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Defekte Glühkerzen erkennen: Kosten, Wartung & Wechsel

Fabian Hoberg Freier Mitarbeiter
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Glühkerzen im Dieselmotor erhitzen vor dem Start die Luft im Brennraum. Denn anders als bei Ottomotoren benötigen Diesel keine Fremdzündung.
Glühkerzen im Dieselmotor erhitzen vor dem Start die Luft im Brennraum. Denn anders als bei Ottomotoren benötigen Diesel keine Fremdzündung. Foto: Imago
Inhalt
  1. Welche Aufgaben haben Glühkerzen im Dieselmotor?
  2. Welche Motoren besitzen Glühkerzen?
  3. Wie bemerkt man defekte Glühkerzen?
  4. Wie lassen sich Glühkerze wechseln?
  5. Was kostet ein Wechsel der Glühkerze?
  6. Glühkerzen selbst wechseln – oder lieber in die Werkstatt?
  7. Müssen Glühkerzen gewartet werden?

Statt Zündkerzen setzen Dieselmotoren auf Glühkerzen. Die zünden zwar nicht das Gemisch, sind aber für den Start des Diesels wichtig. Wie teuer eine Reparatur ausfällt und ob der Wechsel selbst vorgenommen werden kann, hier.

Das Symbol kennen alle mit Diesel: eine Spirale auf gelben Grund. Das Vorglühen. Glühkerzen sind entscheidend, damit ein Diesel auch bei Kälte zuverlässig startet. Doch wann müssen sie gewechselt werden, und wie merkt man, dass eine Glühkerze defekt ist? Hier stehen die wichtigsten Infos rund um Glühkerzen: von den typischen Anzeichen für eine kaputte Glühkerze bis zu Kosten und Tipps zur Wartung.
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Ölstand kontrollieren im Video:

 
 

Welche Aufgaben haben Glühkerzen im Dieselmotor?

Zwar müssen Fahrer:innen bei modernen Dieselmotoren keine Minute mehr warten, bis die Vorglühlampe erlischt (die Geschichte des Dieselmotors, hier). Trotzdem müssen Dieselmotoren vor dem Start vorglühen. Dafür sind Glühkerzen notwendig. Pro Zylinder steckt eine Glühkerze im Fahrzeug. Glühkerzen im Dieselmotor erhitzen vor dem Start die Luft im Brennraum. Denn anders als bei Ottomotoren benötigen Diesel keine Fremdzündung. Der unter hohem Druck eingespritzte Dieselkraftstoff entzündet sich selbst an der etwa 900 Grad heißen (komprimierten) Luft im Brennraum. Deshalb werden Diesel häufig Selbstzünder genannt.

Von der AUTO ZEITUNG getestet und empfohlen:

Die Glühkerze muss also nur beim Starten die Luft erhitzen. Läuft der Dieselmotor, hat die Glühkerze keine Funktion mehr. Daher hält eine Glühkerze meist sehr lange und hat eine Lebensdauer von rund 100.000 km. Die kann aber je nach Fahrweise stark variieren. Stadtfahrer:innen mit vielen Kurzstrecken und vielen Motorstarts verschleißen Glühkerzen schneller als Langstreckenfahrer:innen, die auf einer Tour gleich ein paar hundert Kilometer zurücklegen.

 

Welche Motoren besitzen Glühkerzen?

Funktionsbedingt haben nur Dieselmotoren eine Glühkerze pro Zylinder. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um alte Dieselmotoren mit Vorkammer- oder Wirbelverfahren handelt oder moderne Diesel mit Direkteinspritzung oder Common-Rail-Einspritzverfahren. Moderne Dieselmotoren müssen allerdings nur noch bei sehr tiefen Temperaturen vorgeglüht werden. Bei "normalen" Temperaturen liegt die Vorglühzeit nach Drehen des Zündschlüssels oder des Startknopfs unterhalb einer Sekunde.

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Wie bemerkt man defekte Glühkerzen?

Bei neuen Dieselmotoren blinkt in der Regel die Vorglühlampe im Cockpit, wenn ein Defekt vorliegt (das bedeuten die Kontrollleuchten im Cockpit). Auch ein Dauerleuchten des Symbols deutet auf einen Schaden hin. Das muss dann allerdings nicht unbedingt eine defekte Glühkerze sein. Auch ein verstopfter Partikelfilter oder eine fehlerhafte Abgasrückführung können über das Symbol angezeigt werden – oder über die Motorkontrolllampe.

