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Geht auch ganz einfach:

Mercedes C 200 Sportcoupé und Mazda RX-8 Renesis im Vergleichstest Die Freiheit der Form

Inhalt
  1. Karosserie
  2. Fahrkomfort
  3. Motor und Getriebe
  4. Fahrdynamik
  5. Umwelt und Kosten
  6. Fazit

Wie unterschiedlich Coupés sein können, zeigt die Paarung Mercedes C 200 Sportcoupé und Mazda RX 8, die im Test ihre Talente beweisen

Auch diesseits der 30 000-Euro-Grenze herrscht an automobiler Exotik kein Mangel, wie der Mazda RX-8 eindrucksvoll belegt: Wankelmotor, coupéartige Silhouette, Stummelheck und als besonderes Schmankerl vier Türen, wobei die Fond-Exemplare hinten angeschlagen sind und sich gegenläufig zu den Front-Türen öffnen lassen. Demgegenüber wirkt das zweitürige Mercedes C-Klasse Sportcoupé eher konventionell. Es basiert klar erkennbar auf der Limousine, und seine große Heckklappe verheißt hohen Nutzwert.

 

Karosserie

Während im Stuttgarter vorn großzügige Platzverhältnisse herrschen, laufen Großgewachsene im Fond Gefahr, mit dem Kopf an das Dach zu stoßen. Hinzu kommt, dass der Einstieg nach hinten trotz der Easy-Entry-Funktion der Vordersitze etwas beschwerlicher verläuft als im viertürigen Mazda, dessen knapp geschnittener, ansprechend gestylter Innenraum eher den Erwartungen an einen Sportwagen entspricht. Dafür erweist sich der Daimler als deutlich übersichtlicher. Die Bedienung der Coupés gibt keinerlei Rätsel auf, jedoch sorgt im Mazda die Kontrolle des Ölstands für Verdruss. Der Ölpeilstab liegt zu tief, und wer keine Handschuhe trägt, holt sich schmutzige Finger. Zum Öl nachfüllen muss gar die Motorabdeckung abgenommen werden. Erfreulich hochwertig präsentiert sich die Verarbeitung der beiden. Für Alltagstauglichkeit sorgen im C 200 im Gegensatz zum RX-8 eine asymmetrisch geteilt klappbare Rücksitzbank und bis zu 1100 Liter Ladevolumen.

KarosserieMax. PunkteMercedes C 200 Kompressor SportcoupéMazda RX-8 Renesis
Raumangebot vorn1006053
Raumangebot hinten1004544
Übersichtlichkeit706235
Bedienung/ Funktion1008468
Kofferraumvolumen1004230
Variabilität1003510
Zuladung/ Anhängelast803128
Sicherheit15010188
Qualität/ Verarbeitung200187180
Kapitelbewertung1000647536
 

Fahrkomfort

Selbst auf Tagesetappen von 1000 Autobahn-Kilometern entpuppen sich diese Coupés als angenehme Begleiter, die trotz ihrer straffen Sportfahrwerke (Evolution-Paket im Mercedes, 1850 Euro, im Mazda Serie ab der 900 Euro teureren Challenge-Ausstattung) die Insassen nicht malträtieren. Auf Schlaglochpisten teilt der Mazda allerdings deutlich kräftigere Schläge aus als der Mercedes. Voll beladen neigen die Federelemente des Japaners gar zum Durchschlagen. Dafür sitzt es sich im Mazda hinten besser, denn der breite Mitteltunnel gibt den Fond-Passagieren bei Kurvenfahrt Seitenhalt wonach die Mercedes-Insassen vergeblich suchen. Ein Manko des Mazda ist, dass die Fond-Passagiere auf die wuchtigen Kopfstützen der Vordersitze blicken, die die Sicht stark einschränken.

FahrkomfortMax. PunkteMercedes C 200 Kompressor SportcoupéMazda RX-8 Renesis
Sitzkomfort vorn1508985
Sitzkomfort hinten1004556
Ergonomie150121112
Innengeräusche503923
Geräuscheindruck1006868
Klimatisierung503430
Federung leer20014195
Federung beladen20014090
Kapitelbewertung1000677559
 

Motor und Getriebe

Der Kompressor-bewehrte 1,8-Liter-Vierzylinder des Mercedes legt sich bereits ab 2500/min kräftig ins Zeug und dreht dabei locker bis in den roten Bereich, untermalt vom satten Ton des Sportauspuffs (Evolution-Paket). Bei Bedarf lässt sich der C 200 schaltfaul fahren, doch die Gangwechsel sind auf Grund der teigig wirkenden Schalthebelführung des Sechsgang-Getriebes nicht gerade ein Quell der Freude. Der Testverbrauch von 10,2 Liter Super darf als akzeptabel gelten. Anders gibt sich hier der Mazda, dessen Wankelmotor zwar spontaner anspricht, sich mit 14,5 Litern auf 100 Kilometern allerdings als Schluckspecht outet. Obwohl 29 PS stärker, muss er wegen seiner spitzen Leistungscharakteristik öfter geschaltet werden. Das Fünfgang-Getriebe verlangt einen relativ hohen Kraftaufwand und erweist sich mitunter als etwas hakelig. Verwertbare Motorleistung gibt es erst ab 4000/min, dann aber setzt der turbinenartige Schub ein, bis bei etwa 7200/min ein Piepton schließlich zum Hochschalten mahnt. Überdies gefällt der vibrationsarme Lauf ebenso wie die ungewohnte Klangkulisse - eine Mischung aus singenden und brummenden Klängen. Im Vergleich zu früheren Wankelmotoren benötigt der RX-8 deutlich weniger Öl. Auf 3000 Testkilometern mussten nur 0,75 Liter nachgefüllt werden.

