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Praxistest: Das kann das Folienradierer-Set von Worown

Markus Henrichs Produkttest-Redakteur

Alte Auto-Aufkleber, die man loswerden will, sind hartnäckig und ein echtes Ärgernis! Folienradierer versprechen hier Abhilfe für wenig Geld. Wir haben einen Folienradierer mit Zubehör im Set als Aufsatz für die Bohrmaschine getestet. Mit überraschend gutem Ergebnis!

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Die genannten Produkte wurden von unserer Redaktion persönlich und unabhängig ausgewählt. Beim Kauf in einem der verlinkten Shops (Affiliate Link) erhalten wir eine geringfügige Provision, die redaktionelle Selektion und Beschreibung der Produkte wird dadurch nicht beeinflusst.
Inhalt
  1. Folienradierer-Set von Worown im Test
  2. Was ist ein Folienradierer?
  3. Umfang des Radierer-Sets
  4. Vorbereitung der Oberfläche und des Werkzeugs
  5. Die glatte Radierscheibe in der Anwendung
  6. Vorsicht beim Arbeiten mit dem Lamellenaufsatz
  7. Antworten auf wichtige Fragen beim Arbeiten mit Folienradierern
  8. Gute Alternativen zum Folienradierer von Worown

 

Folienradierer-Set von Worown im Test

Sei es der Hinweis auf das Baby, das längst nicht mehr an Bord ist, oder einfach Werbung: Alte Aufkleber am Auto können lästig und schwer zu entfernen sein. Will man diese ärgerlichen Altlasten wegbekommen, ist man mit bloßen Händen und Hausmitteln wie Fön oder Ceranfeld-Schaber schnell mit dem Latein am Ende. Und selbst, wenn es einem gelingt, Teile des Aufklebers von Hand "abzuknibbeln", bleiben in der Regel unschöne Klebereste zurück. Professionelle Hilfe für wenig Geld versprechen Aufsätze für Bohrmaschine und Akkuschrauber (unsere Übersicht zu empfehlenswerten Akkus-Schlagschraubern) wie das Folienradierer-Set von Worown.

Aber was ist ein Folienradierer und geht dieser wirklich so lackschonend zu Werke, wie der Hersteller verspricht? Und wie überzeugend ist das Ergebnis? Antworten gibt unser Praxistest. Als Versuchsobjekt diente uns ein ausgedienter Handwerker-Transporter, der vom Vorbesitzer großzügig mit Text und Bildern beklebt wurde.

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Folienradierer-Set von Worown
14.99 €
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Zum Produkt
Vorteile
  • Umfangreiches Set

  • Gründlich beim Entfernen von Folien

  • Passgenauer Adapter

Nachteile
  • Zusätzlicher Lammellenaufsatz zu grob für viele Autobleche

  • Kein Transportkoffer

 

Was ist ein Folienradierer?

Ein Folienradierer dient zur Entfernung von Aufklebern, Klebstoffresten und Folien auf glatten Metalloberflächen und somit auch auf Autos.

 

Umfang des Radierer-Sets

Der Folienradierer von Worown, der unter anderem Namen fast baugleich auch von anderen Herstellern angeboten wird, kam als Teil eines umfangreichen Sets in unsere Testredaktion. Insgesamt besteht das Set aus:

  • zwei glatten Radierscheiben mit 88 mm Durchmesser und 15 mm Dicke

  • einer Lamellenscheibe mit 100 mm Durchmesser

  • zwei Adapter für die Bohrmaschine

  • einem Kunststoff-Klingenschaber

  • zehn Ersatzklingen für den Schaber

  • einem Poliertuch

Die Verpackung beim Kauf muss zugleich auch als Aufbewahrungsmöglichkeit für das umfangreiche Set dienen. Zumindest ein einfacher Plastikkoffer würde Käufer:innen helfen, Scheiben und Zubehör zur Folienentfernung besser zusammenzuhalten, bis sie das nächste Mal gebraucht werden. Das hat der Hersteller aber bei diesem Set nicht berücksichtigt.

