Keyless-Go nachrüsten: Produkte im Check
So einfach funktioniert das Nachrüsten
Schlüsselloser Zugang ins Auto und Starten des Fahrzeugs per Knopfdruck zählt bei Neuwagen oft schon zum Serienumfang. Doch auch bei älteren Autos lässt sich Keyless-Go nachrüsten – oft sogar recht einfach. Drei Produkte im Check.
Der Schlüssel steckt mal wieder in der anderen Jackentasche. Oder er versteckt sich ganz tief in der Handtasche. Murphys Law schlägt bei der Suche nach dem Autoschlüssel gerne zu. Wie praktisch, wenn sich das Auto ganz ohne das alte Werkzeug öffnen und starten ließe. Das gibt es bereits seit Jahren und nennt sich je nach Hersteller Keyless-Go, Keyless access, Keyless drive, Kessy oder Smart Key. Gemeint ist immer dasselbe: ein schlüsselloser Zugang aus einer gewissen Reichweite ins Auto und ein Motorstart per Knopfdruck. Theoretisch lässt sich Keyless-Go bei sämtlichen Arten von Autos nachrüsten. So auch bei Elektroautos. Doch diese sind meist so modern, dass sie den schlüssellosen Zugang ohnehin schon ab Werk integriert haben.
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Das ist in der eigenen Garage verboten (Video):
Was ist Keyless-Go?
Keyless-Go oder Kessy bedeutet die schlüssellose Entriegelung des Fahrzeugs aus einer gewissen Reichweite und zusätzlich schlüsselloses Starten des Autos, in der Regel per Knopfdruck. Statt eines physischen Zündschlüssels aus Metall arbeitet das Keyless-Go-System mit einem Funksender, ähnlich dem einer Funkfernbedienung. Allerdings sendet das Funksystem bei Annäherung ans Auto aus einer bestimmten Reichweite das Signal selbst und muss nicht mehr von Fahrer:innen wie bei einer Fernbedienung aktiviert werden. Im Fahrzeug ist ein spezieller Empfänger integriert, der das Signal verarbeitet, die Türen entriegelt (oder bei Entfernung vom Fahrzeug auch wieder verriegelt) und den Motorstart über Batterie und Anlasser freigibt. In der Regel liegt die Reichweite des Systems bei wenigen Metern und es ist mit der Batterie verbunden, um die permanente Stromversorgung zu gewährleisten. Befinden sich Besitzer:innen mit einem digitalen Schlüssel weiter entfernt, sorgt das System automatisch für die Verriegelung des Fahrzeugs.
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Kann man Keyless-Go selbst nachrüsten?
Je nach Marke und Fahrzeug lässt sich ein Keyless-Go-System nachträglich einbauen. Allerdings muss für die Nachrüstung das Auto schon über eine Zentralverriegelung verfügen. Besitzt das Fahrzeug solch eine Verriegelung nicht, lässt sich auch diese nachrüsten, der Aufwand ist aber relativ hoch und damit teuer. Da es sich aber um Sicherheitssysteme und eine komplexe Elektronik handelt, ist es ratsam, die Arbeit von Profis durchführen zu lassen. Denn bei einer fehlerhaften Installation kann es nicht nur sein, dass das Auto verschlossen bleibt, der Motor nicht startet oder sich die Batterie entlädt, sondern es kann auch die Bordelektronik inklusive Steuergerät Schaden nehmen. Ein reines Keyless-Entry-System mit einem Signalnehmer unterhalb des Türgriffs ist meist problemlos nachrüstbar. Möchte man das Auto per Knopfdruck statt mit Zündschlüssel starten, muss für den zusätzlichen Startknopf im Armaturenbrett oder der Mittelkonsole ausreichend Platz vorhanden sein.
