Jaguar XF Sportbrake 3.0 V6 Diesel S im Test Schöner Rücken
Nicht zuletzt für den deutschen Markt ergänzen die Briten ihr Angebot nun um eine Kombiversion des XF. Erster Test des S-Diesel-Modells
Fast scheint es so, als gäbe es den Jaguar XF Sportbrake schön länger – so vertraut und stimmig wirkt sein Anblick. Tatsächlich sind die Proportionen ausgesprochen harmonisch austariert, und sämtliche markentypischen Elemente wurden sauber integriert. Dabei ist der elegante Mehrzweck-Jaguar aber kein vordergründiger Blender, sondern wartet mit handfesten Kombi-Vorteilen auf.
Bereits auf der Rückbank überzeugt der Jaguar mit knapp fünf Zentimetern mehr Kopffreiheit gegenüber der Limousine. Der Kofferraum lässt sich über eine große, elektrisch öffnende (520 Euro) Heckklappe erreichen. Das Volumen von 550 bis 1675 Litern unterstreicht den Anspruch des Sportbrake, mehr als ein Lifestyle-Vehikel zu sein. Weitere Vorzüge sind die niedrige Ladekante (64 cm) sowie die glattfl ächige Gestaltung des Frachtabteils.
Ein solides Schienensystem im Ladeboden erlaubt eine variable Befestigung der Ladung. Die asymmetrisch geteilt umklappbaren Lehnen der Rückbank sowie ein optional angebotener Skisack (290 Euro) steigern den Nutzwert. Konsequenterweise rüsten die Briten zudem sämtliche Kombimodelle mit einer Niveauregulierung an der luftgefederten Hinterachse aus. So bleibt das Fahrverhalten des Testwagens auch unter Ausnutzung der maximalen Zuladung von 443 Kilogramm weitgehend unverändert.
Jaguar XF Sportbrake Diesel S: Vorzüglicher Bi-Turbodiesel
Agilität und Lenkpräzision sind nicht spürbar anders als bei der Stufenheck-Version. Allerdings rollt der getestete Kombi auf den optionalen 19-Zoll-Rädern ein wenig steifbeinig ab. Mehr Geschmeidigkeit der Feder-Dämpfer-Einheiten wäre sicher kein Nachteil.Der 3.0 V6 Diesel in der S-Variante hingegen überzeugt über das gesamte Drehzahlband mit seidigem Arbeitsgeräusch und kultiviertem Lauf. Dank eines maximalen Drehmoments von satten 600 Nm zieht der von einem kleinen Primär- und einem größeren Sekundärturbolader parallelsequenziell aufgeladene Motor jederzeit kraftvoll an.
Der Sprint von null auf 100 km/h ist nach nur 6,6 Sekunden erledigt, und selbst die Spitze von 250 km/h erreicht der XF ohne ungebührlich langen Anlauf. Überdies verrichtet der V6 seine Arbeit sehr effizient: Im Test genügen ihm 7,7 Liter je 100 Kilometer. Neben der achtstufi gen ZF-Automatik hilft ein Start-Stopp-System, den Verbrauch zu reduzieren. Jedoch startet das System den Diesel mitunter überraschend ruppig. Und wo wir gerade dabei sind: Die Bedienung der Multimediafunktionen über den Touchscreen in der Mittelkonsole geriet etwas umständlich.
Martin Urbanke
Fazit: Der Jaguar XF Sportbrake 3.0 V6 Diesel S kombiniert Eleganz und Dynamik mit praktischem Nutzwert. Überzeugende Alternative.
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TECHNIK |
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Jaguar XF Sportbrake 3.0 V6 Diesel S (2013) |
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Motor | V6-Zylinder, 4-Ventiler, Bi-Turbodiesel, Partikelfilter |
Hubraum | 2993 cm³ |
Leistung | 202 kW / 275 PS bei 4000 / min |
Max. Drehmoment | 600 Nm bei 2000 / min |
Getriebe | 8-Stufen-Automatik |
Antrieb | Hinterradantrieb |
Fahrwerk | v.: Querlenker, Federn, Dämpfer, Stabilisator; h.: Mehrfachlenkerachse, Luftfederung, Niveaulift, Dämpfer, Stabi.; rundum: DSC (ESP) |
Bremsen | innenbelüftete Scheiben, ABS, Bremsassistent |
Bereifung | rundum: 245/40 19 Y; Dunlop SP Sport 01 J |
Felgen | rundum: 8,5 x 19 |
L/B/H | 4966 / 1877 / 1480 mm |
Radstand | 2909 mm |
Leergewicht | 1997 kg |
Zuladung | 443 kg |
Anhängelast, gebr./ungebr. | 1850 / 750 kg |
Kofferraumvolumen | 550 - 1675 l |
Abgasnorm | Euro 5 |
Typklassen | HP 21 / VK 28 / TK 24 |
MESSWERTE |
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0-100 km/h | 6,6 s |
Höchstgeschwindigkeit | 250 km/h (Werksangabe) |
Bremsweg 100-0 km/h | kalt / warm 36,9 m / 35,4 m |
Verbrauch | 7,7 l D/100 km |
EU-Verbrauch | 6,2 l D/100 km |
CO2-Ausstoß | 163 g/km |
KOSTEN | |
Grundpreis | 56.550 Euro elektr. Heckklappe: 520 Euro Aluräder, 19 Zoll: 760 Euro Anhängerkuppl. abnehmbar: 1150 Euro Metallic-Lack: 1080 Euro |
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