Diese Verbindung hätten wir nicht erwartet: Der tollpatschige Paddington Bär, die von vielen Generationen geliebte ikonische Kinderbuchfigur, und der scharfzüngige Autoliebhaber Jeremy Clarkson haben etwas gemeinsam!
Jeremy Clarkson und seine Verbindung zum Paddington Bär
Klein, kuschelig und berühmt: Der Paddington Bär hat es als Figur aus Kinderbüchern zum Kulturgut Englands geschafft, der als Bronzestatue verewigt wurde, als Maskottchen für UNICEF oder bei königlichen Feierlichkeiten sowie in Filmen globale Bekanntheit erlangte. Seit 1958 gibt es die Paddington-Bücher vom Autor Michael Bond bereits. Basierend auf der Figur wurde der Paddington Bär in den 1970er Jahren von einer Frau namens Shirley Clarkson und ihrem Ehemann Eddie Clarkson als Stofftier hergestellt. Ursprünglich nähte Shirley den Bären als Weihnachtsgeschenk für ihren Sohn Jeremy und seine Schwester Joanna. Shirleys Bären fanden jedoch so schnell Anklang, dass die Familie begann, ihren Paddington in größerem Maßstab zu produzieren. Das brachte anfangs viel Ärger, aber auch finanziellen Erfolg, von dem besonders der heutige Kultmoderator profitierte.
Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon
Ohne Lizenz verkauft und dennoch ein glückliches Ende gefunden
In ihrem kleinen Unternehmen namens Gabrielle Designs im englischen Doncaster fertigten Shirley und Eddie Clarkson den Paddington-Stoffbären, der zu so einem großen Erfolg wurde, dass tausende Exemplare an Großbritanniens beste Spielzeugläden verkauft wurden – allerdings ohne offizielle Lizenz zur Herstellung, was den Schöpfer Michael Bond logischerweise verärgerte. Denn es missfiel ihm, dass die Bären ohne seine Zustimmung hergestellt und verkauft wurden. So kam es zu einem Rechtsstreit, bei dem Shirley Clarkson aufgefordert wurde, die Produktion einzustellen oder eine Lizenz zu erwerben.
Das Ehepaar Clarkson reiste nach London, als sich die rechtlichen Schritte so zuspitzen, das die Gespräche mit Anwälten nicht mehr zu umgehen waren. Bei diesem Termin trafen sie zufällig den Autor Bond im Aufzug und die Spannungen rund um das Urheberrecht ließen nach dem Gespräch nach. Die Parteien einigten sich schließlich und das Unternehmen Gabrielle Designs erhielt eine offizielle Lizenz. Sie wurden einer der ersten offiziellen Produzenten von Merchandise rund um den Paddington Bären.
Auch interessant:
Paddington Bär wurde dadurch noch erfolgreicher
Wie der Zufall es so wollte, profitierte auch der Paddington Bär davon: Weil die handgenähten Stofftiere nicht von alleine stehen konnten, entschied Jeremys Mutter, dass der Bär Schuhe tragen sollte. Dieses modifizierte Paddington Design führte zu seinen mittlerweile berühmten gelben Gummistiefeln. Jeremy Clarkson war damals noch ein Kind, erinnert sich jedoch an diese Situation und erzählte in einem BBC-Interview zur Dokumentation "Paddington: The Man Behind the Bear", dass er die Idee seiner Mutter genial fand. Zudem erinnerte er sich daran, dass die dafür verwendeten Dunlop-Gummistiefel in der britischen Größe vier zwischenzeitlich so populär waren, dass einige Eltern nur an Gummistiefel dieser Größe für ihre Kinder kamen, wenn sie einen Paddington Bären kauften.
Und obwohl die Kinderbücher bereits ein großer Erfolg waren und der Autor dreimal mehr Bücher verkaufte, als es damals Kinder in England gab, hat das Stofftier enorm zur Popularität des Paddington Bären beigetragen. Nach dem großen Erfolg verkaufte das Ehepaar Clarkson die Rechte am Stoffbären schließlich an den Spielzeughersteller Hamleys.
Es ist zwar nicht bewiesen, dass Jeremy Clarkson und seine Schwester von den Lizenzgebühren für den Paddington Bär profitieren. Seine Mutter befand jedoch in ihrer Biografie, dass das Leben ihres Sohnes ohne den Erfolg des Plüschbären ganz anders ausgesehen hätte. Aufgrund des unternehmerischen Erfolges der Eltern besuchte Jeremy etwa zwei Privatschulen in England.
Und scheinbar verspürt der mittlerweile weltweit berühmte Moderator selbst eine tiefe Dankbarkeit für den kleinen Bären. Als der Paddington-Erfinder 2017 starb, würdigte Jeremy Clarkson ihn in einem emotionalen Statement bei Twitter. "Es ist sehr traurig zu hören, dass Michael Bond gestorben ist. Ich kannte ihn 45 Jahre lang und habe selten jemanden getroffen, der freundlicher oder sanfter war." Und so unterschiedlich der kleine Bär und der humorvolle Autoliebhaber auch sind, so verbindet beide die Fähigkeit, Menschen weltweit zu unterhalten.