Mercedes CLA (EQ) (2025): Zukunftsmodell endlich enthüllt
Preis des Mercedes CLA (2025) noch unklar
Mit dem Mercedes Concept CLA Class gab die Marke auf der IAA 2023 erstmals einen seriennahen Ausblick auf die künftigen Einstiegsmodelle der Marke. Im März 2025 folgt mit dem Mercedes CLA endlich die Weltpremiere des ersten Modells auf der neuen MMA-Plattform, auf der auch ein CLA Shooting Brake sowie zwei SUV folgen sollen. Da Mercedes der gesonderten EQ-Nomenklatur abgeschworen hat, firmieren elektrische und verbrennende Modelle nun unter demselben Modellnamen – Vorreiter ist hier die G-Klasse. So soll der CLA zuerst als Elektroauto mit dem Namenszusatz EQ und später als Mildhybrid auf den Markt kommen. Der noch aktuelle Vorgänger startet bei einem Preis von rund 40.000 Euro (Stand: März 2025) – wohlgemerkt als Verbrenner. Wir erwarten neben einer generellen Preissteigerung einen zusätzlichen Aufschlag über mehrere tausend Euro für die E-Variante.
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Der Mercedes CLA (2025) im Video:
Antrieb: 800-V-Elektro-Plattform & neuer 1,5-l-Vierzylinder
Die Mercedes-Benz Modular Architecture (MMA) wird vom Hersteller zwar als dezidierte Elektro-Plattform bezeichnet, ist jedoch auch für Verbrenner ausgelegt. Im Falle des Mercedes CLA (2025) ist die E-Variante nochmals spannender, weil sie zum einen neu eingeführt wird und zum anderen den Start einer neuen Elektro-Strategie abseits eigener Modellreihen markieren soll. Die 800-V-Architektur ermöglicht auch in der Kompaktklasse Ladeleistungen von bis zu 320 kW, womit in zehn Minuten genug Energie für rund 300 km Reichweite geladen werden soll – ideale Bedingungen vorausgesetzt. Die Spitzenbatterie verfügt über eine Nettokapazität von 85 kWh, wobei dem Graphit der Anoden nun Siliziumoxid beigemischt wird. Ende 2025 soll zudem eine Einstiegsbatterie mit einer nutzbaren Kapazität von 58 kWh folgen. Die WLTP-Reichweiten betragen je nach Variante bis zu 792 km.
Im Vergleich zur Studie wurde die Leistung der permanenterregten Synchronmaschine an der Hinterachse von 175 kW (238 PS) auf 200 kW gesteigert (272 PS), das maximale Drehmoment liegt bei 335 Nm. Die Variante mit Allradantrieb arbeitet mit einem zusätzlichen Motor an der Vorderachse und bringt es auf 260 kW (354 PS) Systemleistung sowie 515 Nm maximales Drehmoment, womit der CLA in 4,9 s auf 100 km/h sprinten soll. Der gesichtete AMG-Erlkönig (ab Bild 14) dürfte leistungstechnisch noch eine Schippe drauflegen.
Nützliches Zubehör rund ums Elektroauto:
Neben Power und hoher Ladeleistung legte Mercedes bei der Entwicklung auch hohen Wert auf Effizienz. Dazu soll neben einem Zweigang-Getriebe auch ein Antriebskonzept beitragen, das bei der Allradvariante den Motor an der Vorderachse nur bei hohem Leistungs- oder Traktionsbedarf zuschaltet – ähnlich dem automatisch zuschaltenden Allradantrieb beim Verbrenner. Auch die weiterentwickelte Wärmepumpe soll die Reichweite schonen, indem sie Außenluft und Antriebseinheit Wärme entzieht, um auf diese Weise den Innenraum zu heizen. Als WLTP-Verbrauch pro 100 km gibt Mercedes 12,2 bis 14,1 kWh für den Hecktriebler und 12,5 bis 14,7 kWh für den Allradler an.
Im verbrennenden Mercedes CLA (2025), der kurz nach der Premiere des Elektroautos folgen soll, kommt ein neu entwickelter 1,5-l-Vierzylinder-Benziner aus chinesischer Produktion zum Einsatz, der in ein 48-V-Mildhybrid-System eingebettet wird. Mit 20 kW (27 PS) elektrischer Leistung können innerstädtische Strecken auch vollelektrisch erledigt werden. Eine elektrische Reichweite nennt Mercedes nicht, angesichts der Kapazität von 1,3 kWh dürfte sie sich jedoch auf wenige Kilometer beschränken. Die Leistung der drei angekündigten Motorvarianten beläuft sich auf 136 PS (100 kW), 163 PS (120 kW) und 190 PS (140 kW), zuzüglich der Leistung des E-Motors. Für die richtige Übersetzung sorgt ein Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe, das wahlweise die Vorderachse oder alle vier Räder antreibt. Alles zum neuen Motor hier.
