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Alle Tests zum Citroën C4

Neuer Citroën C4 & ë-C4 (2020): Erste Testfahrt

Stromer und Verbrenner auf Augenhöhe

Elmar Siepen Testredakteur
Inhalt
  1. Erste Testfahrt mit dem neuen Citroën C4 (2020)
  2. So fährt sich der neue Citroën C4 (2020) als Verbrenner
  3. Elektroauto: So fährt sich der neue Citroën ë-C4 (2020)
  4. Fazit

Der C4 hat bei Citroën eine lange Tradition, erstmalig steht der neue Citroën C4 (2020) aber auch zeitgleich als ë-C4 genanntes Elektroauto beim Händler. Wir durften beide Varianten bei der ersten Testfahrt erproben.

 

Erste Testfahrt mit dem neuen Citroën C4 (2020)

Mit einer Länge von 4,36 Metern trifft der neue Citroën C4 (2020) genau in die Kompaktklasse, Europas beliebtestem Fahrzeugsegment. Entsprechend gespannt sind wir auf die erste Testfahrt. Mit hoher Sitzposition, ordentlicher Bodenfreiheit und großen Rädern, Schrägheck und Heckklappe geht er als Coupé-Version eines SUV durch. Immerhin sind Fahrzeuge in Geländewagenoptik in Deutschland die derzeit meistgekaufte Fahrzeug-Gattung. Zur Wahl stehen zur Markteinführung Ende Januar 2021 ein 1,2 Liter-Dreizylinder-Turbo-Benziner mit 131 PS, als Schalter und mit Achtstufen-Automatikgetriebe. Ebenso ein gleich starker Diesel mit 1,5 Liter Hubraum und vier Zylindern und eine rein Batterie-elektrische Version namens ë-C4 mit 100 kW (136 PS), die mit einer 50 Kilowattstunden speichernden Lithium-Ionen-Batterie bis zu 350 Kilometer (nach WLTP-Norm) weit kommen soll. Innen wartet der C4  mit einer vergleichsweise hohen Wertanmutung und sauberen Passungen auf. Im Stil der Zeit dominiert auch im neuen Citroën der Fortschritt mit zwei Displays im Armaturenbrett, wobei sich das Zentraldisplay als Touchscreen weitaus zuverlässiger bedienen lässt als bei manchem deutschen Massenhersteller. 16 Staufächer im Innenraum mit insgesamt 39 Litern Volumen zeigen die Praxisorientierung der Ingenieure bei der Konstruktion. Der Kofferraum fasst 380 bis 1250 Liter Volumen. Bringt man den variablen Ladeboden in die höchste Stufe, ergibt sich eine durchgängig ebene Ladefläche. An der Tradition halten die Franzosen allerdings bei den Sitzen fest: Die Polster fallen recht weich aus. Auch den Spoiler in der Heckscheibe haben wir schon mal gesehen: erstmals im C4 Coupé von 2004. Damals wie heute stört er beim Blick in den Rückspiegel die Sicht nach hinten. Im Fond rühmt man sich des größten Knieraums in der Kompaktklasse, was im Rahmen eines späteren Tests noch zu überprüfen sein wird. In der Tat fällt der Raum für die Extremitäten hier recht großzügig aus, nur größer als 1,80 Meter sollte man nicht sein, denn die Coupé-hafte Silhouette des neuen Citroën C4 (2020) begrenzt die seitliche Kopffreiheit spürbar.

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So fährt sich der neue Citroën C4 (2020) als Verbrenner

