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E-Auto-Quote in Deutschland (Update!) Quote für E-Autos erneut empfohlen

von Julian Islinger
Inhalt
  1. EU will Elektroauto-Quote: 15 Prozent bis 2030
  2. E-Auto-Quote könnte deutsches Stromnetz belasten
  3. Widersprüchliche Aussagen der EU-Kommission
  4. Konzerne sprechen sich gegen E-Auto-Quote aus 

Die EU plant eine Elektroauto-Quote und will bis spätestens Februar eine Strategie vorlegen. Laut "Frankfurter Allgemeiner Zeitung" werden ab 2030 15 Prozent Elektroautos bei den Neuzulassungen gefordert. Die Energiebranche warnt vor Versorgungsengpässen. Jetzt empfehlen deutsche Regierungsberater die E-Auto-Quote.

Informationen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" zufolge plant die EU die Einführung einer Elektroauto-Quote. Dazu fand am Mittwoch, den 11. Oktober, in Brüssel ein "Batteriegipfel" statt, auf dem EU-Kommissar Maros Sefcovic ankündigte bis November einen Plan für saubere Fahrzeuge vorzulegen, um anschließend mit dem deutschen Wirtschafts-Staatssekretär Matthias Machnig und Vertretern anderer EU-Länder bis Februar eine Strategie auszuarbeiten. Teil dieser Strategie soll laut F.A.Z. auch eine Elektro-Quote sein. Die Pläne werden auch schon mit konkreten Zahlen untermauert: So sollen im Jahr 2030 mindestens 15 Prozent aller Neuwagen in Europa mit einem Elektromotor oder anderen emissionsfreien Antrieben ausgestattet sein. Der EU-Kommissar äußerte sich jedoch noch nicht zu den Zahlen. Man prüfe mehrere Optionen, sagte er der Zeitung - darunter verpflichtende Vorgaben ebenso wie ein System, bei dem Hersteller Pluspunkte bekommen, wenn sie Fahrzeuge mit wenig oder gar keinen Emissionen auf den Markt bringen. Sefcovic sagte aber auch, Studien gingen von einem Anteil von 25 Prozent Elektrofahrzeugen bereits 2025 aus. Neben der E-Auto-Quote beschäftigten sich Politiker und Unternehmen beim Batteriegipfel mit Forschungs- und Wirtschaftsaspekten der Batterie- und Zelltechnik.

Infos zur blauen Plakette im Video: 

 
 

EU will Elektroauto-Quote: 15 Prozent bis 2030

Auch ein Umwelt-Beratergremium der Bundesregierung hält ein Umdenken in der Verkehrspolitik derzeit für notwendig. In einem Sondergutachten empfiehlt der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU), dass 2025 mindestens ein Viertel aller neuen Pkw und leichten Nutzfahrzeuge elektrisch fahren sollten. Dazu müsse die Ladeinfrastruktur ausgebaut und die staatliche Förderung erweitert werden. Zudem schlagen die sieben Experten vor, die Pkw- und Lkw-Maut zu einem "streckenabhängigen und flächendeckenden Mautsystem" weiterzuentwickeln. Die sieben Professorinnen und Professoren verschiedener Fachrichtungen plädieren dafür, die Steuervergünstigung für Diesel in dieser Legislaturperiode abzuschaffen, da sie ökologisch nicht gerechtfertigt sei. Zudem sei eine Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene nötig. Da der Verkehr mehr Strom benötige, wenn der E-Auto-Anteil steige, sei ein schnellerer Ausbau der erneuerbaren Energien erforderlich. Schon im Wahlkampf war die Elektroauto-Quote Thema. Während sich der ehemalige Kanzlerkandidat Martin Schulz (SPD) für die Elektroauto-Quote 2025 ausgesprochen hatte, bezeichnete Kanzlerin Angela Merkel (CDU) bezeichnete den Vorschlag einer E-Auto-Quote als "undurchdacht". Umwelt-Staatssekretär Jochen Flasbarth (SPD) erklärte schon am Mittwoch, 16. August 2017, in Berlin, dass er davon ausgehe, dass die EU-Elektroauto-Quote kommen könnte. Die Autobauer selbst gingen derzeit von einem Anteil von etwa 25 Prozent bis 2025 aus. Flasbarth zeigte sich überzeugt, dass es keine Absatzprobleme geben wird, da Elektroautos schon bald deutlich günstiger würden als heute. Das sei eine Frage der Preisgestaltung und der Produktpalette. Dass der Staat die Finanzierung übernehme, schloss Flasbarth aus.