Empfehlenswerte Produkte
Komplette Systeme wie das Easyguard EC003N-1 bieten schlüssellosen Zugang, Fernbedienung, Motorstart und Alarmanlage. Voraussetzung für das System ist eine schon vorhandene Funkfernbedienung. Mit einer pneumatischen oder einer Vakuumverriegelung im Auto funktioniert der Nachrüstsatz ebenso nicht wie bei Fahrzeugen mit Startknopf statt Startschüssel. Statt kleinen Chip-Anhängern setzt das System auf Sender im Funkschlüsselformat. Besitzer:innen müssen die darin enthaltene Batterie nach einiger Zeit tauschen oder den Akku laden. Im Paket enthalten ist eine Start-Stopp-Taste für die Keyless-Go-Startfunktion, die mit der Zündung verbunden werden muss. Der Preis ohne Montage beträgt rund 83 Euro.
Statt einem normalen Autoschlüssel kommen beim Easyguard Pkw nur dünne RFID-Chips zum Einsatz. Ein Start-Stopp-Knopf liegt dem Paket dabei. Mit dem RFID-Chip und dem passenden Empfänger an der Autotür unterhalb des Türgriffs lässt sich die Tür ohne Schlüssel öffnen, ein weiterer Empfänger im Auto, beispielsweise am Mitteltunnel, gibt den Motorstart aus einer geringen Reichweite frei. Neben der dünnen Bauart liegt der Vorteil der RFID-Chips darin, dass Besitzer:innen sie nicht aufladen müssen. Der Preis ohne Montage startet bei rund 35 Euro.
Praktisch: mit einem speziellen RFID-ID-Kartenschreiber lassen sich schnell und günstig mehrere digitale Zugänge für das Modell reproduzieren. Ideal für Anbieter von Carsharing in der Familie oder im Beruf.
Welche Vorteile bietet Keyless-Go?
Praktischer funktioniert der Einstieg kaum: Mit Keyless-Go bleibt der Schlüssel in der Tasche oder kann bei einer bestimmten Nachrüstlösung sogar ganz zu Hause bleiben. Dann reicht ein spezieller Sender in der Tasche, der das Auto entriegelt und zum Start freigibt. Hektisches Suchen nach dem Schlüssel gehört damit der Vergangenheit an.
Wie teuer ist das Nachrüsten von Keyless Entry?
Je nach Marke, Modell und Nachrüstsystem kostet das nachträgliche Einbauen von Keyless Entry ab 85 Euro. Dazu kommen aber noch die Kosten für den Einbau. Je nach Werkstatt, Stundensatz und Dauer der Arbeit kann das noch mal mindestens 300 Euro kosten. Vergleichen lohnt sich daher.
Welche Voraussetzungen braucht man für Keyless-Go?
Bei ganz alten Fahrzeugen wie Youngtimern oder Oldtimern ohne Funk-Zentralverriegelung und elektronischer Wegfahrsperre rentiert sich der nachträgliche Einbau eines schlüssellosen Systems kaum. Das Auto sollte mindestens eine Zentralverriegelung und eine Wegfahrsperre besitzen.
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Ist Keyless-Go sicher?
Keyless-Go-Systeme sind in der Funktion sicher, sprich sie öffnen und verschließen zuverlässig das Fahrzeug. Allerdings können geschickte Diebe das Signal abfangen, weiterleiten oder speichern und reproduzieren. Damit haben sie einen digitalen Schlüssel und können das Fahrzeug öffnen oder sogar auch starten. Wer auf Nummer sicher gehen will, steckt seinen digitalen Schlüssel nach dem Benutzen in eine spezielle Signal-Schutzhülle, um das Funksignal abzuschirmen, oder legt den Schlüssel zu Hause in eine Schutzbox. Empfehlenswert ist die Faraday-Box. Diese blockt die Signale ab und schützt vor Kriminellen. Und: Den elektronischen Öffner sollte man besser nicht verlieren oder vergessen. Denn dann öffnet sich das nachgerüstete Fahrzeug nicht mehr.