Ein Folienradierer wird auf eine Bohmaschine aufgesetzt
Foto: AUTO ZEITUNG
 

Vorbereitung der Oberfläche und des Werkzeugs

Der Folienradierer-Aufsatz ließ sich problemlos ins Gewinde des mitgelieferten Adapters für die Bohrmaschine einschrauben. Mit einem Bolzendurchmesser von 6,0 mm passt dieser gut in die gängige Aufnahme der meisten Bohrmaschinen. Vor der Anwendung des Radierers haben wir die Motorhauben-Beschriftung des Transporters mit etwas warmen Wasser und Seifenlauge behandelt. Bereits da begannen sich die ersten Schichten der mehrlagigen Folie zu lösen. Anschließend wurde der scheibenförmige Kopf des Folienradierers etwa im 45-Grad-Winkel auf der zu bearbeitenden Fläche angesetzt.

 

Die glatte Radierscheibe in der Anwendung

Ein Folienradierer auf einer Bohrmaschine im Einsatz an einem Auto.
Foto: AUTO ZEITUNG

In unserem Praxistest hinterließ der glatte, 15 mm dicke Radieraufsatz einen sehr guten Eindruck, denn er entfernte Folien schnell und effizient vom Blech und das ohne Kratzspuren oder andere unliebsame Andenken auf dem Autolack unseres Versuchsfahrzeugs zu hinterlassen. Die Radiererfussel haben wir anschließend mit dem mitgelieferten Politurtuch entfernt. Zurück blieb ein gelblicher Schleier, der sich aus zu heiß gewordenen Folien- und Radiererresten gebildet hat. Dieser Schleier war auch mit dem beiliegenden Poliertuch im ersten Anlauf nicht komplett zu entfernen. Auch durch Behandlung mit der Profi-Autopolitur von Sonax, die wir mit dem dazugehörigen Sonax P-Ball gemäß Anleitung in kreisförmigen Bewegungen auf die behandelte Oberfläche aufgetragen haben, war der Schleier nur mühsam und mit viel Handarbeit rückstandsfrei zu entfernen (hier die besten Autopolituren in unserem Test).


 

Vorsicht beim Arbeiten mit dem Lamellenaufsatz

Besonders bei empfindlichen oder dünnen Autolacken, ist beim Lamellenaufsatz mit 100 mm Durchmesser Vorsicht geboten, der Teil des Sets ist und sehr rabiat zur Sache geht. Trotz der Kühlung, die die Lamellen bringen sollen, wird der Lack sehr schnell sehr warm. Diese Radierscheibe ist daher definitiv nicht für dünn lackierte Autobleche zu empfehlen und verschwand nach einigen Probeläufen auf einem separaten Testblech auch schnell wieder im Karton.

 

Antworten auf wichtige Fragen beim Arbeiten mit Folienradierern

Darf man Folienradierer auch auf Kunststoff anwenden?

Bei Aufklebern auf Stoßfängern, egal ob lackiert oder nicht, sollte man den Radierer nicht einsetzen, da diese meist aus Kunststoff sind und somit schnell zu warm werden. Dadurch kann sich der Lack mitablösen oder die Oberfläche angegriffen werden. Diese Gefahr besteht besonders bei älteren Aufklebern, wenn die darin enthaltenen Weichmacher den Lack oder die Kunststoffoberfläche bereits angegriffen habe.

Wie hoch darf die maximale Drehzahl sein?

Wichtig is, es mit der Drehzahl der Bohrmaschine oder des Akkuschraubers nicht zu übertreiben. Zwar wird vom Hersteller eine maximale Drehzahl von 3500 bis 4000 U/min empfohlen. Unsere Erfahrung nach einigen Testläufen war jedoch, dass ein Betrieb des Radierers bei halber Kraft völlig ausreichend ist und im Zweifel sogar die besseren Ergebnisse erzielt.

