Abgefahrene Prototypen: Honda 0 Saloon & 0 SUV (2025)
Honda überrascht mit großen Plänen
Honda will ein neues elektrisches Zeitalter einläuten und stellt auf der CES 2025 in Las Vegas die Prototypen für zwei Elektroautos vor, die den Start der neuen 0-Modellreihe bilden werden. Den abgefahren gezeichneten Prototypen sollen erstaunlicherweise recht schnell Serienmodelle folgen!
Honda 0-Prototypen: Zuerst USA, dann Europa
In der Regel rollen Konzeptautos entschieden extrovertierter und futuristischer in die Messehallen der Welt als die entsprechenden Serienmodelle letztlich zu den Händlern. Allerdings bestätigte Honda für die Serienversionen der beiden Elektro-Prototypen 0 Saloon und 0 SUV bereits 2026 einen US-Marktstart, was eine größere Seriennähe verspricht als in zahlreichen anderen Fällen. Weitere globale Märkte, unter anderem Europa, sollen danach folgen. Passend zur Vorstellung auf der Elektronikmesse CES in Las Vegas Anfang Januar 2025 soll die Produktion ebenfalls in den USA stattfinden, genauer gesagt im zentral bis östlich gelegenen Bundesstaat Ohio.
Nützliches Zubehör rund ums Elektroauto:
Allerdings tut eine neue Elektro-Offensive bei Honda auch Not: Stand Januar 2025 bietet der deutsche Konfigurator den e:Ny1 als einzigen Vollelektriker, wobei dieser mit 795 bundesweiten Zulassungen im Jahr 2024 auch im Vergleich mit anderen Honda-Modellen einem Nischendasein fristet. Eine solche Offensive scheint Honda mit der neuen dezidierten EV-Plattform zu starten, die unter den beiden 0-Modellen debütieren soll. Zudem kündigte Honda eine Kooperation mit dem japanischen Halbleiterunternehmen Renesas an, mit dem man gegen Ende der 2020er-Jahre für die 0-Modellreihe fortschrittliche integrierte Schaltkreise realisieren will.
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Leslie & Cars zeigt das Honda Prelude Concept (2023) im Video:
Exterieur: Lamborghini trifft auf Familienkutsche
Das Offensichtliche und Aufsehenserregende sind aber keine strategischen Partnerschaften oder neuen Architekturen, sondern schlicht der optische Auftritt der beiden Prototypen. Besonders der Honda 0 Saloon wirkt wie ein gewagter Stilmix mit einer Front, die durchaus Lamborghini-Assoziationen hervorrufen kann, einem E-Auto-typisch langen Radstand inklusive Raum für vier vollwertige Türen und einem exotisch hochgezogenen, anscheinend scheibenlosen Heck. Insgesamt sind beide Prototypen von außen betont clean gehalten, verzichten auf physische Außenspiegel und der Saloon sogar auf sichtbare Türgriffe. Wie viel von dem futuristischen Look letztlich 2026 in Serie gehen wird, bleibt aber natürlich abzuwarten – ganz zu schweigen davon, wie sich Honda bei dem Heckdesign das Beladen des Kofferraums vorstellt.
Interieur: Schlicht, sportlich, digital
Ähnlich abgefahren geht es beim Innenraum weiter. Entsprechend dem allgemeinen Trend sind beide Honda 0-Prototypen von riesigen Display-Flächen durchzogen. Zu den fast schon obligatorischen Instrumenten- und Zentralbildschirmen gesellen sich noch ein stattliches Beifahrerdisplay und Displays für die digitalen Außenspiegel. Abgesehen haben die Innenräume – vor allem der des limousinenartigen 0 Saloon, der das Flaggschiff der Modellreihe bilden soll (siehe Bild) – auch durchaus einen sportlichen Einschlag. Die Lenkräder sind auffallend flach und eckig gehalten und verzichten oberhalb der Lenksäule gänzlich auf einen Kranz, was klar vom Motorsport beeinflusst ist.
Die Sitzgelegenheiten der ersten Reihe wirken im 0 Saloon zudem wie entschärfte Schalensitze, die auch Luxusansprüche erfüllen sollen. Für die Limousine verspricht Honda eine hervorragende Innenraumausnutzung, die das Auto unerwartet geräumig machen soll.
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Assistenzsysteme: Autonomes Fahren, Level 3
Großen Wert legt Honda bei der 0-Modellreihe auf das autonome Fahren. Bereits 2021 brachte der Hersteller mit dem Honda Legend ein Auto auf japanische Straßen, das autonomes Fahren auf Level 3 praktizierte. Das bedeutet, das man als Fahrer:in in bestimmten Verkehrssituationen anderweitigen Tätigkeiten nachgehen kann und darf, beispielsweise dem Schauen eines Films. Das System kann jedoch – wenn nötig – mit Vorlauf eine manuelle Übernahme der Fahrzeugkontrolle fordern.
Level 3-Features sollen auch in die neue Elektro-Baureihe Einzug halten und nach und nach auf mehr Verkehrssituationen ausgeweitet werden. Die autonomen Funktionen sollen sukzessive mithilfe von KI verbessert werden, wobei man gezielt auf Daten erfahrener Fahrer:innen zurückgreift, um mit einer kleineren Datenbasis auszukommen. Die 0-Serienmodelle sollen zudem auf das neue in-House-entwickelte Betriebssystem Asimo OS zurückgreifen, das nach dem gleichnamigen Honda-Roboter benannt wurde, den das Unternehmen im Jahre 2000 vorgestellt hatte.
Egal, was man vom gewagten Design der Prototypen hält, und wie viel davon letztlich in Serie gehen wird – eines zeigen Honda 0 Saloon und 0 SUV auf jeden Fall: Honda investiert in Elektroautos. Mit einer neuen EV-Architektur, neuem Betriebssystem und neuen Partnerschaften macht der japanische Hersteller keine halben Sachen.