Die krassesten aufgemotzten Lamborghini baut der Japaner Kato-san. Zuletzt legte seine himmelblaue SEMA-Flunder eine virtuelle Weltumrundung hin. Jetzt legt der Liberty-Walk-Chef mit dem Aventador Zero Fighter und einem extrem verbreiterten Huracan die nächsten beiden Schippen nach.
Facebook, Autoblogs und natürlich die SEMA-Show in Las Vegas haben den Japaner Kato-san zu einem bekannten Mann in der Tuningszene gemacht. Vor allem den sozialen Netzwerken ist es zu verdanken, dass wir die XXL-Breitbauten seiner Schmiede Liberty Walk, auch als Liberty Works und LB Performance bekannt, hierzulande bestaunen dürfen. Tuning-Stars wie die beiden TV-PS-Profis J.P. Kraemer (JP Performance) und Sidney Hoffmann (Sidney Industries) aus Dortmund holen den extremen Liberty-Look seit kurzem auch nach Deutschland. Zuletzt liefen im Revier der beiden Tuning-Profis ein Liberty-Porsche, ein Ferrrari 458 mit Liberty-Breitbau und ein BMW M4 vom Stapel. An die Karren, die Kato-san in seiner Werkstatt in der Präfektur Aichi auf der japanischen Insel Honshu zusammenschweißt, kommt allerdings bisher keiner ran. Liegts an der Stilsicherheit des Meister selbst?
Liberty Zero Fighter im Kampfflieger-Look
Der jüngste Spross aus der LB-Schmiede hört jedenfalls auf die martialische Bezeichnung Zero Fighter (angelegt an das japanische Kampfflugzeug Mitsubishi A6M) und sieht, nicht anders zu erwarten, auch so aus: seine flache Schnauze schrubbt knapp über den Asphalt, der riesen Heckspoiler ähnelt einem ultrascharfen Samurajschwert. Dazu kommt eine wilde Folierung in mausgrau. Das komplette Auto kauert gefährlich tief am Boden. LB-typisch und das Highlight am Zero Fighter sind freilich die Radhäuser. Und die kommen mit einer speziellen, allerdings auch sehr grobschlächtigen Art ans Auto. Damit die Verbreiterungen an den Lambo passen, muss Tuner Kato-san die vorhandenen Kotflügel mit einer gewöhnlichen Flex großzügig zurecht schneiden. Dieser Vorgang ist quasi endgültig. Ohne massiven finanziellen Einsatz lässt die ursprüngliche Optik nicht wieder herstellen. Karosserie-Ästheten quittieren die rabiate Vorgehensweise des Japaners mit verächtlichem Naserümpfen. Dem Meister selbst kann die Kritik wenig anhaben. Der Lohn für seine Kreativität wartet auf Tuningmessen rund um den Globus in Form zahlreicher Fans, die ihn für seinen Look feiern.
Der Armytrix-Auspuff bringt 35 PS
Unter die verbreiterten Radhäuser quetschen Kato-san und seine Liberty-Crew massive 22 Zoll große Forgiato-Felgen mit 355er-Schlappen auf der Hinterachse. Die extreme Tieflage des Zero Fighters kommt durch ein Airrex-Luftfahrwerk zustande. Damit die breiten Räder auch bei abgesenktem Chassis noch frei drehen, tragen die montierten LB-Kotflügel hinten 70 Millimeter und vorne 30 Millimeter pro Seite auf. Letztere sind aus glasfaserverstärketem Kunststoff gefertigt. Der Rest des Bodykits, wie Frontschürze, Frontlippe, Seitenschweller und Heckanbau, besteht aus carbonfaserverstärktem Kunststoff. Neben dem riesigen Heckflügel macht hinten vor allem die auffällig gestaltete Diffusoranlage nachdrücklich Eindruck. Die Stellage bildet zudem den Rahmen für die leistungssteigernde F1-Auspuffanlage von Armytrix. Laut Hersteller bringt die superleichte Titankonstruktion rund 35 PS und 40 Newtonmeter mehr Drehmoment. Ihr größter Vorteil aber liegt beim Gewicht: 7,77 Kilo wiegt die Abgasanalge, gut 30 Kilo weniger als der Serien-Auspuff. Die Brülltüte kostet rund 9000 US-Dollar. Kato-san berechnet für seinen Liberty-Walk-Kit übrigens 37.000 US-Dollar, ohne Räder und Bereifung.
In der Bildergalerie zeigen wir den neuen Zero Fighter, den Liberty Lamborghini Aventador LP720-4 50th Anniversario und den neuen Liberty Huracan.