Während der ersten Testfahrt mit dem Dreizylinder-Benziner entpuppte sich der neue Citroën C4 (2020) abgesehen vom typischen Dreizylinder-Klang als recht laufruhig. Nach dem ein kleines Turboloch durchschritten ist, entwickelt das Aggregat speziell in der Drehzahlmitte eine beachtliche Zugkraft, die bis zur Drehzahlgrenze bei ca. 5800 /min, wo der Drehzahlbegrenzer sanft eingreift. Währenddessen verkneift sich der Antrieb akustische Aufdringlichkeit. Beim Gangwechsel sind vergleichsweise lange Schaltwege einzukalkulieren. Die Beschleunigung von null auf 100 km/h soll in 9,9, Sekunden erledigt sein und die Höchstgeschwindigkeit beträgt laut Werk 208 km/h. Als Verbrauch gibt Citroën 4,8 Liter auf 100 Kilometer an (108 Gramm CO2/Kilometer). Dank der serienmäßigen Advanced Comfort-Federung samt Stoßdämpfern mit hydraulischen Anschlägen stehen im neuen Citroën C4 (2020) ordentliche Dämpfungsreserven parat. Bodenwellen verarbeitet er recht geschmeidig, auf bröseligen Asphalt, der mit dem einen oder anderen Schlagloch durchsetzt ist, wirkt er etwas straffer. Das Befahren von derlei Oberflächen wird allerdings von vereinzelten Poltergeräuschen aus den Radhäusern begleitet. Beim Rangieren durch die Stadt erfordert die Lenkung wenig Kraftaufwand, im kurvenreichen Überlandverkehr zeigt deren Kalibrierung aber auch, dass der frische Franzose eher eine gemütliche Gangart bevorzugt. Beim flotten Ritt fehlt es schließlich etwas an Zielgenauigkeit, was aber vor dem Hintergrund der eher Komfort-orientierten Gesamtabstimmung keinen Makel darstellt.

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Elektroauto: So fährt sich der neue Citroën ë-C4 (2020)

Apropos Komfort: Hier legt der neue Citroën ë-C4 (2020) bei der ersten Testfahrt noch eine Schippe darauf und das nicht nur wegen des nervenschonenden Klangbildes – der E-Motor versteckt sich hinter einem dezenten Surren und Pfeifen –, sondern auch wegen der angepassten Feder-Dämpfer-Abstimmung. Mit seinem um knapp 300 Kilogramm höheren Leergewicht (1616 kg zu 1322 kg beim Benziner) rollt er auf zerfurchtem Asphalt einfach noch satter ab. Dass die Elektroausgabe des neuen C4 bei der Beschleunigung im Alltag die Benziner-Version trotz des höheren Leergewichts in Schach hält, liegt weniger am höheren Drehmoment von 260 Newtonmeter (Benziner: 230 Newtonmeter) als vielmehr daran, dass dieses Drehmoment quasi von der ersten Umdrehung bereitsteht. In der Folge sprintet der Stromer in 9,7 Sekunden zur 100 km/h-Marke und wird bei alltagstauglichen 150 km/h abgeregelt. Maximal sollen, wie bereits erwähnt, 350 Kilometer Reichweite machbar sein. Muss der neue Citroën ë-C4 (2020) an die Steckdose, dauert es je zwischen 30 Minuten an einer öffentlichen Schnellladesäule (100 kW, Ladeniveau 80 Prozent) und circa 5 Stunden an einer 11 kW-Wallbox (Ladeniveau: 100 Prozent). Nach Abzug der Elektroprämie kostet der ë C4 24.268 Euro (Bruttopreis: 33.766 Euro; Stand: Dezember 2020). Das sind nur 950 Euro mehr als für den 131 PS-Benziner zu berappen sind (Bruttopreis: 23.336 Euro). Für den Diesel sind 29.087 Euro fällig. Doch kommt der Selbstzünder immer mit einer Achtstufen-Automatik und mindestens in der mittleren der drei Ausstattungslinien "Feel", "Feel Pack" und "Shine". Die geringe Preisdifferenz erleichtert die Entscheidung zumindest zwischen Benziner und Stromer und kann somit anhand des persönlichen Fahrprofils getroffen werden.

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Elmar Siepen Elmar Siepen
Unser Fazit

Gut gemacht, Citroën. Die erfrischende Optik, viel Komfort und eine ordentliche Verarbeitungsqualität rücken den neuen Citroën C4 (2020) ins Blickfeld. Ihn nicht nur als Verbrenner, sondern auch als Stromer anzubieten ist eine weise und nachahmenswerte Entscheidung. Mit der Art der Preisgestaltung scheitert der potenzielle Griff zum neuen Citroën ë-C4 (2020) jedenfalls nicht am Preis. So bleibt es volksnah und frei nach Shakespeare beim "Was ihr wollt".

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