Kühlerfrostschutz: So richtig mischen & nachfüllen
Anleitung zum Nachfüllen von Kühlerfrostschutz im Auto
Damit das Auto auch im Winter problemlos läuft, sollten Autobesitzende den Frostschutz des Motorkühlmittels kontrollieren. Wie man das macht und das Mittel für den Kühlerfrostschutz richtig mischt, erklären wir hier.
Bevor die Temperaturen unter null Grad Celsius fallen, sollten Autobesitzer:innen den Kühlerfrostschutz in ihrem Wagen auf Wintertauglichkeit überprüfen. Frostschutzmittel (meist ein Äthylenglykol-Mix) verhindert das Gefrieren von Flüssigkeiten bei niedrigen Temperaturen und schützt so das Kühlsystem sowie den Motor vor Schäden. Daher sollte sich im Kühlsystem des Motors immer und gerade in der kalten Jahreszeit Frostschutzmittel befinden. Zwar enthalten alle gängigen Konzentrate für das Kühlwasser auch Frostschutzmittel, doch durch ein falsches Mischungsverhältnis oder altes Kühlmittel kann die Schutzwirkung abgeschwächt sein. Das richtige Mischungsverhältnis von Frostschutzmittel und Wasser ist wichtig, um optimalen Schutz zu gewährleisten. Die AUTO ZEITUNG erklärt, worauf es beim Kühlerfrostschutz ankommt, wie Autofahrende die richtige Mischung hinbekommen und was beim Nachfüllen besonders zu beachten ist.
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Kühlerfrostschutz vor dem Winter überprüfen
Den Kühlerfrostschutz können Autofahrer:innen vor Wintereinbruch in einer Werkstatt checken lassen oder aber selbst kontrollieren. Der Füllstand des Kühlwassers lässt sich am Ausgleichsbehälter im Motorraum ablesen. Wichtig: Der Flüssigkeitsstand sollte sich immer zwischen den Markierungen "Minimum" und "Maximum" befinden. Beim Frostschutz gilt: Reicht er von -25 Grad bis -40 Grad, ist das für mitteleuropäische Verhältnisse in der Regel vollkommen ausreichend. Spezielle Messgeräte, die den Frostschutzgrad im System prüfen, sind bereits für wenig Geld (zehn bis 40 Euro) erhältlich. Aber Vorsicht: Das Kühlsystem steht unter Druck! Der Deckel des Vorratsbehälters darf nur bei kaltem Motor geöffnet werden, da sonst Verbrennungsgefahr durch das Herausspritzen der heißen Flüssigkeit besteht. Beträgt der gemessene Frostschutzwert weniger als -20 °C, muss gehandelt werden. Das richtige Mischungsverhältnis ergibt sich aus der Umrechnungstabelle auf dem Behälter des Frostschutzmittels. Einfaches Nachfüllen funktioniert natürlich nur, wenn der Füllstand zu niedrig ist.
Was bedeuten die Farben des Kühlerfrostschutzes?
Wer sich in Onlineshops und dem Fachhandel Kühlflüssigkeits-Frostschutz anschaut, stellt schnell fest, wie farbenfroh das Angebot ist. Rot, Blau und Violett/Rosa sind die gängigsten, daneben gibt es noch Grün, Gelb oder Orange. Die Farbe gibt jedoch keinen Aufschluss auf die chemische Zusammensetzung, sondern dient vorerst nur der Orientierung. Daneben muss zwingend auf die Spezifikation (z. B. G11, G12+) geachtet werden. Welche das eigene Fahrzeug benötigt, lässt sich entweder in der Betriebsanleitung oder auf dem Ausgleichsbehälter der Kühlflüssigkeit selbst ablesen.