Wie benutze ich einen Folienradierer richtig?

Wichtig ist vor allem, dass man mit der mit dem Folienradierer bestückten Bohrmaschine nicht zu lange an ein und derselben Stelle des Autoblechs verharrt, sondern die Arbeit in gleichmäßigen, auf und abwärts gerichteten Schwenkbewegungen ausführt. Damit soll verhindert werden, dass die zu bearbeitende Stelle über Gebühr erwärmt wird. Sollte sich durch die hohen Temperaturen dennoch ein hauchdünner, gelb-bräunlicher Schmierfilm aus Folienresten und Radiergummi-Partikeln bilden, lässt sich dieser nur mühsam mithilfe von Autopolitur entfernen.

Wie lange dauert die Entfernung von Folien am Auto?

Etwas Zeit muss man schon mitbringen, selbst wenn man sich maschineller Hilfe bedient. Allein mit der Entfernung des Namensschriftzugs auf der Motorhaube waren wir im Praxis-Check an unserem Test-Transporter rund 20-30 min beschäftigt. Um ein großflächig foliertes Fahrzeug auf diese Weise zu "entkleiden", sollte man -inklusive Vor- und Nachbehandlung – daher mindestens einen kompletten Arbeitstag einplanen.

Auf welchen Oberflächen funktioniert ein Folienradierer?

Aufgrund der unterschiedlichen Materialbeschaffenheit funktionieren Folienradierer oft nur auf größeren Flächen wie der Motorhaube oder den Fahrzeugflanken richtig gut. Zudem muss die Oberfläche aus Metall oder lackiertem Metall sein. Aber Vorsicht, Radierer mit groben Stollen können nicht nur Folienreste, sondern schnell auch den darunterliegenden Lack inklusive der Grundierung "wegfressen", wie sich beim ersten Versuch auf einem Testblech zeigte.

 

Gute Alternativen zum Folienradierer von Worown

Auch wenn der Folienradierer von Worown in unserem Praxistest einen sehr guten Eindruck hinterließ, gibt es, je nach Anwendungsart, gute Alternativen. 

Besonders sanft: Folienradierer von King Kong State

Der schwarze Folienradierer von King Kong State funktioniert nach einem ganz ähnlichen Prinzip wie der von Worowm. Mit einer eher weichen Gummimischung bei einem Durchmesser von 88 mm geht er besonders materialschonend und filigran zu Werke. Somit eignet er sich auch gut für empfindliche Oberflächen wie die Hammerschlag-Strukturen von Wohnwagen-Außenwänden. Allerdings darf man, so berichten Anwender:innen, den Aufsatz nicht zu kräftig aufdrücken, damit das Gummi nicht zu schnell verschleißt.

Kautschuk-Radierer von Starchem

Einen Hauch von Vanilleduft versprüht laut Hersteller der im Durchmesser 100 mm messende Kautschuk-Folienradierer von Starchem: Mit einer Radierbreite von 25 mm eignet er sich demnach neben Lack für eine Vielzahl von anderen Oberflächen wie Glas, Metall, Kunststoff und Holz. Die luftig geformten Lamellen sollen für eine dauerhafte Kühlung bei hohen Drehzahlen sorgen und Verbrennungen am Material vermeiden.

Kratzfreier Glasspezialist: Foshio Kunststoff-Schaber

Für empfindliche Glasflächen, an denen sich zum Entfernen von Aufklebern der Einsatz von Stahlklingen oder schnell rotierenden Aufsatz-Radierern verbietet, empfiehlt sich der Einsatz von speziellen Kunststoff-Klingen wie denen von Foshio. Da die Anwendung laut Hersteller kratzfrei ist, soll er auch Fenstertönungen entfernen können, bei denen handelsübliche Folienradierer für die Bohrmaschine nicht geeignet sind.

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