Einst für militärische Zwecke entwickelt, bietet der Jeep CJ-5 puristisches Offroad-Vergnügen der besonders luftigen Art. Doch worauf muss man bei dem Amerikaner achten? Kaufberatung!
Ein Höchstmaß an Geländegängigkeit verspricht seit Jahrzehnten der Jeep CJ, wobei CJ für "Civilian Jeep" steht. Als zivile Version des Militärjeeps aus dem Zweiten Weltkrieg überdauerte sein 1944 von Willys-Overland eingeführtes Grundkonzept bis ins Jahr 1986, also mehr als vier Jahrzehnte. Von 1954 bis 1983 wurde der CJ-5 in der stattlichen Zahl von mehr als 600.000 Einheiten gebaut. Wie bei sämtlichen CJ-Modellen lässt sich auch die Windschutzscheibe des Jeep CJ-5 samt Rahmen nach vorne klappen und auf der Motorhaube sichern. Das garantiert in Verbindung mit der offenen Karosserie und einer nahezu grenzenlosen Geländegängigkeit Offroadspaß vom Feinsten.
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Der Jeep Avenger (2023) im Fahrbericht (Video):
Ratgeber: Darauf beim Kauf eines Jeep CJ-5 achten
Mit Dreigang-Getriebe plus einstufigem Reduziergetriebe nebst automatischer Sperre der Hinterachse versehen, gibt es zudem kaum ein Terrain, dass der Jeep CJ-5 mit seinem Allradantrieb und auch dank seines kurzen Radstandes nicht zu meistern imstande wäre. Und sollte es doch mal nur über asphaltierte Straßen gehen, lässt sich der Antrieb der Vorderräder auch abkoppeln. Brachiale Fahrdynamik ist freilich nicht zu erwarten. Zwar gab es den rustikalen Klassiker unter den Geländewagen nicht nur mit Vierzylinder-Diesel- oder Benzinmotor und mit Sechszylinder-Benzinern, sondern auch mit kraftvollen Fünfliter-V8-Motoren. Doch Starrachsen nebst Blattfedern vorne wie hinten setzen der Fahrdynamik und auch dem Fahrkomfort auf Asphalt ein vergleichsweise frühes Ende. Ohne Frage ist deshalb das Gelände das bevorzugte Metier des Jeep CJ-5, weshalb er ein häufig und gern gesehener Gast bei Offroad-Treffen ist.
Blech mit mäßigem Rostschutz
Der Rostschutz des Jeep CJ-5 ist mäßig, und deshalb ist Korrosion stets ein Thema. Im Bereich der Türscharniere wütet die braune Pest gerne unter dickschichtigen Nachlackierungen. Rund um den Kühlergrill und die Motorhaube im Allgemeinen wird ebenfalls gerne vom Rost angegriffen. Ein Austausch der Teil geht ins Geld. Besonders im Bereich der Frontscheibe sollte ein Blick unter das Dichtungsgummi des Scheibenrahmens geworfen werden. Auch Fahrwerks-Baugruppen wie etwa die Blattfeder-Aufnahmen vorne und hinten sind gefährdet.
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Breite Motorenpalette
Die Motoren des Jeep CJ-5 sind robuste und wartungsarme Gesellen. Lediglich Ölverlust und Schwarzschlammbildung können den Spaß mit ihnen zuweilen trüben. Je nach Beanspruchung des Fahrzeugs – etwa dauerhafter Einsatz in schwerem Gelände – können auch die insgesamt sechs Kreuzgelenke an Vorder- und Hinterachse verschlissen sein. Die Motor-Nebenaggregate wie Anlasser, Lichtmaschine und Wasserpumpe sind zwar grundsätzlich zuverlässig, sollten aber ebenso wie alle anderen Bauteile trotzdem einer gründlichen Kontrolle unterzogen werden.
Solide Ersatzteillage dank Clubs und Shops
Die Ersatzteillage beim Jeep CJ-5 ist gut. Vor allem für die Modellgeneration ab 1976 ist praktisch alles erhältlich, gerade auch in gut sortierten Onlineshops. Außerdem steht sich die vitale Jeepszene in diversen Foren mit Rat und Tat zur Seite. Für das Jahr 1976 wurden Rahmen und Karosserie leicht modifiziert, weshalb die Karosserie bis 1975 nicht auf den Rahmen eines Modells ab 1976 passt und umgekehrt.
Technische Daten des Jeep CJ-5
Classic Cars 8/2013 | Jeep CJ-5 |
Zylinder/Ventile pro Zylin. | 6/2 |
Hubraum | 4229 cm³ |
Leistung | 81 kW/110 PS |
Max. Gesamtdrehmoment bei | 259 Nm 2000/min |
Getriebe/Antrieb | 3-Gang-Getriebe/Allrad |
L/B/H | 3520/1520/1720 mm |
Leergewicht | 1330 kg |
Bauzeit | 1954-1983 |
Stückzahl | 603.303 |
Beschleunigung null auf 100 km/h | 24,3 s |
Höchstgeschwindigkeit | 116 km/h |
Verbrauch auf 100 km | 21,5 l S |
Grundpreis (Jahr) | 24.920 Mark (1977) |
Wer ursprüngliches Jeep-Feeling sucht, ist mit einem CJ-5 prima bedient. Zwar ist er gegenüber dem Ur-Jeep CJ-2 schon ein Stückchen größer und schwerer, aber eben auch erwachsener. Über das Lieblingsterrain sollten man sich keine Illusionen machen: Es ist und bleibt das Gelände.