Die Farben sollten jedoch nicht miteinander gemischt werden, um chemische Reaktionen zu vermeiden, so rät dies etwa die KÜS. Laut Hersteller Glysantin können sich so die jeweils enthaltenen Additive beim Mischen verschiedener Schutzmittel gegenseitig in ihrer Wirksamkeit stören – was zu Korrosion, Verstopfungen in Kanälen oder der Wasserpumpe durch Ausflocken der Mittel oder anderen unschönen und schädlichen Reaktionen der Chemikalien führen kann. Besonders zu beachten: silikatfreie (oft rot) und silikathaltige (oft blau) Frostschutze sollten nie gemischt werden. Da die Farben für Kühlerfrostschutz jedoch nicht genormt sind, ist die Spezifikation zwingend zu beachten. Wenn beide Faktoren – Farbe und Hersteller-Freigabe – übereinstimmen, kann der Frostschutz bedenkenlos nachgefüllt werden.
Die richtige Mischung: Kühlerfrostschutz nachfüllen
In jedem Fall sollten die Hinweise des Herstellers berücksichtigt werden. Also: Vor Servicearbeiten unbedingt einen Blick in die Bedienungsanleitung des Fahrzeugs werfen. Auch wichtig: Die Frostschutzmittel für den Kühlerfrostschutz enthalten unterschiedliche Inhaltsstoffe, die auf bestimmte Kühlsysteme abgestimmt sind. Die Farbe ist laut ADAC kein konkreter Hinweis, da sie von den Herstellern frei gewählt werden kann. In der Regel beträgt das Mischungsverhältnis Wasser zu Kühlmittel beziehungsweise Frostschutz etwa 50:50 bis 60:40. Bei zu wenig Wasser kann das Frostschutzmittel frühzeitig gefrieren. Zudem leitet zu wenig verdünnter Kühlerfrostschutz die Wärme des Motors bei Temperaturen über null Grad Celsius nicht richtig ab und der Motor überhitzt, erklären die Expert:innen des Automobilzulieferers Hella.
Dann die Kühlflüssigkeit tauschen
Einheitliche Angaben dazu, wie oft das Mittel für den Kühlerfrostschutz getauscht werden sollten, gibt es nicht. Häufig empfehlen Hersteller einen Wechsel nach rund 50.000 km, manchmal sind es aber auch 100.000 km oder noch mehr. Bei modernen Autos kommen sogenannte Long-Life-Kühlmittel zum Einsatz, die gar keinen Wechsel mehr erforderlich machen sollen oder aber erst nach 15 Jahren oder 250.000 km. Alle konkreten Informationen, also empfohlene Frostschutzmittel und Wechselintervalle, finden Autofahrer:innen in der Bedienungsanleitung des Autos. Bei einem kompletten Tausch des Kühlwasser (hier eine Anleitung) muss man darauf achten, dass es nicht in die Umwelt gelang. Kühlwasser muss man also als Sondermüll bei einem Schadstoffmobil, Wertstoffhof, bei Tankstellen oder Werkstätten abgeben.
Was ist im Umgang mit Kühlerfrostschutz zu beachten?
Frostschutzmittel sind im Allgemeinen sehr giftige Chemikalien. Daher sollte Hautkontakt oder gar Verschlucken der Substanzen vermieden werden – es drohen Vergiftungen oder Organschäden! Daher: Handschuhe tragen und mit Vorsicht an die Arbeit gehen. Auch bei der Entsorgung von Kühlflüssigkeit muss sorgsam vorgegangen werden. Hier sind einige Regeln einzuhalten: Kühlwasser darf nicht in die Kanalisation oder Umwelt abgeleitet werden. Kühlflüssigkeit mit all seinen Additiven, wie Frostschutz und Korrosionsschutz, stellt Sondermüll dar und muss deshalb über spezialisierte Annahmestellen entsorgt werden. Diese sind: Wertstoffhöfe, Schadstoffmobile oder Verkaufsstellen wie Tankstellen und Werkstätten. Wer also selbst die Kühlflüssigkeit im Wagen wechseln möchte, muss das alte Kühlwasser zwingend in einem geeigneten Behälter (etwa wasserdichte Kunststoffkanister) auffangen und in einem berechtigten Betrieb abgeben. Das ist meist sogar kostenfrei möglich.