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Geht auch ganz einfach:

Kardanwelle: Funktion/Symptome/Kosten Komische Geräusche nicht ignorieren

Adele Moser Leitende SEO-Redakteurin
VW
In der Bildmitte erkennt man die Kardanwelle, die für die Kraftübertragung an die Hinterachse sorgt. Foto: VW
Inhalt
  1. Welche Aufgabe hat eine Kardanwelle?
  2. Woran kann eine Kardanwelle kaputtgehen?
  3. Defekte an der Kardanwelle erkennen
  4. Mit einer defekten Kardanwelle weiterfahren?
  5. Kardanwelle: Reparatur oder Austausch?
  6. Kardanwelle selbst reparieren?

Die Kardanwelle übernimmt eine wichtige Aufgabe im Fahrzeug. Sie überträgt die Kraft des Motors an die angetriebenen Räder. Und obwohl die Kardanwelle Schwerstarbeit leistet, gibt es selten Defekte. Doch woran erkennt man, ob eine Reparatur oder ein Austausch der Kardanwelle nötig ist?

Wenn sich seit über 500 Jahren am Grundprinzip einer Technik wenig geändert hat, hat sich dies scheinbar bewährt. Die Rede ist von der Kardanwelle. Sie wurde wahrscheinlich vom italienischen Mathematiker, Arzt und Philosophen Gerolamo Cardano erfunden, der auch Namensgeber für dieses Bauteil war. Die Kardanwelle ist die bewegliche Verbindung von zwei starren Antriebswellen, die in beliebigem Winkel zueinander arbeiten können. Und entwarf Cardano dies damals für eine Kutsche eines Kaisers, so findet sich das Prinzip heute in Autos wieder. Doch auch was sich über viele Jahre bewährt hat, kann kaputtgehen. Woran erkennt man aber einen Defekt der Kardanwelle und wie lässt sich diese reparieren? Die AUTO ZEITUNG liefert Antworten. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

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Welche Aufgabe hat eine Kardanwelle?

Die Kardanwelle übernimmt eine wichtige Rolle und ist vom Pkw bis hin zum Traktor in vielen Fahrzeugen vorhanden. Es ist eine Gelenkwellen-Kombination, die für die Drehmomentübertragung zuständig ist. Die Kardanwelle kommt in Fahrzeugen mit Allradantrieb oder Hinterradantrieb und Frontmotor zum Einsatz. Bei Fahrzeugen mit Frontantrieb wird eine Kardanwelle nicht benötigt, weil dort das Drehmoment direkt vom Getriebe auf die vorderen Räder übertragen wird.

 

Woran kann eine Kardanwelle kaputtgehen?

Die Kardanwelle ist bei jeder Fahrt aktiv und somit kann es theoretisch zu Verschleiß durch Materialermüdung oder auch zur Überlastung kommen. Auch Korrosion ist möglich. Schaden kann dieses Bauteil auch durch einen Unfall (besonders beim Frontalaufprall) erleiden oder wenn man mit seinem Fahrzeug irgendwo mit Wucht aufgesetzt ist. Prinzipiell sind Verschleiß oder Defekte an der Kardanwelle jedoch eher selten. Die meisten Kardanwellen halten länger als die durchschnittliche Fahrzeuglebensdauer von 200.000 km. Am ehesten melden sich die Einzelteile wie beispielsweise die Hardyscheibe. Die Hardyscheibe sitzt an der Kardanwelle und gleicht dort als dämpfendes Element unter anderem unerwünschte Winkelbewegungen aus und kann auch eingesetzt werden, um die Lenkung zu regulieren. Ist die aus elastischen Materialien bestehende Hardyscheibe defekt, sind die Symptome ähnlich wie bei einer ausgeschlagenen Kardanwelle.

 

Defekte an der Kardanwelle erkennen

Es gibt Bauteile am Fahrzeug, da spüren Autofahrer:innen sofort, wenn ein Defekt vorliegt. Die Kardanwelle gehört nicht dazu. Obwohl auch die Kardanwelle ein Verschleißteil ist, treten Defekte eher seltener auf. Wenn jedoch etwas passiert, dann schlägt die Kardanwelle im schlimmsten Fall aus oder reißt. Und es gibt auch einige Anzeichen, die auf eine ausgeschlagene oder defekte Kardanwelle hinweisen. Dazu gehören:

  • knackende, knirschende oder quietschende Geräusche während der Fahrt, die auch bei der Beschleunigung nicht verschwinden, sondern sich verstärken

  • Vibrationen im Fahrzeug bei der Beschleunigung

  • Probleme beim Schalten (ruckelig oder man hört ein Schleifen)

  • Probleme bei der Beschleunigung (zu langsam oder ruckelig)

  • beim Lastwechsel – wenn man Gas gibt oder vom Gas geht, hört man ein klackerndes Geräusch

 

Mit einer defekten Kardanwelle weiterfahren?

Wer Symptome (siehe vorheriger Absatz) wahrnimmt, die auf eine defekte Kardanwelle hindeuten und dennoch sein Auto weiter nutzt, kann damit teure Schäden verursachen. Wer also Vibrationen oder die außergewöhnlichen Geräusche ignoriert, kann im schlimmsten Fall einen Bruch der Welle während der Fahrt riskieren. Um andere Schäden zu vermeiden, ist es ratsam, die Werkstatt aufzusuchen, wenn man Zweifel an der Funktionsfähigkeit der Kardanwelle oder deren Einzelteilen hat.

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Kardanwelle: Reparatur oder Austausch?

Ob sich eine Instandsetzung oder Reparatur der Kardanwelle lohnt oder ob der Austausch durch eine neue Welle sinnvoller ist, muss immer im Einzelfall entschieden werden. Günstiger ist es, wenn lediglich einzelne Komponenten wie die Hardyscheibe, Kreuzgelenke oder das Mittellager ausgewechselt werden müssen. So kosten einzelne Verschleißteile meist ab 60 Euro, eine neue Kardanwelle kann ab 500 bis zu 2000 Euro kosten (Stand: November 2023). Weil neben dem Materialwert auch die Arbeitsleistung Einfluss auf den Endpreis haben, lohnt sich hier stets ein Preisvergleich bei den einzelnen Werkstätten.

 

Kardanwelle selbst reparieren?

Wer das entsprechende Werkzeug wie auch ausreichend Erfahrung sowie handwerkliches Geschick besitzt, kann den Wechsel einer Kardanwelle auch selbst angehen. Im Internet gibt es zahlreiche Schritt-für-Schritt-Anleitungen für die Reparatur der Kardanwelle. Hierbei ist zu beachten, dass bei einigen Fahrzeugmodellen, je nach Antriebsart, auch einige Teile ausgebaut werden müssen, um an die Kardanwelle zu gelangen. Zudem müssen beim Einbau auch die Positionen der Gelenke sowie festgelegte Drehmomente des Herstellers beachtet werden. Und weil Fehler nicht nur schwerwiegende Konsequenzen und Folgeschäden haben können, empfehlen wir den Besuch bei Profis.

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