Für die schnelle Autowäsche: Acht Hochdruckreiniger im Test
Ava und Stihl überzeugen im Hochdruckreiniger-Test
- Hochdruckreiniger im Test: Kein Gerät sichert sich Note "Sehr Gut"
- Das Verstauen des Zubehörs kann knifflig werden
- Testsieger: AVA Smart P55 XL (Note 1,5)
- Sehr empfehlenswert: Stihl RE 100 Plus Control (Note 1,8)
- Preis-Leistungs-Sieger: Yard Force EW U13A (Note 2,3)
- Die Testkriterien erklärt
- Worauf beim Kauf eines Hochdruckreinigers achten?
- Worauf muss man beim Einsatz achten?
Nur mit Wasserkraft ermöglichen Hochdruckreiniger eine umweltschonende Reinigung. Wir haben acht Hochdruckreiniger der Mittelklasse getestet. Vor allem drei Geräte konnten uns überzeugen.
Eine "schnelle, flexible und mühelose Reinigung" versprechen die Hersteller vollmundig bei dem Einsatz ihrer Hochdruckreiniger, angeblich lässt sich "jede Oberfläche mit passendem Druck reinigen". Im Hochdruckreiniger-Test zeigten sich allerdings schnell Einschränkungen dieser Aussagen. So konnten größer gewachsene Anwendende nur mit zwei Geräten relativ entspannt arbeiten – bei den anderen Hochdruckreinigern im Test ist die Sprühlanze zu kurz, sodass in ergonomisch ungünstiger, teils stark gebückter Haltung gearbeitet werden muss.
Hochdruckreiniger im Test: Kein Gerät sichert sich Note "Sehr Gut"
In unserem Test traten acht Hochdruckreiniger der Hersteller Ava, Bosch, Kärcher, Nilfisk, Ryobi, Scheppach, Stihl und Yard Force gegeneinander an. Insgesamt konnten die Geräte gute Ergebnisse erzielen. Aber kein Modell konnte die Bestnote "sehr gut" erreichen. Dennoch wurden gleich sieben Hochdruckreiniger mit einem "gut" bewertet. Nur ein Hochdruckreiniger-Modell erhielt die Note "befriedigend" und war so unser Schlusslicht.
Vor- und Nachteile
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Bei allen getesteten Geräten ist der Druckschlauch, in dem das Wasser zur Lanze gefördert wird, lang genug, doch manchmal ist die Bewegungsfreiheit dennoch eingeschränkt, weil der Schlauch zu starr ist oder sich in Schlaufen schnell verwickelt – hier fiel der Scheppach-Reiniger trotz im Test längstem Druckschlauch besonders negativ auf. Klassenprimus in dieser Disziplin ist unser Testsieger von Ava: Mit zwei breiten Stützen vorn steht das Gerät sicher, auch wenn der Druckschlauch von der leicht bedienbaren Trommel abgerollt wird. Der norwegische Hersteller zeigt der Konkurrenz auch in anderen Details, wie es geht: So ist der Schlauch flexibel genug, um bei der Arbeit nicht zu stören, die Lanze kann zudem in kleiner Rastung auf jede Länge und Reinigungsaufgabe optimal eingestellt werden.
Das Verstauen des Zubehörs kann knifflig werden
Bei den meisten Geräten können Lanze, Druckschlauch und Netzleitung nach der Arbeit direkt am Gerät untergebracht werden, auch für wechselbare Düsen sind in der Regel Ablagen vorhanden. Doch in der Praxis ist das Verstauen des Zubehörs manchmal knifflig: Bei Scheppach ist zwar eine Trommel für die Lagerung des Druckschlauchs vorhanden, doch muss der Schlauch vor dem Aufrollen an beiden Enden abgekoppelt werden Für das Aufrollen sind zudem Geduld und Feingefühl erforderlich, weil das Gerät schnell umfällt und Klemmhaken zum Fixieren der Schlauchenden beim Aufrollen stören. Der starre Schlauch ist auch hier hinderlich – er bildet kleine Schlaufen, die sich nur mühsam bändigen lassen. Mit allen Geräten kann auch Reinigungsmittel ausgebracht werden. Dafür wird entweder statt einer Düse ein Schaumbehälter auf der Lanze montiert (Ava, Bosch, Nilfisk) oder der Reiniger in einen abnehmbaren Tank am Gerät gefüllt (Ryobi, Scheppach, Stihl, Yard Force).
