleunigung/Zwischenspurt | |
0-100 km/h (s) | 7.5 |
Höchstgeschwindigkeit (km/h) | 220 |
Verbrauch | |
Testverbrauch | k.A. |
EU-Verbrauch | 7.9l/100km (Diesel) |
Reichweite | k.A. |
Abgas-Emissionen | |
Kohlendioxid CO2 (g/km) | k.A. |