Mercedes A 250: Test A-Klasse-Topmodell angetestet
Bis sich AMG die Mercedes A-Klasse vorknöpft hatte, war der 224 PS starke A 250 das Topmodell – und bei AUTO ZEITUNG schon im Test. Die ausgeprägte Dynamik überzeugt, der hohe Verbrauch dagegen nicht!
Die Mercedes A-Klasse steht als 224 PS starker A 250 im Test und hat zuvor für eine digitale Revolution unter den Kompaktwagen gesorgt: In puncto Multimedia und Vernetzung bietet derzeit kein Rivale mehr. Deshalb seien auch bei der Topmotorisierung A 250 zunächst ein paar Worte über das MBUX-System erlaubt. Die im Testwagen installierte Ausbaustufe samt großem Navisystem kostet happige 3017 Euro Aufpreis. Highlight ist die Sprachsteuerung, die sich automatisch aktiviert, sobald der Fahrer oder Beifahrer "Mercedes" sagt. Der Sprachassistent versteht so einiges, etwa Anmerkungen ("Mir ist kalt."), Aufforderungen ("Bring mich nach Köln!") oder Fragen ("Wie wird das Wetter?") und reagiert umgehend mit Erhöhung der Innenraum-Temperatur, Aktivierung der Navigation oder Anzeige der Wetterprognose. Unverständlich für die anvisierte junge Käuferschaft: Mit gängigen Hip-Hop-Tracks oder Rap-König Drake etwa kann der Mercedes A 250 nichts anfangen, sie schlägt stattdessen die bei Digital Natives wohl noch nie angesagte Popsängerin Madonna oder den Uralt-Evergreen "Yellow Submarine" als musikalische Alternativen vor. Mehr zum Thema: Alles zu Mercedes
Die Mercedes A-Klasse im Video:
So schlägt sich der Mercedes A 250 im Test
Da hilft dann ganz Old School nur noch ein beherzter Tritt aufs Gaspedal, denn der 224-PS-Vierzylinder-Turbo trompetet vor allem im Sportmodus selbstbewusst aus den trapezförmigen Auspuffrohren. Auf längeren Etappen kann die etwas aufdringliche Sound-Kulisse aber nerven. Dafür hat der 2,0-Liter auch jenseits von 160 km/h noch ordentlich Punch und erreicht den Topspeed von 250 km/h ohne großen Anlauf. Beim Sprint auf Landstraßentempo liegt der Mercedes A 250 mit 6,8 Sekunden dagegen sechs Zehntel über der Werksangabe – auch weil die Traktion trotz 18-Zoll-Sportbereifung bei Blitzstarts nicht optimal ist. Mit 8,8 Litern fällt zudem der Verbrauch üppig aus, bei hohem Dauertempo genehmigt sich der mit Otto-Partikelfilter ausgerüstete Turbo gar 15 Liter und mehr. Einen etwas gespaltenen Eindruck hinterlässt zudem das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe: Es vollzieht die Gangwechsel zwar blitzschnell und sanft zugleich, setzt vor allem im Sport-, aber auch im Komfortmodus das bereits bei 1800/min anliegende maximale Drehmoment von 350 Newtonmetern nicht immer gut in Szene, sondern schaltet lieber ein bis zwei Gänge zurück. Mit ihrer direkten Lenkung, dem sportlich abgestimmten Fahrwerk und der haftstarken Michelin-Bereifung macht der Mercedes A 250 auf kurvigem Geläuf dafür viel Freude. Der Mercedes A 250 kostet mindestens 36.462 Euro und ist damit rund 2000 Euro teurer als ein 245 PS starker VW Golf GTI Performance mit Doppelkupplungsgetriebe. Das könnte bei so manchem Interessenten für ernsthafte Verständnisprobleme sorgen.
Connectivity: MBUX trifft den Nerv der Zeit
Die beiden jeweils bis zu 10,25 Zoll großen Displays im Interieur des Mercedes A 250 sind ein Hingucker. Das MBUX-System bietet eine lückenlose Smartphone- und Online- Anbindung. Highlight ist die Sprachsteuerung: In unserem Testwagen verstand sie oft auch umgangssprachliche Kommandos, reagierte auf manche Befehle aber auch gar nicht. Mercedes-Neulinge müssen sich vor allem an die Bedienung der Touchpads im Lenkrad und auf der Mittelkonsole gewöhnen.
Technische Daten des Mercedes A 250
Der Mercedes A 250 trifft mit ihrer topmodernen Connectivity den Nerv der Zeit. Als 250er ist der kompakte Schwabe potent motorisiert und dynamisch. Allerdings fällt der Verbrauch des Vierzylinders zu hoch aus – das gilt auch für den Grundpreis von rund 36.500 Euro.