Die Konkurrenten:
Exterieur: Linie von Limousine und Shooting Brake kaum verändert
Entsprechend der Markenpolitik, nach der die E-Variante in die vorhandene Verbrenner-Palette eingegliedert wird, kommt der neue Mercedes CLA (2025) optisch nicht revolutionär daher – und das im positiven Sinne. Die neue Generation ist optisch als typische Weiterentwicklung des Vorgängers zu verstehen und rollt nicht in rundgelutschtem EQ-Auftritt oder mit allzu großen Experimenten an die Startlinie. Die MMA-Plattform ermöglicht mit 2790 mm einen langen Radstand, der mit vergleichsweise kurzen Überhängen in einer stattlichen Außenlänge von 4723 mm mündet – ob man hier wirklich noch von einem Kompakten sprechen will, sei dahingestellt. Durch die gewachsene Außenlänge und den 60 mm längeren Radstand lässt sich eine optische Annäherung an den großen Bruder CLE kaum leugnen. In der Breite misst die CLA-Limousine 1855 mm (ohne Außenspiegel) und in der Höhe 1468 mm.
Der Mercedes CLA (2025) behält auch seine coupéhafte Linie bei. Die wohl größten Neuerungen sind die durchgehenden Leuchtleisten vorne und hinten, wobei die Lichtsignaturen an den Mercedes-Stern erinnern. Der (vermeintliche) Kühlergrill ist mit 142 Sternen beleuchtet und auch Teile des Markenlogos werden illuminiert. Auf anderen Märkten leuchtet der komplette Stern, was hierzulande aus rechtlichen Gründen nicht möglich ist. Versenkbare Türgriffe sollen nicht nur der Aerodynamik zugute kommen, sondern lassen den CLA zusätzlich luxuriöser dastehen. Apropos Aerodynamik: Mit einem cW-Wert ab 0,21 spielt der CLA hier mit Flundern wie Tesla Model S oder Hyundai Ioniq 6 in der absoluten Oberliga. Auch einen kombihaften Shooting Brake und ein sportliches AMG-Derivat mit dickem Heckflügel hat unser Erlkönigfotograf bereits erwischt (siehe Galerie).
Interieur: Neue Software-Funktionen

Mit dem Mercedes CLA debütiert 2025 auch die neueste Ausbaustufe des MB.OS-Betriebssystems, wie es auf der CES 2024 in Las Vegas vorgestellt wurde. Dieses gliedert sich in vier Bereiche: "Infotainment", "automatisiertes Fahren", "Body & Komfort" sowie "Fahren & Laden". Zudem setzt die Software auf eine Cloudanbindung und vermehrte KI-Assistenz, die per Sprachbedienung eingeschaltet werden kann. Bedient wird das System optional über den "MBUX-Superscreen", der zumindest mit einer 10,25-Zoll-Instrumententafel sowie einem zentralen 14-Zoll-Touchscreen versehen ist – auf Wunsch wird die Person auf dem Beifahrersitz durch einen zweiten 14-Zoll-Bildschirm unterhalten. Das Zentraldisplay arbeitet nach der "Zero Layer"-Logik, die alle wichtigen Funktionen und Infos bereits in einer Oberfläche bereithalten soll, auf die jederzeit wieder intuitiv zurückgekehrt werden kann. Eine erste Sitzprobe offenbarte eine angenehme Atmosphäre in der ersten Reihe, aber wenig Knie- und Kopffreiheit im Fond.
Fahreindruck im Prototyp: Geschmeidiger Antrieb
Mercedes schöpft aus dem Vollen. Die 800-V-Technik in der Einstiegsklasse ist eine Ansage – dementsprechend hoch sind auch die Erwartungen. Auf Schnee überzeugt der CLA schon jetzt mit seiner unerschütterlichen Unaufgeregtheit – dem geschmeidigen Tandem aus E-Antrieb und Fahrwerk sei Dank. Gute Voraussetzungen für den Marktstart.
Von Sven Kötter
Die dezidierte E-Auto-Plattform MMA ermöglicht für die Kompaktklasse beachtliche Eckdaten – ob sie Mercedes aus der Elektro-Misere befreit, hängt jedoch maßgeblich mit dem bislang unbekannten Preis der Serienmodelle zusammen. Der Ansatz, weiterhin Mildhybride anzubieten sowie Elektroautos und Verbrenner nicht in zwei Modellfamilien zu separieren, wirkt aus wirtschaftlicher Sicht allerdings vielversprechend. Auch das nur moderat weiterentwickelte Design ohne zu große Experimente könnte zum Erfolg des CLA beitragen.