Mazda hält mit dem neuen MX-5 am Roadsterkonzept fest. Mit dem Ford Mustang Cabriolet trifft der Japaner auf einen ähnlichen, aber doch grundverschiedenen Gegner. Vergleich!
Der Mazda MX-5 gilt seit seinem Marktstart 1989 als Vorreiter einer neuen Roadster- und Cabriowelle. Doch mittlerweile sind die Reihen gelichtet, und der neue Mazda MX-5 der vierten Generation trifft auf nur noch wenige Rivalen. In Sachen Kult und Fahrspaß darf das ebenfalls neue Ford Mustang Cabriolet aber zumindest als ebenbürtig gelten. Das US-Car wird in seiner jüngsten Generation erstmals offziell in Deutschland angeboten – und ist sogar mit einem Vierzylinder-Motor zu haben. Auf den ersten Blick fallen die Leistungsunterschiede zum Mazda MX-5 SKYACTIV-G 131 trotzdem gewaltig aus. Während der Ford aus 2,3 Liter Hubraum mit einem Turbolader 317 PS und 432 Newtonmeter Drehmoment holt, begnügt sich der nicht aufgeladene Mazda mit 1,5 Liter Hubraum, 131 PS und geradezu bescheidenen 150 Newtonmetern. Doch in der Realtität liegen die beiden Frischluftsportler dichter zusammen, als man vermutet. Bei der gemessenen Beschleunigung auf Tempo 100 trennen beide nur eine Sekunde. Erst ab 140 km/h kann sich der Ami deutlich absetzen.
Schließlich bringt er mit knapp 700 Kilogramm mehr als der Mazda auf die Waage. Trotzdem erreicht der Mustang mit 233 km/h die deutlich höhere Spitzengeschwindigkeit. Beide Triebwerke, der hochverdichtende SKYACTIV-Motor im MX-5 und der EcoBoost-Turbo im Mustang, dürsten nach Drehzahlen. Dann hängen sie willig am Gas und entwickeln einen gefälligen Sound. Die serienmäßigen manuellen Sechsgangschaltungen überzeugen mit kurzen Wegen und klar denierten Gassen, wobei der Mazda leicht im Vorteil ist. Auf der kurvenreichen Landstraße sind beide Autos in ihrem Element. Klar, der 4,78 Meter lange Ford ist schon optisch ein anderes Kaliber als der nur 3,91 Meter kurze Mazda. Während im Mustang vier Insassen zumindest auf kürzeren Strecken ohne Platzangst reisen können, ist der MX-5 ein reiner Zweisitzer – er ist sehr eng, aber nicht zu eng. Die Leder-Sportsitze passen wie angegossen.
Ohne Handschuhfach und Türablagen fühlt man sich aber etwas unterversorgt. Platz für Kleinkram bieten nur die Mittelkonsole und ein abschließbares Staufach in der Rückwand. Auch der Laderaum fällt mit 130 Liter Volumen recht klein aus. Der Ford kennt solche Nöte nicht. Die serienmäßigen Ledersitze sind komfortabel und bieten wie die des Mazda guten Seitenhalt. Bei der Bedienung ist der Mustang leicht im Vorteil. Zudem hat der Ford ein teilelektrisches Verdeck, während man im Japan-Roadster alles per Hand erledigen muss. Den Mazda MX-5 gibt es mit der 1,5-Liter-Maschine schon ab 22.990 Euro, die Testversion Sports-Line kostet 27.490 Euro. Dagegen wirkt das viel stärkere und auch besser ausgestattete Mustang Cabriolet mit 41.000 Euro zunächst richtig teuer. Bei genauerem Betrachten ist der Ami ein faires Angebot. Dafür muss man aber auch den mit 9,7 Liter Super auf 100 Kilometer deutlich höheren Testverbrauch hinnehmen. Der gehört beim Mazda MX-5 mit nur 6,3 Liter Super zu seinen Schokoladenseiten.
TECHNIK
Ford Mustang 2.3 EcoBoost Cabriolet
Mazda MX-5 SKYACTIV-G 131
Motor
4-Zyl., 4-Vent., Turbo, Direkteinspritzung
4-Zyl., 4-Vent., Direkteinspritzung
Hubraum
2261 cm3
1496 cm3
Leistung
233 kW/317 PS bei 5600 /min
96 kW/131 PS bei 7000 /min
Max. Drehmoment
432 Nm bei 3000 /min
150 Nm bei 4800 /min
Getriebe
6-Gang, manuell
6-Gang, manuell
Antrieb
Hinterrad
Hinterrad
L/B/H
4784/1916/1394 mm
3915/1735/1225 mm
Radstand
2720 mm
2310 mm
Leergewicht/Zuladung
1721/320 kg
1005/189 kg
Kofferraum
332 l
130 l
Beschleunigung
0-100 km/h in 6,9 s
0-100 km/h in 7,9 s
Höchstgeschwindigkeit1
233 km/h
204 km/h
Verbrauch
9,7 l S/100 km
6,3 l S/100 km
EU-Verbrauch1
8,2 l S/100 km
6,0 l S/100 km
CO2-Ausstoß1
184 g/km
139 g/km
Grundpreis
41.000 Euro
22.990 Euro
1 Werksangabe
Unser Fazit
Der neue Mazda MX-5 ist auch mit dem 131-PS-Motor ein agiler Roadster mit hohem Spaßfaktor. Bei Platzangebot und Bedienung muss man aber Abstriche machen. Das Ford Mustang Cabriolet gleicht seinen Gewichtsnachteil selbst durch den stärkeren Vierzylinder-Turbo nicht aus. Bei Platz und Alltagstauglichkeit kann der teurere Amerikaner aber punkten.