Einen besonderen Weg geht Kärcher: Hier wird eine mit einem speziellen Ventil ausgestattete Reiniger-Flasche direkt in das Gerät gesteckt – das ist praktisch, bindet aber an die vom Hersteller angebotenen Reinigergebinde. Auch die Ausbringung des Reinigers unterscheidet sich deutlich: Ideal ist die Verteilung mit geringem Druck, weil sich dann ein gut haftender Schaumteppich auf der zu reinigenden Oberfläche bildet – das funktioniert bei Ava am besten. Bei den Geräte von Bosch und Nilfisk ist der Druck bei der Ausbringung dagegen etwas hoch, bei Scheppach kann Reinigungsmittel nur gemeinsam mit der mitgelieferten Waschbürste angewendet – das schränkt die Nutzung dieser Funktion deutlich ein.
Testsieger: AVA Smart P55 XL (Note 1,5)
Den ersten Platz sichert sich der AVA Smart P55 XL Hochdruckreiniger. Im Falle des Tests wurde er mit einer Doppeldüse und einem Flächenreiniger ausgestattet. Das Gerät fällt vor allem durch seinen sicheren Stand auf. Positiv ist ebenfalls die Ergonomie, die einfache Bedienbarkeit sowie die Leistungsfähigkeit.
Sehr empfehlenswert: Stihl RE 100 Plus Control (Note 1,8)
Auf dem zweiten Platz landet der Stihl RE 100 Plus Control Hochdruckreiniger. Drei Düsen waren im Falle unseres Testgerätes Bestandteil des Lieferumfangs. Negativ fällt neben des unsicheren Stands (Gerät fällt um) die Ergonomie auf, da die Reinigung für Großgewachsene in einer gebückten Haltung stattfinden muss. Positiv ist allerdings die einfache Bedienung und die hohe Druckwirkung.
Preis-Leistungs-Sieger: Yard Force EW U13A (Note 2,3)
Der Hochdruckreiniger EW U13A von Yard Force ist unser Preis-Leistungs-Sieger. Der Stand im Betrieb fällt positiv auf, da das Gerät nicht umfällt, sondern sich lediglich verschiebt. Auch hier müssen große Menschen gebückt zur Reinigung schreiten. Die vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten fallen positiv auf.
Einfach benutzbares Gerät
Guter Stand
Etwas geringere Reinigungsleistung
Die Testkriterien erklärt
Ergonomie: Wie leicht lassen sich Druckschlauch und Düsen anschließen? Und ist die Lanze lang genug, um in aufrechter Position arbeiten zu können?
Reinigung: Zum Vergleich der Reinigungsleistung haben wir einen Garagenvorplatz gesäubert, der teilweise mit Algen und Flechten besetzt war.
Einschäumen: Wir haben bei allen Geräten ausprobiert, wie leicht sich Reiniger einfüllen und zuführen lässt. Außerdem wurde bewertet, wie das Mittel ausgebracht wird.
Abtragsleistung: Unregelmäßige, poröse Oberflächen sind eine besondere Herausforderung – wir haben ein Hochbeet aus Betonstein im Test bearbeitet.
Sicherheit: Im Sicherheitscheck des TÜV Rheinland wurde unter anderem überprüft, ob mechanische und elektrische Gefahren bestehen, außerdem wurden die Gehäuse auf Stabilität getestet (Federhammer-Prüfung) und die Lanzen auf Stabilität überprüft (Fallprüfung). Zugrunde lagen die Normen DIN EN 60335-1:2012 und DIN EN 60335-2-79:2015.
Worauf beim Kauf eines Hochdruckreinigers achten?
Hoher Druck ist nicht alles – das zeigte unser Hochdruckreiniger-Test auf verschmutzten Betonflächen. Vielmehr kommt es auf die richtige Kombination von Wasserfördermenge und -druck an, um auch mit festsitzendem Dreck schnell fertig zu werden. Stark verschmutzte Flächen werden nicht von jedem Hochdruckreiniger gleich gut gereinigt, wie der Test zeigt.
Worauf muss man beim Einsatz achten?
Hochdruckreiniger müssen gegen Strahlwasser geschützt sein, also der IP-Klasse X5 entsprechen. Obwohl alle Testgeräte diese Vorgabe erfüllen, sollte man Hochdruckreiniger dennoch keiner unnötigen Wasserbelastung aussetzen: Besser den Arbeitsradius, den der Druckschlauch bietet, ausnutzen und die elektrische Motoreinheit außerhalb der Reichweite des Wasserstrahls positionieren. Den hohen Druck außerdem niemals auf das Gerät, elektrische Zuleitungen oder sogar Menschen richten.
Test von Peter Baruschke ("selbst ist der Mann" 05/23)