 

E-Auto-Quote könnte deutsches Stromnetz belasten

Im August 2017 äußerten sich auch erstmals die deutschen Stromversorger. So könnte eine Elektorquote das Stromnetz stärker belasten, als bisher angenommen. Die Energiewirtschaft geht davon aus, dass in Zukunft deutlich höhere Lastspitzen auftreten als bisher. Zugleich geht die in Süddeutschland produzierte Strommenge zurück. Die vier Übertragungsnetzbetreiber erwarten in den Berechnungen für den Netzentwicklungsplan, dass die Stromproduktion im Süden nach der Abschaltung des letzten Atomkraftwerks 2022 deutlich unter dem Bedarf liegen wird. Gerade in den Autoländern Bayern und Baden-Württemberg würde die E-Auto-Quote zu massiven Problemen führen. So sei Stromknappheit an manchen Tagen nicht ausgeschlossen. Zwar erwarte die Energiebranche keine regelmäßigen Blackouts, aber möglicherweise müsse man an manchen Tagen den Sromverbrauch einzelner Haushalte begrenzen. Sollten etwa sämtliche bayerischen Haushalte ein Elektroauto besitzen und alle gleichzeitig abends auf die induktive Ladeplatte mit 11 kW fahren, bräuchte man eine Leistung von 77 Gigawatt. Das wäre ein Vielfaches des derzeit höchsten Leistungsbedarfs in Bayern von 12,5 Gigawatt. Allerdings könnten sich diese Zahlen noch ändern, etwa wenn die Akkus größer würden und daher nicht alle Fahrzeuge jeden Abend geladen werden müssten. Das Beispiel zeige aber die Dimension der Aufgabe Elektromobilität.  

 

Widersprüchliche Aussagen der EU-Kommission

Die EU-Kommission sprach sich zuletzt noch gegen eine E-Auto-Quote für Europa aus. Vor kurzem hatte das Handelsblatt über entsprechende Pläne berichtet, dass Autobauer ab 2025 einen bestimmten Anteil an Elektroautos bauen müssten. Eine Sprecherin der Brüsseler Behörde stellte klar: "Es hat niemals irgendwelche Pläne zur Einführung einer Quote für Elektroautos gegeben." Zwar gäbe es Ziele zur Verminderung des C02-Ausstoßes, doch von einer verbindlichen Quote könne keine Rede sein. "Die EU-Kommission prüft Möglichkeiten zur Förderung kohlenstoffarmer, abgasarmer Energie im Transportsektor", so die Sprecherin. Zudem werde an einer Reform der nach 2020/2021 geltenden Normen für den CO2-Ausstoß von Pkw gearbeitet. Bis zum Ende des Jahres will die Kommission ein Maßnahmenpaket zur klimaschonenden Mobilität vorlegen. Geplant sind schärfere Grenzwerte für den Ausstoß des klimaschädlichen Gases CO2.

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Konzerne sprechen sich gegen E-Auto-Quote aus 

Die deutschen Autokonzerne betrachten eine mögliche E-Auto-Quote als kritisch: "Wir halten derartige Verkaufsquoten für den falschen Weg", so ein Sprecher des Branchenverbandes VDA. Als Grund hierfür wird angeführt, dass der Absatz von Elektroautos von Bedingungen abhänge, die die Konzerne nicht beeinflussen können. Was in Europa also zunächst auf Eis liegt, ist in China bereits besiegelt. Dort wird ab Herbst 2017 wird eine Elektroauto-Quote umgesetzt, die erst letztes Jahr ins Gespräch kam. Bis 2018 sollen acht Prozent aller verkauften PKWs Elektroautos sein. Hersteller müssen sich mit einem Punktesystem anfreunden: Für Fahrzeuge mit weniger Emissionen erhalten die Autobauer Punkte. Kann ein neuzugelassenes Fahrzeug die Quote nicht erfüllen, muss der Hersteller Punkte bei anderen Autobauern einkaufen. Außerdem drohen Strafzahlungen. Für die kommenden Jahre sind dann zehn beziehungsweise zwölf Prozent geplant. Mit dem Zwang soll dem Dauer-Smog der Metropolen der Kampf angesagt werden. Ob sich so ein Kreditpunkte-System auch in Europa bewähren könnte, ist unklar.

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