Motor und GetriebeMax. PunkteMercedes C 200 Kompressor SportcoupéMazda RX-8 Renesis
Beschleunigung150146158
Elastizität100
Höchstgeschwindigkeit15010493
Getriebeabstufung1008484
Kraftentfaltung502521
Laufkultur1007284
Verbrauch32513895
Reichweite252011
Kapitelbewertung1000589546
 

Fahrdynamik

Der Mazda entpuppt sich klar als das lebhaftere Auto, was unter anderem die guten Slalom-Zeiten dokumentieren. Dank direkter Lenkung und des spontaneren Einlenkverhaltens zeigt er sich auch in Kurven spürbar agiler als der etwas träger wirkende Mercedes. Im Grenzbereich kennzeichnet ihn bei abgeschaltetem ESP aber eine etwas ausgeprägtere Übersteuertendenz, die vom Fahrer mehr Aufmerksamkeit verlangt als im Mercedes, bei dem sich der Heckschwenk bei Tempoüberschuss in Kurven oder in Folge von Lastwechselreaktionen sanfter ankündigt. Dafür brilliert der Mazda mit einem deutlich besseren Pedalgefühl der Bremse. Der Mercedes weist hier einen schwammigen Druckpunkt auf. Sowohl bei der Verzögerungsleistung als auch in puncto Traktion setzt sich der Mercedes besser in Szene, seine Lenkung liefert aber weniger Rückmeldung als die des Mazda.

FahrdynamikMax. PunkteMercedes C 200 Kompressor SportcoupéMazda RX-8 Renesis
Handling15010198
Slalom1005561
Lenkung1006265
Geradeauslauf504035
Bremsdosierung301520
Bremsweg kalt150122114
Bremsweg warm150138136
Traktion1007465
Fahrsicherheit150118100
Wendekreis201511
Kapitelbewertung1000740705
 

Umwelt und Kosten

Den Sieg in diesem Kapitel verdankt der Japaner seinem vorbildlichen Garantie-Paket (drei Jahre oder 100000 km). Darüber hinaus ist er in der Anschaffung deutlich günstiger. Allerdings belasten die hohen Kraftstoffkosten die Bilanz. Bei den Aufwendungen für die Wartung, die auch die üblicherweise anfallenden Verschleißteile umfasst, fährt der Mazda-Fahrer laut ADAC mit 523 Euro pro Jahr günstiger als der Mercedes-Besitzer (617 Euro). Der Schwabe produziert hingegen weniger Abgasemisionen und schneidet in Sachen Versicherungskosten und Wertverlust laut DAT mit 14 088 Euro in vier Jahren besser ab als der Asiate (15 091 Euro). Eine fiskalische Sonderregelung verschafft dem RX-8 einen leichten Vorteil bei der Kfz-Steuer. Wegen des Wankelmotors wird der Mazda nach zulässigem Gesamtgewicht mit 11,25 Euro pro angefangenen 200 Kilogramm besteuert. Dennoch gilt: Coupé-Fahren ist in beiden Fällen kein billiges Vergnügen – allen charakterlichen Unterschieden zum Trotz.

Kosten/UmweltMax. PunkteMercedes C 200 Kompressor SportcoupéMazda RX-8 Renesis
Bewerteter Preis675349352
Wertverlust506563
Ausstattung254447
Multimedia50
Garantie/Gewährleistung501733
Werkstattkosten204042
Steuer104446
Versicherung404137
Kraftstoff553324
Emissionswerte258179
Kapitelbewertung1000714723
 

Fazit

Als klarer Sieger geht das von der Limousine abgeleitete C-Klasse Sportcoupé hervor. Seine Karosserie bietet den höheren Nutzwert, der Fahrkomfort ist beachtlich. Hinzu kommt, dass der elastische Motor des Stuttgarters deutlich weniger verbraucht. An dieser Stelle lässt der von vornherein als Sportwagen konzipierte Mazda RX-8 mit seinem durstigen Wankelmotor kräftig Federn. Dafür gefällt der Japaner mit der besseren Beschleunigung, hoher Drehfreude und Laufkultur und einer höheren Agilität. Außerdem bietet er zu moderaten Preisen einzigartige Technik und damit ein hohes Maß an Exklusivität.

Gesamtbewertung

Max. PunkteMercedes C 200 Kompressor SportcoupéMazda RX-8 Renesis
Summe500033673069
Platzierung12

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