Autofahrer:innen bemerken eine kaputte Glühkerze an einem schleppenden Motorstart und an einem unrunden Motorlauf innerhalb der ersten Sekunden. Nach dem Start kommt oft auch schwarzer Ruß aus dem Auspuff. Bei ganz tiefen Temperaturen im Minusbereich kann es vorkommen, dass der Motor nur sehr schleppend oder gar nicht anspringt. Daher sollten die Glühkerzen innerhalb des Inspektionsintervalls getauscht werden. Es gibt aber auch Hersteller, die keinen Wechselintervall vorschreiben und die Glühkerzen erst dann tauschen lassen, wenn sie defekt sind.

 

Wie lassen sich Glühkerze wechseln?

Die Glühkerzen eines Dieselmotors werden – ähnlich wie Zündkerzen bei einem Ottomotor – in den Zylinderkopf gedreht, und zwar meist seitlich. Zum Wechseln sollte zuerst die Batterie abgeklemmt und anschließend die Stromversorgung der einzelnen Glühkerze getrennt werden. Dann lassen sich die Glühkerzen mit dem passenden Schlüssel lösen. Dabei sollte der Motor schon seit einiger Zeit stehen und kalt sein – andernfalls besteht Verbrennungsgefahr.

  1. Motor kalt werden lassen

  2. Batterie abklemmen

  3. Glühkerze freilegen und mit Rostlöser behandeln

  4. Glühkerze vorsichtig lösen

  5. Bei festsitzender Glühkerze lieber Profis hinzuziehen

 

Was kostet ein Wechsel der Glühkerze?

Je nach Marke, Modell und Motor kann der Wechsel der Glühkerzen zwischen 150 und 250 Euro kosten. Der Wechsel bei einem Vierzylinder ist dabei natürlich günstiger als bei einem Achtzylinder-Diesel. Ein Satz mit vier Glühkerzen für die 2.0-TDI-Motoren von VW für Golf V, T5, Passat oder Audi A3 und A4 kostet rund 45 Euro.

 

Glühkerzen selbst wechseln – oder lieber in die Werkstatt?

Versierte Hobbyschrauber:innen können die Glühkerzen ihres Dieselmotors auch selbst wechseln. Doch, Vorsicht – vor dem Tausch muss die Batterie abgeklemmt und der Motor kalt sein. Da die Kerzen sehr heiß werden, können sie mit der Zeit am Gewinde festbacken. Dann hilft nur ein geschickt ins Gewinde aufgetragener Rostlöser und vorsichtiges Lockern.

Dreht man die Glühkerze zu fest, kann sie abbrechen und ein Teil im Motorgewinde stecken bleiben. Dann beginnt die richtige Arbeit: den Rest der Glühkerze herausbohren und ein neues Gewinde schneiden. Das kostet Zeit und Nerven – und in der Werkstatt Geld. Daher ist es bei älteren Autos ratsam, die Arbeit den Profis im Fachbetrieb zu überlassen. Erfahrene Schrauber:innen kennen das Problem und arbeiten entsprechend vorsichtig, damit die Glühkerze nicht abreißt.

Manche Hersteller raten dazu, die Glühkerzen nach 80.000 bis 100.000 km zu lösen und zu überprüfen. Sind die Kerzen noch in Ordnung und zeigen keine Anzeichen von Verschleiß, werden sie mit Kupferpaste am Gewinde (vorher säubern) mit dem passenden Drehmoment wieder in den Motor geschraubt.

 

Müssen Glühkerzen gewartet werden?

Einen Wartungsplan für Glühkerzen gibt es nicht. Doch ähnlich wie bei Zündkerzen können sich Hobbyschrauber:innen von Zeit zu Zeit den Glühstab anschauen und ihn testen. Dafür klemmen sie die Batterie bei kaltem Motor ab und drehen die Glühkerzen nacheinander vorsichtig aus dem Motor. Damit weder Schmutz noch Fremdkörper in den Brennraum gelangen können, ist es ratsam, die kleinen Löcher mit einem Lappen oder Klebestreifen kurzfristig zu verschließen. Eventuelle Ablagerungen an einer Kerze lassen sich mit einer Drahtbürste oder mit Schmirgelpapier entfernen. Umschließen die Ablagerung die gesamte Glühkerze, ist ein Tausch ratsam – dann aber nicht nur die eine, sondern alle. So springt der Diesel selbst bei tiefen Temperaturen wieder einwandfrei und zuverlässig wieder an.

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